Gesucht: Roggenfladen mit Speck und Zucker
Von Claudia am Aug 12, 2006 | In Brot & Brötchen, Fundstücke
Wenn es darum geht, Informationen aus dem Netz zu holen, bin ich ein Recherche-Terrier. Ich bei?e mich fest und lasse erst los, wenn ich f?ndig geworden bin. Als meine Oma mich fragte, ob ich auch einen Roggenfladen mit Speck und Zucker kenne, musste ich allerdings passen. Deshalb hier meine Frage, ob irgendjemand so ein Rezept kennt.
Meine Oma kommt aus
K?nigsberg (dem heutigen Kaliningrad), also aus Ostpreu?en. Dieses Fladenbrot hat ihre Mutter als auch ihre Oma gebacken. Es soll einen hohen Anteil Roggenmehl haben, dazu kommt oben drauf ausgelassener Speck und Zucker. Da meine Oma es mit dem Kochen und dem Backen nie so hatte, kann sie sich leider nicht an das Rezept erinnern, auch nicht ansatzweise (ihre mittlerweile 81 Jahre tun wohl ihr ?briges ...). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das geschmeckt hat. Ich k?nnte jetzt nat?rlich versuchen, ein Roggenfladenbrot zu backen, Bacon kross zu braten und Zucker aufs Brot zu kippen. Ich hoffe, dennoch auf ein ostpreu?isches Rezept - sonst bleibt mir wohl nix anderes ?brig, als dieses spezielle Brot neu zu erfinden.
Wer einen Link hat oder gar ein Rezept in einer alten Kladde findet, darf sich gern bei mir melden.
7 Kommentare
Meine Schwiegermama stammt aus Ostpreu?en, die werde ich einmal interviewen. Die aus Ostpreu?en essen sowieso so komische Sachen ;-)
Hm, na ich kenne das mit dem Speck und dem Zucker aus dem ostpreussischen nur mit geriebenen Kartoffeln. Kartoffeln werden mit Zwiebeln verrieben, der Teig fingerdick auf einem Ofenblech verteilt und richtig dicht mit durchgewachsenem Speck belegt, das ganze bei richtig hoher Hitze gebacken, damit der Speck sch?n dunkelbraun wird. Zum Schluss etwas Zucker, der karamelisiert.
Ich liebe diese K?che, meine Familie m?tterlicherseits kommt aus Breslau. Ab meinem 50 Lebensjahr will ich das nur noch essen und sch?n kugelrund werden! Dann kann ich auch endlich K?chenkittel und dicke Nylons tragen! ;-)
@ostwestwind: Da bin ich gespannt, vielleicht kommt ja etwas Licht ins Dunkel des Roggenfladen-Rezepts.
@creezy: K?chenkittel und dicke Nylons mit 50? Au ja, da mach ich mit. Diese Hausfrauenkittel sind ja so praktisch, luftig geschnitten und garantiert aus 100% Polykryll. Da knittert selbst bei 1600 Umdrehungen in der WaMa nix. ;-)
So die Befragung der besten Schwiegermutter von allen, die aus Ostpreu?en stammt hat ergeben, dass es diese "Spezialit?t" beim Brotbacken "abfiel". Daf?r wurden die Reste vom Roggenteig (Sauerteigbrot, nur Roggen, kein Weizen) d?nn zu Fladen ausgerollt, mit Zucker bestreut und dann gebacken. Dabei karamellisierte der Zucker. Dazu gab es kross gebratenen Speck. Sie kam f?rmlich ins Schw?rmen, als ich sie danach fragte. Ich hoffe, das hilft dir weiter.
Na das sollte dann doch nicht allzu schwer sein. Neumodisch k?nnte man das dann doch bestimmt Roggen-Foccacia mit Zucker und Pancetta nennen ;-) Und das mit dem Abfallprodukt kommt auch hin, Brot wurde bei meiner Oma auf dem Hof ebenfalls selbst gebacken.
Vielen lieben Dank f?rs Nachfragen!
Das h?rt sich doch viel "appetitlicher" an ;-)Daf?r hier das Wunderwerk der Technik f?r Schnippelbohnen:
http://ostwestwind.twoday.net/stories/2650998/
Habe ein Königsberger Kochbuch aus dem Jahre 1909 da steht unter"Roggenfladen" ein Rezept ganz anders geschrieben wie hier Diskutiert wird. jetzt hier zu schreiben würde zu lange in Anspruch nehmen. Für beantwortung der frage kann ich Interessenten das Rezept abschriben und per E.Mail zu senden
richard Ullrich
« Natillas con Caramelo | Walnuss-Joghurt mit Honig » |