Kaiserschmarrn aus dem Ofen
Von Claudia am Mär 11, 2006 | In Süßes, Alltagsküche, Nachtisch, Klassiker
Zehn Zentimeter Schnee auf der Tanne vor meinem Küchenfenster, beim Verlassen des Hauses waagerecht Schneeflocken ins Gesicht - da fühlte ich mich gestern doch glatt auf eine Skihütte versetzt. Auch heute morgen noch herrlichste Winteridylle vor meinen Fenstern. Bei den Temperaturen braucht der Magen etwas Gehaltvolles. Bei der Assoziation zur Skihütte, kam mir spontan der Gedanke an Kaiserschmarren, den ich immer gern in Tirol gegessen hatte. Das Rezept aus der aktuellen "Essen & Trinken" für "Kaiserschmarren vom Blech" musste ausprobiert werden.
Der Teig wird zunächst im Ofen gebacken, dann mit zwei Gabeln zerpflückt und kommt erst dann mit ordentlich Butter und Zucker in die Pfanne. Das Rezept beinhaltet 8 Eier, also ähnlich mächtig, wie ich es von Almhütten kenne. Dennoch: Die Angabe "für 10 Personen" hielt ich für etwas übertrieben. Ich habe die Teigmenge halbiert und zwei gute Portionen daraus bekommen. Allerdings auch nicht als Nachtisch, sondern als Hauptmahlzeit. Als Dessert wären vielleicht 4 Portionen draus geworden, die Angaben in dem Magazin kommen also ungefähr hin.
Statt Vanilleeis zum Kaiserschmarren gabs bei mir etwas selbstgemachtes Apfelkompott. Das passt perfekt zu den knusprig fluffigen Teigfetzen. Ein sehr gutes Rezept! Die Zubereitung im Ofen hat mich überzeugt. Das Ergebnis war sehr nah an dem, was ich aus Österreich kenne und viel besser als die Rezepte, die ich bislang ausschließlich in der Pfanne zubereitet hatte. Diesen Kaiserschmarren habe ich bestimmt nicht zum letzten Mal gemacht!
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Hier das Rezept mit meinen Anmerkungen (Orginaltext ein wenig verkürzt):
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98
Titel: Kaiserschmarren vom Blech
Kategorien: S??, Ofen, Mehl, Dessert, Nachtisch
Menge: 10 Kleine Portionen
60 Gramm Rosinen
2 Essl. Brauner Rum
8 Eier (M)
500 ml Milch
1 Essl. Vanillezucker
250 Gramm Mehl (gesiebt)
150 Gramm Zucker
Salz
150 Gramm Butter
Butter zum Einfetten des Blechs
Puderzucker zum Bestäuben
============================= OPTIONAL =============================
10 Kugeln Vanilleeis
Quelle: Essen & Trinken Nr. 3/06; Seite 111
-- Erfasst *RK* 10.03.2006 von
-- Claudia Schmidt
Rosinen in Rum einweichen und zwei Stunden ziehen lassen.
Eier trennen. Eiweiß mit 50 g Zucker und einer Prise Salz zu Schnee schlagen.
Eigelb mit Milch und Vanillezucker verquirlen, das Mehl unterrühren. Eischnee unterheben.
Backblech (Claudia: bei halber Teigmenge eckige Antihaftform (21x25 cm) genommen) mit Butter einfetten. Teig aufs Backblech geben und mit den Rosinen bestreuen.
Bei 220 Grad C (vorgeheizt) 10-15 Minuten backen (Claudia: 15 Minuten, da der Teig in der Form recht hoch wurde).
150 g Butter in einer Pfanne schmelzen. Den Schmarren mit zwei Gabeln zerpflücken. Schmarren in der Butter braten, dabei knapp 100 g Zucker einrieseln lassen, damit der Kaiserschmarren karamelisieren kann.
Die Schmarrenstücke dick mit Puderzucker bestäuben und mit Vanilleeis servieren.
TIPP Statt Vanilleeis Kirsch- oder Apfelkompott.
