Burger vom Grill
Von Claudia am Jul 30, 2012 | In Fleisch, Klassiker, Saucen, Selbstgemachtes, BBQ & Grill
Burger sind feist und machen dick. Aber das trifft auf Schokoladenfondantkuchen, Königsberger Klopse oder Lasagne ebenso zu. Deshalb: Ab und an darf man sich die dicken Dinger ruhig einverleiben. Besonders, wenn sie selbstgemacht sind.
Ich hatte schon längere Zeit vor, Burger einmal auf dem Grill zu machen. Vorbild dafür sollte der klassische Burger sein, wie wir ihn von McDo und BuKi kennen.
Die Frikadellen für den Burger werden gemeinhin "Patty" genannt. In den Burgerbratereien werden die aus Rindfleisch hergestellt. Im Gegensatz zur klassischen Frikadelle kommen in die Patties keine alten, eingeweichten Brötchen und auch Ei ist verpönt. Puristen verzichten auf Gewürze, bei mir durften allerdings Salz und Pfeffer nicht fehlen.
Ich habe für die Patties gemischtes Hack verwendet. Wer reines Rinderhack nimmt, sollte darauf achten, dass es nicht zu mager ist - die Patties werden sonst zu trocken. Fleisch aus dem Nacken eignet sich gut dafür. Lässt man das Fleisch beim Metzger wolfen, weiss man genaus, was drin ist. Ich mache das immer für italiensche Würstchen so.
Geformt habe ich die Burger-Patties mit einer Burgerpresse. Der Vorteil: Es geht schneller als von Hand formen und die Patties haben eine einheitliche Form. Muss jeder für sich selbst entscheiden, ob man die Burgerpresse als Spielzeug oder nützliches Tool einstuft. Meine Patties wogen jeweils 180 g. Das war rückblickend betrachtet aber schon zu viel für mich. Die Patties waren dadurch recht dick und mir für einen Burger zu mächtig. 125-150 g hätten für mich völlig ausgereicht. Je dicker der Burger insgesamt desto mehr bleibt fürs Gesicht übrig ... (Wobei Burger-Essen ja immer etwas ist, bei dem das ganze Gesicht mitisst ...)
Zum Klassischen Burger gehören Zwiebeln, Gurkenscheiben, Tomate und Salat. Ein wenig habe ich mich über den Salat geärgert, denn der war bis auf wenige innere Blätter verfault. So musste ich auf sattes Grün verzichten. Zusätzlich habe ich einige rote Pflücksalatblätter eingebaut. Die Tomate war eine riesige Ochsenherztomate. Eine Scheibe deckte da locker die Brötchenhälfte ab.
Kommen wir zur Sauce. Ohne Sauce ist ein Burger eine trockene Angelegenheit. Es kursieren im Internet diverse "Original-Rezepte", die alleversuchen, die MacDonalds BigMac-Sauce zu kopieren. Neben Mayonnaise enthalten diese Saucen meist noch eine andere Marken-Salatcreme, french dressing sowie Relishes bestimmter Hersteller. Da ich French Dressing nicht im Haus habe, musste ich mir etwas überlegen. Letztlich wurde es eine Sauce aus Mayonnaise, Ketchup, zweierlei Senf und etwas Gurkenwasser. Das ging schon stark in Richtung des Dressings, wie sie Burgerbuden verwenden.
Beim Käse habe ich auf Swissness gesetzt und ein Stück Appenzeller in Scheiben geschnitten. Ich muss sagen: Zwar lecker, aber: Not the real McCoy. Es hat ein wenig miz Erwartungshaltung zu tun, und dafür hat der Appenzeller Käse einfach einen zu prägnanten Geschmack. Ich glaube beim nächsten Klassik-Burger wird es Cheddar werden. Lecker war's, aber auch eine ganz schöne Maulsperre. So zusammenpressen wie die herkömmlichen Dinger aus der Burger-Factory, lassen sich die selbstgemachten Burger nicht. Da muss man schon eine ziemlich große Klappe riskieren. Und nächste Woche kommt mal eine edlere Variante.
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Hier das Rezept für einen Burger (multiplizierbar):
1 Bun (Burger-Brötchen)
ca. 150 bis 300 g Rinderhack (am besten vom Metzger, der einen ein Stück Rindernacken wolft)
ein paar Scheiben einer Gewürzgurke
einige Zwiebelscheiben
1-2 Scheiben Tomate
2 EL Burger-Dressign
2 gr. Salatblätter
1 Scheibe Cheddarkäse (oder nach Belieben auch andere Sorten)
Senf
Ketchup
Pfeffer
Burger-Dressing (reicht für 2-3 Burger):
3 EL Mayonnaise
2 EL Ketchup
1/2 TL Senf (Dijonsenf)
1 TL grober Senf
1 TL Gurkenwasser
Für das Dressing alle Zutaten zu einer glatten Sauce verrühren. Gut abschmecken. Jeder Senf, jedes Ketchup und jede Mayonnaise schmecken anders. Bei Bedarf nachwürzen. Mancher mag mehr Ketchup, für den anderen darf es mehr Senf oder gar mehr Gurkenwasser sein.
