Pfifferlinge mit Rührei
Von Claudia am Aug 28, 2009 | In Alltagsküche, Vegetarisches, Sommer
Herrlich, Zeit für Pfifferlinge! Ein Klassiker bei mir sind Pfifferlinge mit Pesto-Sahne zu breiten Bandnudeln oder ein Pfifferlingrisotto. Diesmal sollte es aber recht fix gehen und auf Pasta hatte ich keine Lust. So wurde daraus ein kleines Rührei mit einer großen Portion Pfifferlinge.
Ein richtiges Rezept dafür brauchte ich nicht: Ich habe für 2 Portionen zunächst 2 Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschnitten, dann eine Karotte und eine halbe Stange Bleichsellerie in ganz, ganz feine Würfelchen (Brunoises) geschnitten. Man will bei diesem Gericht schließlich nicht auf Karotten herumkauen. Lauchzwiebel, Karotte und Sellerie habe ich dann in etwas Butter leicht gedünstet, auf keinen Fall gebräunt. Dann kamen die geputzten Pfifferlinge dazu. Wer mag kann auch noch ein paar Würfelchen durchwachsenen Speck dazugeben, aber wirklich nur ganz wenig für den Geschmack. Vegetarier verzichten natürlich drauf ...
Ein Wort zum Putzen von Pfifferlingen. Es gibt den Tipp, Pfifferlinge großzügig mit Mehl zu bestäuben und dann mit Wasser abzubrausen. Tim Mälzer soll wiederholt vorgeführt haben, dass man die Pilze mit Mehl bestäubt und dann Wasser in die Schüssel laufen lässt. Die Erdkrümelchen sammeln sich dann am Boden der Schüssel.
Das Einfach abbrausen der Pilze hat bei mir wenig gebracht. Das regelrecht Waschen der Pilz in einer großen Schüssel war da schon effektiver. Alles wäscht diese Methode aber auch nicht weg, so dass ich bei meinen Pilzen doch noch per Hand säubern musste. Insgesamt eine sehr zeitintensive Tätigkeit. Ich finde: Bei kleinen Mengen bis ca. 500 g geht das Säubern per Hand mit Bürstchen und Messer bewaffnet besser. Man spart sich den Abwasch einer Schüssel, und es dauert auch nicht viel länger. Bei größeren Mengen an Pfifferlingen würde ich dennoch mit Mehl waschen, weil das schon eine kleine Zeitersparnis bringt. Bei eigentlich schon recht sauberen Pilzen entfällt dann "Nachbearbeiten" eventuell sogar ganz. Bei den recht erdigen Pilzen, die ich diesmal hatte, war die Mehl-Methode zum Säubern nicht optimal.
So, die Kartotten, der Sellerie und die Zwiebeln dünsten vor sich hin. Zeit, die gesäuberten Pfifferlinge zuzugeben. Die dünsten dann ebenfalls eine Weile vor sich hin, dann löscht man eine Menge von ca. 500 g Pilzen mit ca. 60 ml Gemüsebrühe ab (4 Esslöffel). Nachdem die Pilze knappe 10 Minuten gedünstet wurden, habe ich dann ein wenig (1-2 EL) Sahne dazugegeben. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und fein geschnittene Petersilie dazu.
Während die Pilze köchelten habe ich in einer Kasserolle das Rührei nach dieser Methode zubereitet, für 2 Personen mit 4 Eiern. Ich kann wirklich nur Mantra-artig wiederholen: Rühreier werden nicht gebraten!
Das fertige Rührei habe ich dann auf Teller gegeben, die ich mit Lollo-Rosso-Blättern ausgelegt hatte. Darauf dann die Pfifferlinge und noch ein wenig Petersilie. Wenn die nicht zur Hand ist, geht auch Schnittlauch prima.
Und jetzt wollen Sie sicherlich wissen, was da noch auf dem Teller ist, oder? Das ist ein Parmesan-Chip. Meine ursprüngliche Idee war, das Rührei mit den Pilzen in einem Parmesankörbchen anzurichten. Leider war der Parmesan schon etwas zu trocken, so dass mein kleines Parmesankörbchen zerbröselte bzw. in kleine Einzelteile zersplitterte. Wäre ansonsten sehr einfach gewesen: Einfach feingeriebenen Parmesan kreisförmig in eine heiße, beschichtete Pfanne geben und schmelzen lassen bis der gewünschte Bräunegrad erreicht ist. Der fertige Chip ist dann noch sehr weich und lässt sich gut über Gefäße legen, etwa eine Briocheform, ein Glas, einer kleine Porzellanschüssel, etc. Das Parmsesankörbchen wird dann ganz schnell fest und lässt sich leicht befüllen. Bei feuchtem Inhalt sollte das Befüllen der Körbchen erst kurz vorm Servieren geschehen, sonst sabschen die Körbchen durch. Der Käse für die Körbchen oder auch für schnelle Parmesan-Chips sollte aber frisch sein. Lagert der Käse längere Zeit im Kühlschrank trocknet er schnell aus und lässt sich nicht mehr so gut schmelzen, die so entstandenen Chips bröseln leicht auseinander. War aber gar nicht schlimm, denn auch ein Parmesanchip hat dem Gericht das gewisse Etwas verliehen. Geschmacklich war der leicht angetrocknete Käse unproblematisch. Wer mag, guckt hier einmal das gelungene Parmesankörbchen an: Kartoffelstampf mit Trüffelmayonnaise.
Sehr lecker und in weniger als 20 Minuten auf dem Tisch (wenn die Pfifferling nicht allzu dreckig sind ...)
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4 Kommentare
Ich koche eindeutig zu wenig. Und hunger hab ich jetzt auch :)
Sieht sehr gut aus. Ich glaube ich weiß, was ich Sonntag mache. So ich denn morgen Pfifferlinge finde ...
Danke für die Idee
Ich liiieeebe Pfifferlinge! Nachdem es in dieser Saison bei mir schon Pfifferlings-Omlett gab, habe ich gestern ein Rezept aus der neuen essen & trinken ausprobiert: Mit Hähnchenschenkeln und Pfirsichen. Eigentlich sollten dazu Steinpilze verwendet werden, aber die gab es auf unserem Wochenmarkt nicht. Also habe ich sie kurzerhand durch Pfifferlinge ersetzt. Und die vorgesehenen Wachholderbeeren durch frische Lorbeerblätter, die mit dem Rosmarin eine schöne Kombination ergaben. Köstlich!
@BasicBear: Ja, die Zeit der Pfifferlinge sollte man nutzen. Sehr schön für ein Sonntagsessen!
@Ute-S: Vielen Dank für den Tipp! Als ich "Pfirsiche & Steinpilze" las, klingelte es: Das hatte Alexander Herrmann mal bei Kerner gekocht - ich hatte das Rezept damals gespeichert. Da beim ZDF immer mal wieder Inhalte aus dem Programm genommen werden, kann ich das nur empfehlen. Vielleicht hat sich die E&T ja davon inspirieren lassen? Hier der Link zu A. Herrmanns Rezept:
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tab=2&source=/geniessen/113549/index.html
Dass die Version mit den Pfifferlingen ebenfalls köstlich war, kann ich mir gut vorstellen.
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