Anmerkung Claudia: Im Originalrezept wird der Schmarren nach dem Backen in zwei Gängen gebraten. Pro Bratvorgang kommt dann natürlich nur 75 g Butter in die Pfanne und auch nur 50 g Zucker. Nachdem die erste Portion fertig ist, werden wiederum 75 g Butter geschmolzen. Hat sich bei mir er?brigt, weil ich ohnehin nur ein halbes Rezept zubereitet habe.
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9 Kommentare
Umst?ndlicher geht't nicht.
Habe k?rzlich auch Kaiserschmarrn gemacht. Ohne Zucker! Ging fix. Etwas Puderzucker schadet optisch aber nie.
http://loreley.twoday.net/stories/1624878/
Umst?ndlich finde ich das nicht. Wenn ich den "Pfannkuchen" erst in einer Pfanne mache, muss ich ihn zum Zerfleddern auch auf einen Teller geben, um die Pfanne nicht zu zerkratzen. Bei gr??eren Mengen wirds ohnehin noch umst?ndlicher, wenn ich nicht mit zwei Pfannen hantieren will. Dann lieber einmal alles in den Ofen und dann in die Pfanne.
oh, kaiserschmarrn ist bei mir in 15 minuten fertig, inklusive zerfleddern und anrichten. entweder ich habs als ?sterreicherin in den genen oder ich hab einfach routine.
die idee mit dem backblech finde ich daher ein bissi zu langwierig, kaiserschmarrn ist bei mir ein ein "schnellgericht", das mir immer nur dann einf?llt, wenn ich nix mehr im k?hlschrank und waaaahhnsiinnniiiiggen hunger hab :)
@tsch?rda: Na da kann ich nat?rlich nicht mithalten - gegen Gene kommt man einfach nicht gegen an. ;-)
Ich mach Kaiserschmarren nicht so oft. Daf?r gehen Pfannkuchen bei mir ruckzuck ;-)
Man muss den Kaiserschmarrn nicht zum Zerfleddern auf einen Teller geben. Daf?r nimmt man ein Teil aus Holz oder meinetwegen auch aus Plastik.
Das Arugment mit der Menge ist nachvollziehbar. 2 Pfannen finde ich aber immer noch einfach zu handhaben. Ein Backofen braucht auch mehr Energie. Ausserdem muss man sich runterb?cken. Wie gesagt, seltsame Zubereitung. In Restaurants kriegt man Kaiserschmarrn meistens direkt in einer sch?nen Eisenpfanne serviert. Dazu fast immer Zwetschgenkompott.
Ich denke, wenn man das volle Rezept macht, ist die Idee mit dem Ofen gut - statt ewig viele Pfannkuchen zu machen und die dann einzeln in der Pfanne zu zerpfl?cken (mit Kochl?ffeln, guter Tipp von Loreley). F?r zwei ist es vielleicht etwas viel Aktion - au?er, das wird dann der beste aller Schmarren.
Es gibt Rezepte, die auch umgekehrt gehen: Pfannkuchen machen, zerpfl?cken und kurz anbraten wie oben, dann ab in den Ofen. So werden sie plustriger. Ich mag es aber lieber saftig-knusprig, weswegen ich auch das mit dem Eischnee lasse und wie bei e&t richtigen Zucker lieber mitbrate statt feinen dr?ber zu pudern.
interessante idee das mit dem ofen ... ich bereite meinen GOETTLICHEN KAISERSCHMARRN allerings zumeist in 3 pfannen gleichzeitig zu:
http://glam-o-rama.blogspot.com/2006/04/divine-kaiserschmarrn.html
Ich fands lecker, der Beste bisher, ganz knapp an der Skih?tte.
Perfekt! Das Rezept wird behalten! Meine Familie war begeistert und ich fands auch angenehmer, weil man mit dem Ofen nicht ewig im Dampf steht und es sieht nachher einfach viel schöner aus. Wir haben etwas abgewandelt (mit bisserl Rum und Mandeln).
Sehr fein! Danke!
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