Resteverwertung Kartoffelpüree - Kartoffelbratlinge
Von Claudia am Nov 23, 2010 | In Alltagsküche, Vegetarisches, Gut & Günstig
Von dem Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln (zur gebratenen Makrele) war eine ganze Menge übriggeblieben. Da war Kreativität gefordert.
Ich habe zu dem restlichen Püree, ca. 600 g, ein kleines Ei gegeben und das mit einem Stampfer untergearbeitet. Zum Verrühren war das Kartoffelpüree zu fest, es kam direkt aus dem Kühlschrank. Dann durfte auch noch etwas geriebene Muskatnuss dazu. Aus diesem Teig habe ich Bratlinge geformt und diese kurz in Mehl gewendet. In etwas Öl und Butter habe ich die Kartoffelbratlinge dann gut gebraten bis sie auf jeder Seite schön gebräunt und knusprig waren.
Beim Braten muss man anfangs geduldig sein. Versucht man, den Bratling zu früh zu wenden, wenn sich noch keine Kruste gebildet hat, wendet man eventuell nur Mus und schafft es dann nicht mehr, den Bratling als ganzes zu servieren. Mit einem pochierten Ei und einem kleinen Salat wird so aus dem übriggebliebenen Kartoffelpüree noch eine ganze Mittagsmahlzeit. Wer mag, kann in den Bratling-Teig auch noch etwas geriebenen Käse geben. Sind noch Reste von gekochtem Gemüse vorhanden, kann man die ebenfalls gern einarbeiten. Vor längerer Zeit habe ich - damals nicht als Resteverwertung - Kartoffel-Wirsing-Bratlinge gemacht. Auch damals mit pochiertem Ei.
Seit meiner Ballymaloe-Zeit habe ich viele Eier pochiert, irgendwelche Hilfsmittel benutze ich seitdem gar nicht mehr. Ich habe in der Kochschule vor allem eines gelernt: Nicht jedes Ei lässt sich gut pochieren und Übung macht den Meister. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man ein frisches Ei nimmt, bei dem das Eiweiß sich nicht gleich großflächig ausbreitet. Es ist meist sinnvoll etwas Essig und Salz ins Wasser zu geben. Das Ei auf dem Foto habe ich direkt ins siedende Wasser gegeben und ca. 3-4 Minuten ziehen lassen. Andere schwören darauf, das Ei vorher in ein kleines, hohes Gefäß zu geben und dieses möglichst dicht über der Wasseroberfläche dann zu kippen. Da muss jeder seine eigene Technik entwickeln. Alles, was nach dem Pochieren zerfranst aussieht, schneiden Sie hinterher einfach ab.
Ich habe das Ei dann mit etwas Maldon-Salz und frisch gemahlenem Pfeffer gewürzt, etwas Schnittlauch drüber - fertig!
Eine andere Variante für übriggebliebenes Kartoffelpüree: Man gibt ebenfalls ein kleines Ei zum Kartoffelpüree, würzt mit Muskatnuss und gibt gegebenenfalls etwas geriebenen Käse hinzu. Mit zwei Teelöffeln setzt man dann kleine Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Das Ganze geht für 15-20 Minuten bei 180° C in den Ofen bis die Kartoffelhäufchen leicht braun werden. Diese Kartoffelplätzchen eignen sich dann prima als Beilage. Solo sind die eventuell etwas zu trocken - aber sicher lecker mit etwas Kräuterquark. Oder als Beilage zu einem Rinderschmortopf, oder, oder oder ... Übriggebliebenes Kartoffelpüree wird nicht mehr weggeworfen, ok?
15 Kommentare
Mal davon abgesehen, dass bei mir beim Kartoffelpüree nie was übrig bleibt, ;)) sind Deine Vorschläge zur Resteverwertung echt toll! Die Fotos sind Klasse. So richtig appetitlich. :)
Auch ich wäre nicht auf die Idee gekommen, restliches Kartoffelpüree wegzuwerfen. Allerdings sieht meine Resteverwertung durch Anbraten in der Pfanne lange nicht so photogen aus...
Liebe Grüße, Sus
Ulkigerweise habe ich am Montag so etwas ähnliches gegessen; wobei ich allerdings am Tag vorher absichtlich schon mehr von dem Möhren-Kartoffelstampf gemacht hatte. Den hatte ich einem spontanen Einfall folgend mit Raz el Hanout gewürzt - bösartig lecker!
Am Montag gab es dann also den Rest, zu Kartoffelplätzchen geformt und dazu Spiegelei. An pochierte Eier traue ich mich noch nicht ran und die Pfanne war ja eh gerade noch warm. ;)
Ich mache diese Kartoffel-Reste-Verwertung total gern. Man kann alles hineinarbeiten, was man gerade findet: Gemüse, Kräuter, Feta, Käse was immer. Vorallem jedes Mal lecker. Deine Bratlinge mit den Eiern sehen super aus.
Mach ich auch immer wieder gern. Falls denn etwas übrig ist. Wenn mir die Stampfkartoffeln zu weich sind, gebe ich ein wenig Kartoffelmehl dazu. So bleiben die Plätzchen schön in Form.LG
Ok, ist ein Resteessen - sind eh meist die besten Rezepte :-) Aber dein Foto ist weltklasse - eines der Sorte: Muss das Ei sofort haben, hab ich noch Eier im Kühlschrank - Nein ? - Ahhhh !!!
Übriggebliebenes Kartoffelpüree wird nicht mehr weggeworfen, hoch und heilig versprochen - zumal knuspriges Kartoffelpü echt echt toll aussieht (deins jedenfalls :-))
Wir, meine Frau und ich, werden es versuche am Wochenende nachzukochen! Ich bin gespannt, ob wir es auch hinbekommen!
Wirklich eine schöne Idee. Daran werde ich bei meinem nächsten Püree denken.
Wenn man zusätzlich zum Ei noch etwas Mehl unterknetet kann man damit hervorragende Kartoffelwaffeln backen.
Das sieht superlecker aus! Das erinnert mich an ein süßes Rezept aus meiner Kindheit: Als ich klein war hat meine Mutter oft aus übriggebliebenem Kartoffelbrei, Ei, Stärke und etwas Semmelbrösel kleine Taler gebraten, und dazu gab es Apfelmus - auch sehr zu empfehlen.
Oh Gott sieht das lecker aus! Alleine schon wie das pochierte Ei ausläuft, leeeecker...
Gruß Tom
Wow, ein absolut leckeres Gericht - genau nach meinem Geschmack!
Als ich dieses Rezept gestern gelesen habe war ich schon voller Vorfreude auf zu hause...Allerdings habe ich frische Reibekuchen mit einem "Rauchlachstatar" und pochiertem Hühnerei gemacht. Und die Eier sind jedesmal sofort gelungen und waren köstlich. Alles in allem eine gute Symbiose...danke für diesen schönen Post!
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