Das Hack mit Salz und Pfeffer würzen. Ein flaches "Patty" (Frikadelle, Bulette) formen und auf beiden Seiten braten bis es nicht mehr roh ist. Je nach Qualität des Fleisches und Zeitpunkt des Wolfens kann man den Burger auch Medium braten. Auf dem Grill direkt auf den Kohlen. Nach dem ersten Wenden kann man schon eine Scheibe Cheddar auf das Patty geben und den Käse schmelzen lassen.
Das Brötchen aufschneiden. Wer mag, röstet es vorher. Auf die untere Hälfte etwas Dressing geben, dann ein Salatblatt drauflegen. Darauf kommt der Hackklops, dann folgt wiederum Dressing, Zwiebeln, Gurken, Tomaten und noch einmal Dressing. Zum Schluss ein Salatblatt und die obere Bun-Hälfte.
11 Kommentare
Ein Irrglaube ist ja immer, dass Burger Kalorien haben. Falsch! Durch das Braten gehen die doch kaputt! *schwör* ;-)
Einfach toll, bisher habe ich die in der Pfanne gemacht. Vielleicht sollte ich doch mal grillen. ALs Käse mag ich übrigens einen Almkäse dazu, ein Zwischending der oben empfohlenen Sorten. Einfach probieren, zumal es bei den Burgern besonderen Spaß macht.
Wow, ein leckerer Burger von Grund auf selbst gemacht - super! Toll finde ich auch dieses "Teil" was du da zum formen der Patties hast! Ich wette am Ende war dein Burder tausend mal besser als die Burger aus den namenhaften Ketten.... Yummie :)
Liebe Grüße, Ann-Katrin
von penneimtopf.blogspot.de
Der Burger sieht sehr appetitlich und saftig aus! Ich mache die Patties bisher in der Pfanne, werde mir das mit dem Grill aber mal überlegen.
Als Burger-Dressing nehme entweder Majo (sofern ich ihn mit Salatgurke belege) oder Senf&Ketchup für einen classic, wie Du ihn gemacht hast.
Bei Käse bin ich auch ein Cheddar-Fan, allerdings muss ich gestehen, dass ich hier auch sehr gerne auf Scheibletten zurückgreife - ein Laster braucht man ja ;-)
Ich habe die Burgerpresse auch und bin sehr zufrieden damit! Profis sagen sie wäre überflüssig, da man das auch von Hand kann, aber wie du schon sagst geht es einfach super schnell! :-)
Hey, eine tolle idee Burger mal anders zuzubereiten.
alles Liebe Steffi
Hallo Claudia,
Deine Burger sehen toll aus und schmecken sicher auch so.
Mit der Burgerpresse arbeite ich nicht mehr, ist mir zu umständlich, außerdem ist mir der Durchmesser der Burger zu klein, da ich in meinem Imbiss Pitabrötchen mit einem Durchmesser von etwa 14 cm verwende. Da sehen die normalen Patties immer etwas mickrig aus. Wenn ich frische mache, forme ich sie einfach von Hand und drück sie auf dem Schneidbrett platt.
Wenn ich welche vorforme zum einfrieren, mache ich das auch von Hand, aber anschließend stech ich sie noch mit einer Porzellanschüssel, die etwa 15 cm Durchmesser hat aus und frier sie dann ein. Auf meiner Seite gibts da Fotos dazu.
Ich nehm immer nur Rinderhack mit ca 20% Fettanteil, das macht mir mein Metzger frisch auf Bestellung. Da fällt auch nix auseinander und wenn die Burger heiß genug gegrillt werden, sind sie innen wunderbar saftig.
Und ich würze mit Salz, frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und etwas Knoblauchgranulat.
Als Käse nehm ich jungen Gouda oder Cheddar.
Wie Du schon richtig gesagt hast, soll der Käse nicht zu stark vorschmecken. Wichtig ist, daß er fett genug ist, sonst schmilzt er nicht richtig. 20%er Käse ergibt Gummiburger :)
LG Stefan
Die schnelle Variante (aber nicht so lecker wie das Rezept von dir):
Buns, tiefgefrorene Patties, Gewürzkurke Zwiebel, Ketchup, Senf.
Die Buns in den Toaster, die Patties braten, die Zwiebeln fein Würfeln und anschwitzen (das ist sehr wichtig!)
Patty auf die Bun-Unterseite, etwas Senf (nicht zu viel), darauf die angeschwitzen Zwiebeln und etwas Ketchup plus Gurkenscheibe obendrauf. Das entspricht dem klassischen Hamburger von McD.
Im Sommer, wenn Familien mit Kindern zu Besuch sind ist das optimal, um die kleinen Racker zu verköstigen. Und das Risiko, dass es Probleme mit dem frischen Hackfleisch bei hohen (okay, diesen Sommer in Hamburg nicht so) minimiert sich. Ist schnell gemacht und recht günstig.
Aber ist nicht state of the art ;-)
Das schaut aber sehr lecker aus. Vor allem wusste ich gar nicht, dass es für die Hamburger so einen Formgeber gibt.
Yummy. Da freue ich mich schon sehr auf's Abendbrot. Vielleicht gibt es dann ja auch sowas Leckeres. :-)
Ganz toller Burger
Verwende selbst auch eine Presse.
Auch wenn man sie nicht haben muss...sie erleichtert die Arbeit sehr.
Gratulation zur tollen Seite
Chris
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