Arme Ritter
Von Claudia am Apr 18, 2008 | In Brot & Brötchen, Süßes, Alltagsküche
"Arme Ritter" haben für mich ein filmisches Denkmal: Dustin Hoffman in "Kramer gegen Kramer". Bei dem Frühstücksmahl, dass er zunüchst anrührend unbeholfen zubereitet, ist viel Eierschale in der Pfanne. Die skeptische Anmerkung seines Sohnes quittiert Hoffman mit "So werden die armen Ritter schön knusprig!". Und natürlich kommt dort die Milch auch erst zum Schluss dazu. Alles quatsch natürlich. Von meinen selbstgebackenen Broten bleibt eigentlich immer ein Rest übrig, der normalerweise einfach schon zu altbacken ist. So auch bei dem Pane pugliese. Genau richtig für Arme Ritter.
Die Prozedur ist einfach: Ich habe ein Ei mit einem guten Schuss Milch verquirlt. Bei mir reicht diese Menge immer ungefähr für zwei Personen bzw. ca. vier Scheiben Toastbrot. Das Verquirlen geht am besten in einem flachen Teller mit einem Tellerbesen - so macht man nicht unnötig viel Geschirr dreckig. Das Brot (eigentlich eignet sich so ziemlich jedes Brot, auch wenn Toastbrot hier der Klassiker wäre) wird kurz in der Eiermilch eingeweicht. Nicht zu lange, bitte! Je nach Art des Brotes saugt sich das Brot unterschiedlich schnell voll. Bei Toastbrot geht es sehr schnell, bei meinem Pane Pugliese dauert es einen Moment länger. Wenn das Brot zu voll gesogen ist, bleibt es meist innen etwas matschig, was ich immer versuche zu verhindern. Schließlich sollen meine Armen Ritter auch ohne Eierschale schön knusprig werden.
Die eingeweichten Brotscheiben werden dann in ordentlich heißer Butter in der Pfanne gebraten bis sie schön goldbraun und knusprig sind. Für mich gab es auf eine Scheibe dazu etwas Zimt & Zucker, bei den anderen Scheiben habe ich ganz wenig Ahornsirup drübergeträufelt. So wird aus dem ollen altebackenen Brot noch eine kleine Delikatesse.
Und hier noch ein kleines Lexikon zu den Namen der Armen Ritter in anderen Ländern:
Schweiz: Fotzelschnitten (ehemals auch als Abendessen)
Großbritannien: Poor Knights
Frankreich: Pain perdu
USA: French Toasts (hießen früher angeblich "german toasts")
12 Kommentare, 1 Pingback
ich liebe arme Ritter, allerdings nur die s?sse Version mit Brioche!
Lecker! Muss ich unbedingt mal wieder machen!
Arme Ritter hatte ich auch schon ewig nicht mehr... Wenn man das so liest und anschaut: Da ist Nachmachen angesagt. :-)
Ich mag die Variante, die die Amerkianer als "French Toast" bezeichnen. Das zusammen mit knusprigem Bacon und Ahornsirup zum Fr?hst?ck, wunderbar!
P.S: Ich mag es durchaus, wenn die Brote innen noch etwas matschig ist.
Das Brot eingeweicht in Rotwein,ist eine Variante,die man mal versuchen sollte.
oder anstatt rotwein mit portwein... ein paar varianten hab ich in meinem blog :-) ich steh auf arme ritter!
Arme Ritter sind echt eine leckere Angelegenheit, besonders mit Schokoladenso?e betr?pfelt...mmh..echt lecker!
@Bolli: Brioche wird bei mir nicht altbacken ;-)
@Matthias & Barbara: Bin gespannt auf Eure Kreationen!
@mipi: Mit Bacon und Ahornsirup wollte ich schon lange mal probieren. Aber dann siegt doch der S??schnabel in mir ...
@Manfred: Nur in Rotwein? Oder in Rotwein-Ei?
@nysa: Mit Portwein h?rt sich auch lecker an. Ist dann aber nix f?r's Fr?hst?ck unter der Woche, hicks ... ;-)
@Eva: Wie feist ... Ich glaube, ich bleibe bei Ahornsirup (aber ebenfalls feist).
Nat?rlich auch mit Ei! Ich nehme dann noch Steineichenhonig, da er f?r mich der Beste ist.
Oh ja, die hatte ich neulich auch mit Kompott - lecker, was?! Aber allm?hlich mag ich nur noch gr?n sehen.
[...] chaftlichen Zwänge eine alljährlich wiederkehrende Beschäftigung mit dieser 24.04.08 @ 18:14
Ich liebe Arme Ritter. Meine Mutter hat sie in meiner Kindheit in zwei Varianten gemacht: die "normalen" süßen Armen Ritter und dann noch eine salzig-herzhafte Variante. Dabei rührte sie noch Salz, Pfeffer, rotes Paprikapulver und kleingeschnittene Petersilie in die Ei-Milch-Mischung. Das gabs meist als Sonntagsfrühstück. Mjam, leckere Kindheitserinnerungen!
« Smoothie mit Ananas und Birne | Pane pugliese » |