Pfifferlinge mit Bündnerfleisch-Chips
Von Claudia am Aug 17, 2011 | In Alltagsküche, Herbst
Ich hatte eine größere Menge an Pfifferlingen. Einmal Pasta mit Pfifferlingen war schon fest eingeplant, doch es waren immer noch welche übrig. Zeit für eine Vorspeise.
Inspiration holte ich mir bei Chili & Ciabatta, wo es Balsamico-Pfifferling auf Mangold vor einiger Zeit gab. Mangold bekam ich leider nicht, ein Gemüsehändler kannte weder Mangold noch Krautstiel wie Mangold in der Schweiz heisst. Auf Spinat hatte ich keine Lust. Ich musste also improvisieren. Der Balsamico war im Keller, also habe ich eine kleine Reduktion aus Sherry-Essig mit Honig geköchelt. Da mein Kühlschrank hier partiell nicht richtig kühlt und mir immer wieder Verschimmeltes offeriert, wurde aus den Parmesanspänen auch nichts (by the way, ich verzweifel, weil ich in Hamburg einen sehr tollen Miele-Kühlschrank habe ...). Also etwas Appenzeller gehobelt, das war nicht optimal, den schweizer Ersatz für Parmesan wäre eher Sbrinz. Highlight waren dann aber die Chips aus Bündnerfleisch. Die habe ich einer Mischung aus Butter und Öl, in der später die Pilze gebraten wurden, zuvor knusprig ausgebraten.
Die Pinienkerne habe im Eifer des Gefechts zwar ohne Fett geröstet, aber fürs Foto glatt vergessen. Eine tolle, kleine Vorspeise, besonders, wenn die Pfifferling so herrlich klein sind (und das Putzen wirklich eine Geduldsprobe ist)! Gibts beim nächsten Mal dann mit Parmesan.
Mehr Rezepte mit Pfifferlingen:
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Rezept vor genau einem Jahr: Aprikosen-Crumble
Hier das Rezept für die Pfifferlinge (2 Portionen):
25 g Bündnerfleisch
2 EL Pinienkerne
300 g geputzte frische Pfifferlinge
50 ml (gut 3 EL) Balsamico oder Sherry-Essig
1 TL Honig
Olivenöl
Butter
1 kleiner Schuss Weißwein
Parmesanspäne zum Dekorieren
optional etwas Schnittlauch für die Deko
Zunächst die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten und beiseite stellen.
Dann den Sherryessig (oder Balsamico) mit dem Honig in die Pfanne geben und köcheln lassen bis der Essig leicht sirupartig ist. Beiseite stellen und Butter mit Olivenöl in die Pfanne geben. Erhitzen und das Bündnerfleisch darin ausbraten, das geht recht fix, weil das Bündnerfleisch ja sehr mager ist. Auf Küchenkrepp abtropfen bzw. entfetten.
In dem Bratfett dann die Pfifferlinge anbraten. Dann salzen und pfeffern und mit etwas Weißwein sowie der Essigreduktion ablöschen. Abschmecken und auf Teller geben. Mit Pinienkernen bestreuen und den Bündnerfleisch-Chips versehen, Parmesanspäne großzügig drüberstreuen. Guten Appetit!
11 Kommentare
Deine Verzweiflung über den fehlenden Miele-Kühlschrank kann ich nachempfinden...gibt kaum Schlimmeres, als wenn der Kühlschrank Schimmliges offeriert. :-(
Ja, Eva, ist leider sehr ärgerlich. Habe in HH auch einen tollen leisen Geschirrspüler. Hier nur einen turbo-lauten ohne grosse Einstellungsmöglichkeiten. Beim Kühlschrank verstehe ich nicht, dass oben vieles ungekühlt ist, an anderen Stellen gefriert Joghurt.
Und dann muss ich auch noch einen Ofen anschaffen, vor dem kleinen Teil mit offen liegenden Heizstäben unten habe ich den Ofenhandschuh schon zweimal beim Herausziehen eines Backblechs angekokelt. Tatort Küche ...
Nebst kaum vorhandener Abstellflächen sind der Kühlschrank und der Geschirrspüler auch die Knackpunkte in meiner Küche, die mich regelmäßig wahnsinnig machen. Der Kühlschrank kühlt sowieso nur wann und wo er will und der Geschirrspüler macht das Geschirr zwar sauber, aber dafür ist es immer fleckig. Mühsam...
Bündnerfleisch habe ich das Erste Mal in den Französischen Alpen gegessen (frz. viande des grisons). Schade, dass ich es in Deutschland in den nördlichen Gefilden nicht mehr finde.
Aber bald geht es in die Schweiz und dann kann ich mich damit eindecken und das Rezept nachkochen.
2 (in Worten: zwei) Pinienkerne? Sind die sooo teuer in der Schweiz, dass Du sie einzeln abzählen musst? ;-) Oder sind 2 TL bzw. EL gemeint?
Wie auch immer, das klingt so gut, dass ich es sicher bald nachmachen werde.
Oh, wie peinlich. Nein, so teuer sind Pinienkerne in der Schweiz nicht, dass man sie abzählen müsste. Gemeint sind 2 Esslöffel! Danke fürs aufmerksame Lesen!
Käse nie und nimmer mit blossen Händen anfassen, jedesmal in frischer Haushaltfolie einpacken, dann schimmelt er auch in Schweizer Kühlschränken nicht.
Es ist schon wieder Zeit für Pfifferlinge?! Nicht zu übersehen - komme gerade von Chili & Chiabatta, wo es nun auch Semmelknödel mit Pfifferlingsoße zu bestaunen gibt. Da muss ich mal meinen Pilzputzer mobilisieren.
Miele, Miele sagt die Tante, die alle Kühlschrankmarken kannte.. ;-)
Unser "Liebherr" tut zwar auch sehr gut, aber ist eben kein Miele.
Aber besser noch, heute am Sonntag gleich mal an meine Pfifferling-Plätze gehen und schauen was da wächst.
Vielen Dank für das schöne Rezept.
Schönes Rezept, bei der Pilzschwemme in diesem Jahr kann man ja nicht genug Pilzrezepte bekommen!
Pfifferlinge gehören zu meinen Leibspeisen. Habe auch schon einige Rezepte ausprobiert, die meisten schmeckten aus sehr gut.
Ich habe mich auch schonmal auf die Suche gemacht selber welche zu sammeln, aber leider ist mir das Glück nicht vergönnt gewesen welche zu finden. Aber vielleicht habe ich ja mal das Glück.
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