Risotto mit Marroni und Gorgonzola
By Claudia on Nov 27, 2012 | In Alltagsküche, Vegetarisches, Glutenfrei
Noch ist Kastanienzeit und in den Schweizer Supermärkten sind sie allgegenwärtig. Frisch sind sie natürlich am besten, die Marroni. Für mein Risotto habe ich allerdings tiefgefrorene genommen.
Das Rösten und eigentlich viel mehr das Schälen ist bei Esskastanien eine Heidenarbeit. Dafür wird man mit einem tollen Aroma belohnt. Tiefgefrorene Marroni sind zwar auch gut, aber ganz so intensiv ist ihr Aroma verglichen mit frisch gerösteten natürlich nicht. Ich habe jetzt auch schon einmal gegarte Marroni aus dem Glas probiert - die kamen ungefähr an frische Kastanien heran, sind aber mit 12 CHF für ein kleines Glas recht teuer. Wer weder frische noch tiefgefrorene noch gegarte Marroni im Glas bekommt, der kann natürlich auch auf die vakuumierten zurückgreifen. Die gibt es mittlerweile in fast jedem Supermarkt in Deutschland.
Für das Risotto werden die Marroni gehackt. Einige besonders schöne Kastanien habe ich beiseite gelegt, um sie später kurz in Butter anzubraten und auf das Risotto zu geben.
Ein kurzes Wort zur Brühe: Wer Brühwürfel nimmt läuft immer wieder Gefahr, dass eine Suppe, eine Sauce oder auch ein Risotto schnell zu salzig wird. Es gibt aber mittlerweile auch Brühwürfel, die salzarm sind - das wird meist dick auf den Verpackungen anzeigt. Besser ist natürlich immer, selbstgekochten Fond, der ungesalzen ist, zu verwenden. Aber das schaffe ich auch nicht oft.
Beim Gorgonzola habe ich einen cremigen genommen. Das ist meist eine Mischung aus Mascarpone und Gorgonzola. Wenn man den nicht zur Hand hat, nimmt man einfach Mascarpone und mischt ihn mit Gorgonzola oder einem anderen Blauschimmelkäse. Natürlich kann man auch normalen Blauschimmelkäse (Bleu d'Auvergne, Rocquefort oder Stilton) nehmen, das Risotto wird dann etwas weniger cremig.
Zum Garnieren habe ich Salbeiblätter in einem Gemisch aus Butter und Olivenöl "frittiert". Sie waren anschließend schön knusprig. Insgesamt ein feines Herbst-Winter-Risotto. Sehr gehaltvoll, sehr wärmend.
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Hier das Rezept für das Marroni-Risotto mit Gorgonzola:
(für 2 Personen)
2 EL Olivenöl
40 g Butter
1 Schalotte (fein gewürfelt)
180 g Risottoreis (Arborio, Vialone Nano oder Carnaroli)
175 ml Weisswein
150 g gekochte Marroni, gehackt
2-4 ganze Marroni für die Garnitur
600 ml heiße Gemüsebrühe, evtl. etwas mehr
4 Salbeiblätter
30 g Butter
100 g Gorgonzola (nach Geschmack auf etwas mehr. Für mich ist Gorgonzola cremoso am besten)
100 g geriebener Parmesan oder Grano Padano oder schweizer Sbrinz
Butter und Öl in einem Topf erhitzen. Wenn die Butter geschmolzen ist, die gehackte Schalotte ca. 2-3 Minuten farblos anschwitzen. Reis beigeben und gut mit dem Fett verrühren, sodass alle Reiskörner gut von Butter und Öl umschmeichelt werden. Mit Wein ablöschen und gut Rühren. Wenn der Wein fast vollständig aufgesogen ist, die heiße (wichtig!) Brühe angießen. Nicht alles auf einmal, sondern immer schön langsam, sodass der Reis die Möglichkeit hat, die Flüssigkeit gut aufzusaugen. Mit der Brühe können jetzt auch die Marroni zum Risotto.
Insgesamt sollte das Risotto gut 15 Minuten jetzt langsam köcheln.
In der Zwischenzeit die ganzen Marroni in etwas Butter leicht braun rösten. Ebenfalls in der Butter kann man jetzt auch schon die Salbeiblätter ausbacken. Dazu gibt man die Blätter einfach in heiße Butter und lässt sich kurz frittieren.
Wenn der Reis gar ist, Butter und Gorgonzola zugeben und gut schmelzen lassen. Mit Salz abschmecken - bei salzigem Blauschimmelkäse benötigt man aber meist allenfalls eine Prise. Geriebenen Parmesan unterrühren. Auf Teller verteilen und mit Marroni und Salbeiblättern garnieren.
8 comments
Schön die Saison zu nützen und mit den Maroni ein solch tolles Risotto zu zaubern. Ich hab leider letztens in meinem Supermarkt keine fertigen Maroni finden können ... die Suche geht weiter.
Maronen sind einfach wunderbar! Eine gute Idee, sie ins Risotto zu integrieren, finde ich toll! :-)
Mmmh, klingt lecker. Ich bin zwar nicht der Maronen-Fan, aber immer wieder gerne bereit, es noch mal zu probieren. Aber Gorgonzola und Salbei finde ich immer verlockend.
Oh - dieses fantastische Rezept hätte ich gebraucht, als ich noch in der Nähe eines Kastanienwaldes gewohnt habe. Den vermisse ich echt...
Ich liebe zwar Maronen, aber Salbei ist mir ein Gräuel. Was wäre eine Alternative zu Salbei?
Rosmarin passt zu Marroni - aber ich finde aufgrund der etwas holzigen Struktur nur mäßig zum Drüberstreuen. Nofalls natürlich auch Petersilie. Die kann man auch schön kross frittieren.
Hat jemand eine Idee was eine Alternative zu Gorgonzola wäre?
Beate, suchst Du eine Alternative zu Blauschimmelkäse oder Alternativen zu Gorgonzola? Statt Gorgonzola könnte man Roquefort oder britischen Stilton nehmen. Oder Bleu d'Auvergne. Statt Blauschimmelkäse könnte man einen Bergkäse nehmen und den im Risotto schmelzen lassen.
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