Creme brûlée nicht zu wörtlich nehmen - Feuer!
Von Claudia am Jul 6, 2008 | In News, Tipps & Tricks, Küchentechnik
In der vergangenen Woche habe ich an einem Kochkurs im Frischeparadies in Hamburg teilgenommen. Als Nachspeise gab es eine Creme brûllée mit Himbeeren. Beim Karamellisieren des Zuckers kurz vor dem Servieren konnte der Umgang mit dem Bunsenbrenner geübt werden. Denn man sollte eines beherzigen ...
Ich hatte mir vor langer Zeit einmal einen - extra für Küchenbelange designten - Brüllierbrenner zugelegt. Es wird mit Feuerzeuggas gefüllt. Meine Erfahrungen sind folgende: Ich bin technisch nicht ganz unbedarft, dieses Gerät allerdings neu aufzufüllen, trieb mich regelmäßig an den Rand des Wahnsinns. Bevor auch nur etwas von einer Dose Feuerzeuggas im Brüllierbrenner war, hatten sich ungefähr zwei Dosen in meiner Wohnung mit der Luft vermischt ... Ich habe bei dieser Arbeit auch immer schön das Fenster sperrangelweit offen gehabt. Desweiteren war der Brenner immer genau dann leer, wenn ich gerade die Hälfte der Dessert mit einer Karamellkruste versehen hatte. Meine anfängliche Begeisterung für das kleine Gerät schlug bald in Hass über. Der Weg zum Baumarkt war die logische Konsequenz. Seitdem brenne ich mit einem richtigen Bunsenbrenner und richtiger Kartusche. Das sieht in der Küche zwar ein wenig so aus, als wolle ich irgendwas löten, aber das stört mich nicht weiter. Zudem ist das Gerät in der Anschaffung und im Unterhalt deutlich günstiger und vor allem sicherer.
Eine andere Version - ebenfalls aus dem Baumarkt - kam beim Kochkurs zum Einsatz: Eine große längliche Flasche mit Bunsenbrenneraufsatz. Bei diesem Gerät, wie bei allen Bunsenbrennern - muss man beim Brüllieren folgendes beachten: Der Brenner sollte maximal bis zu einem Winkel von 90° geneigt werden. Hält man den Brenner tiefer als die Flasche oder gar überkopf, kommt es zum Flammenwurf, wie man eindrucksvoll auf dem Bild sehen kann. Der Flammenspuk ist dann allerdings genauso schnell wieder vorbei wie er gekommen ist, wenn man den Brenner dann wieder schnell aufrichtet. Verkokelt wurde bei dieser Szene nix. Dennoch zeigt diese Aktion, dass man immer auf einer nicht so leicht entzündlichen Fläche arbeiten sollte. Auf keinen Fall also Papier unterlegen. Neugierige Kinder sind ebenfalls auf Distanz zu halten, sonst könnte sich die Frage nach dem nächsten Haarschnitt von allein erledigt haben.
Ach ja: Nachdem ein Leser von foolforfood zur Karamellherstellung in der Mikrowelle ein Plastikgefäß benutzt hat: Zucker karamellisiert erst ab 150° C. Ich gebe zu, dass ich die Mikrowellenschale gern gesehen hätte ... Also: Immer wenn der Bunsenbrenner zum Einsatz in der Küche kommt: Ofenfestes Geschirr benutzen.
Das Rezept für die beschwipste Creme brûlée mit Himbeeren gibt es morgen.
Hier schon einmal Rezepte für eine Crème brûlée mit Nektarinen und eine Creme-brûlée mit Schokolade.
4 Kommentare
Super Foto!
Wir haben auch einen richtigen Bunsenbrenner aus dem Baumarkt. Der macht sich gut in der K?che. :-)
So oder so ?hnlich sah es bei uns auch letztens aus. Was habe ich mir den Mund fusselig geredet, doch wenigsten, das ganze auf der Sp?le geschehen zu lassen und nicht auf der mit K?chenschr?nken ?berdachten Arbeitsplatte. Naja, M?nner halt oder sollte ich sagen Trial and error? ;)
Es gibt im Baumarkt auch Bunsenbrenner, die einen Gummischlauch zwischen Gasflasche und Brenner haben. Die kann man nach Belieben drehen und sehr gut nach unten brennen. Seit ich das habe, bin ich ein richtiger "Pyromane" geworden und mein Mann freut sich ?ber zahlreiche Brul?es.
ich hab vor kurzem einen bei www.kochland.de gekauft - aber einen für die küche keinen bunsenbrenner :-P super das teil !!!
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