Perlzwiebeln sind meist nur schwer zu bekommen. Wenn man sie denn mal hat, dann sollte man mit den kleinen Dingern auch etwas Nettes machen - das Feinwürfeln zum Anschwitzen, quasi als Zwiebelersatz, verbietet sich allein schon von der Größe her. Ich habe den Perlzwiebeln eine Rolle als Beilage zugedacht und sie in Rotwein angemacht.

Ich hatte vor längerer Zeit bereits einmal Balsamico-Schalotten zubereitet, diesmal wollte ich einen Rest Rotwein (Chianti) aufbrauchen und habe gänzlich auf Balsamico verzichtet, Säure brachte ein Rotwein-Essig.

Das Prinzip ist bei beiden Rezepten allerdings das Gleiche: Die Zwiebeln werden in karamellisiertem Zucker geschwenkt, dann wird Flüssigkeit zugegeben und die Zwiebeln gar gekocht.

Das Schälen der Perlzwiebeln ist aufwändig, das gleich vorweg. Am einfachsten geht es, wenn man die Zwiebeln kurz mit kochendem Wasser überbrüht und sie dann kalt abschreckt. Die Zwiebelchen lassen sich dann leicht rausdrücken. Wobei man trotzdem aufpassen muss, weil die kleinen Perlzwiebeln einem nur zu gern ganz flink aus der Hand flutschen. Da sehen sie noch nicht einmal, wohin die fliegen ...

Die Perlzwiebeln waren sehr lecker und würzig, beim nächsten Mal würde ich noch Rosmarin mit an Bord nehmen. Insgesamt fand ich die Balsamico-Schalotten aber noch besser, die hatten geschmacklich mehr Tiefe. Ich hätte die fertig gegarten Zwiebeln aus dem Sud herausnehmen sollen und den Rotwein stark einkochen sollen, so dass der Sud sirupartige Konsistenz erreicht.

Die kleinen Perlzwiebeln schmecken übrigens nicht nur warm, sie sind auch kalt noch ganz köstlich und passen auf jedes Antipasti-Büffet.

Hier das Rezept für die Perlzwiebeln in Rotwein:

1 Netz Perlzwiebeln (500 g)
4 Esslöffel Zucker
2-3 Esslöffel Rotweinessig
150 ml Rotwein
Salz
Pfeffer
4 Thymian-Zweige

So geht's:
Perlzwiebeln schälen. Zucker in einem Topf mit dickem Boden karamellisieren, aber dabei nicht zu dunkel werden lassen. Die Zwiebeln zufügen und kurz rühren, sodass die Perlzwiebeln leicht glasiert werden. Mit Essig und Rotwein ablöschen, Thymianzweige und ca. 5 Minuten offen köcheln lassen. Salzen und Pfeffern und warm als Beilage servieren. Oder abkühlen lassen und so knabbern.

Anmerkung Claudia: Beim nächsten Mal würde ich noch Rosmarin zugeben. Das gibt den Zwiebeln noch mehr geschmackliche Tiefe.

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