Hühnerfond selbst kochen
Von Claudia am Sep 17, 2005 | In Ans Eingemachte, Fool for photos, Suppen, Saucen
"Ich ärgere mich, dass ich das nicht erfunden habe", erinnerte ich mich heute auf dem Markt an den Küchendirektor vom Atlantic-Hotel. Er findet, dass nix so einfach herzustellen ist, wie ein Fond. Der Verkauf von Wild-, Kalbs- oder eben Hühnerfond in Gläsern würde sich richtig lohnen. Wenn ich an die deftigen Preise der fertigen Fonds denke, stimme ich ihm zu... Dabei muss man nur Fleisch mit Wasser und ein wenig Gemüse aufsetzen und das Ganze köcheln lassen.
Gesagt, getan. Bei meinem Eiermann (Geflügelhof Pöhlsen) auf dem Markt gleich ein gutes Kilo Hühnerklein mitgenommen (zwei halbe, fast intakte Flattermänner, aber ohne Beine...), dazu ein Bund Suppengrün, Kräuter und Gewürze. Und aufgesetzt. OHNE SALZ. Der Fond kocht ja recht lange vor sich hin. Da kann die Salzkonzentration eventuell unangenehm werden, wenn man zuviel salzt. Außerdem: Man weiss ja nie, wozu man den Fond später noch verwenden kann. Das Ganze köchelte dann leise vor sich hin.
Ein Teil wird zur Hühnersuppe gekocht, die soll bei Erkältung ja ein richtiges Wundermittel sein. Der Rest wird eingefroren bzw. bis morgen kalt gestellt. Ich habe nämlich in einer Ecke meines Vorratschranks noch Risottoreis entdeckt. Der muss langsam mal weg, denn ich habe schon neuen gekauft. Ich komme mir manchmal wie ein Eichhörnchen vor, dass seine Verstecke vergisst ;-)
Tolle Einlage für eine Hühnersuppe, ist übrigens ein bayerischer Brätstrudel. Sehr lecker!
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Auch wenn's simpel ist, hier das Rezept für den Hühnerfond:
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98
Titel: Hühnerfond
Kategorien: Suppe, Huhn
Menge: 1 Rezept
1 Zwiebel
1 kg Hühnerklein
2 Karotten
1/4 Sellerieknolle mit Grün
1 klein. Stange Porree
Etwas Liebstöckel
6 Pfefferkörner
1 Tomate
1 paar Zweige Thymian
1 Lorbeerblatt
Quelle: eigenes Rezept
-- Erfasst 17.09.2005 von
-- http://www.foolforfood.de
Das Huhn abwaschen und in einen großen Topf geben. 1,5 Liter Wasser dazugeben und aufkochen. Immer wieder abschäumen, damit die Brühe klar bleibt. Sobald das Wasser kocht, die Hitze reduzieren. Kleingeschnibbeltes Gemüse und Kräuter dazugeben. Ca. 2 Stunden leicht köcheln lassen, bis das Hühnerklein gar ist. Die Hühnerteile herausnehmen, die Brühe durch ein Sieb geben, entfetten und abkühlen lassen. Der Fond lässt sich portionsweise einfrieren oder bis zu drei Tagen im Kühlschrank aufbewahren. Kochendheiß kann man ihn auch in Schraubdeckelgläser füllen, verschließen und umgedreht etwa fünf Minuten stehen lassen. Im Kühlschrankaufbewahrt hält er sich rund drei Monate.
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10 Kommentare
H?hnerklein... Das weckt ebenfalls Erinnerungen an meine Gro?mutter. Daraus wurde irgendwie aus Frikassee gemacht, dazu gab's Reis.
H?hnerfrikassee hat meine Mutter auch immer gemacht. Aber ganz "exotisch" damals mit Curry. Dazu nat?rlich Reis. F?r meine Suppe habe ich auch das Fleisch abgezupft und Reis gekocht - kannte ich ebenfalls noch aus Kindertagen. War wie ein Flashback ;-)
Was der Event regionale Spezialit?tn aus Omas K?che so hervorbringt... War heute im Supermarkt und war ersch?ttert: Ein ganzes H?hnchen kostet im kg Preis fast das doppelte wie die gleiche Menge H?hnchenschenkel. Muss mir wohl auch 'mal 'nen H?hnermann zulegen. Eier gibt's von einer Kollegin, oder mehr von deren H?hnern.
Ich habe f?r H?hnerklein 2,- Euro pro kg bezahlt. Und wie man auf dem Bild sehen kann, war das recht ordentlich und appetitlich. Da kann so ein olles Suppenhuhn aus dem Tiefk?hlfach von Minimal nicht mithalten...
Tja, Claudia, das hast du nun davon. Heute auf dem Wochenmarkt H?hnerklein und Suppengem?se erstanden. Jetzt k?chelt die Mischung leise auf dem Herd, aber nat?rlich ist das Gem?se fein s?uberlich geb?ndelt, so wie Oma das immer machte. Meine Nachbarn am "Ausgang" meiner Dunstabzugshaube haben schon erste "Beschwerden" eingereicht!
Nein, die Flaschen habe ich bis oben hin gef?llt und dann haben die Ihr Vakuum verl?sslich gezogen, es hat geknackt. Die Weckgl?ser sind da schwieriger, kein Fett an den Gummiringen und so, die standen da so eine halbe Stunde drin. Ich hoffe, das reicht, es war ja noch alles hei?.
Meine Gl?ser habe ich nach dem Einf?llen kurz (ca. 5 Minuten) auf den Kopf gestellt. Funktionierte prima, beim ?ffnen eines Glases hats sch?n geknackt.
viel zu viel wasser... einen liter nehmen, wenn das aufkocht SOFORT vom herd und ABK?HLEN lassen, dann mit 1/2 liter weisswein, knochentrocken, auff?llen, und wieder ganz langsam kochen, so 2-3 stunden. eines muss aber noch unbedingt dazu: zitronengras, zwei stangen, geht auch getrocknet, in einem tee-ei und ein paar f?den safran. und tats?chlich: salz kocht man nicht mit, wozu auch.
H?rt sich gut an. Zitronengras ist mir allerdings etwas zu intensiv. Wenn dann aus dem Fond eine "echte deutsche H?hnersuppe" werden soll, hat das Zitronengras dort nix verloren. Bei asiatischen Gerichten wie beispielsweise einer Tom Khaa Gai (Thail?ndische H?hnersuppe) w?rde es prima passen. Danke f?r die Tipps!
@jedor - ich denke man kann den Fond sp?ter, je nachdem zu welchem Gericht man ihn verwenden will immer noch mit z. B. Zitronengras aromatisieren. Ein Fond ist f?r meine Begriffe eine Basis, eine Fundament, mit dem man weiter "arbeiten" kann.
@ostwestwind - also w?re ich dein Nachbar, w?rde ich mich ?ber den penetranten geruch von Magg. und Kno.. beschweren. Bei meinen NAchbarn richt es oft danach und davon wird mir richtig ?bel.
Mit "meinem" H?hnerfond habe ich etwas echt Schw?bisches gekocht.
Liebe Gr??e aus Singapur
Brigitte
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