No Knead Bread III
Von Claudia am Jun 12, 2007 | In Brot & Brötchen, Hefeteig
Seit das No-Knead-Bread vor gut einem halben Jahr zum Siegeszug um die Erde antrat, habe ich das Brot mehrmals gebacken. Mein Fazit: Der Teig ist unglaublich unkompliziert. Am Wochenende habe ich wieder einmal das Brot für Knetfaule angesetzt.
Was sich bei mir herauskristallisiert hat: Mir schmeckt das Brot mit ein wenig Backmalz (1/2 bis 1 Teelöffel) am besten. Die anfänglich recht hohe Hydration (Verhältnis von Wasser zu Mehl) habe ich etwas gesenkt, so dass ich nunmehr bei 3 cup Mehl und 1 1/3 cup Wasser gelandet bin. Auch 1,5 TL Salz haben sich als ideale Menge erwiesen. Lediglich die Hefemenge blieb mit 1/4 TL konstant.
Bei den warmen Temperaturen habe ich den Teig diesmal (ungeplant) knapp 22 Stunden fermentieren lassen. Ursprünglich wollte ich bereits nach 12 Stunden backen, denn der Teig blubberte recht schnell vor sich hin. Das Brot war mit 22 Stunden Fermentation recht würzig, also genau richtig.
Zwar ist der Clou an dem Brot, dass man es sehr lange gehen lässt und dafür mit sehr wenig Hefe auskommt. Wer es eiliger hat, kann die Hefemenge beispielsweise verdoppeln oder vervierfachen und entsprechend schneller backen. Allerdings darf man sich dann nicht beschweren, dass das Brot etwas flacher schmeckt. Denn: Gut Brot will Weile haben.
Hier die Kurzanleitung:
3 Cup Mehl (Typ 550) (ca. 400 g)
1,5 TL Salz
1/4 TL Trockenhefe
1 1/3 Cup Wasser (ca. 300 bis 320 g)
1/2 TL Backmalz
Teig herstellen (am besten mit der Hand vermengen). 18 Stunden abgedeckt fermentieren lassen. Teig wie einen Gesch?ftsbrief zwei Mal falten, evtl. einmal mehr. 15 Minuten gehen lassen. Ofen auf 250 g mit einer feuerfesten Form mit Deckel vorheizen. Brot in die Form plumpsen lassen, Deckel drauf und 5 Min. backen. Hitze auf 230 Grad C reduzieren. Weitere 25 Min. backen, danach den Deckel entfernen und nochmals 20 Minuten backen.
10 Kommentare
Na wenn das nicht lecker aussieht muss ich gleich mal nachbacken.
Greetz
Hi
habe auch schon ?fter dies Brot gebacken - SUPER!
Da ich nur einen Topf in meinen Ofen bekomme w?rde mich mal interessieren, ob schon mal jemand 2 Rezepte in einem Topf gebacken hat.
@JJ: Wenn der Topf entsprechend gro? ist, kann man sicher auch die doppelte Menge backen. Wenn man dann zwei Brote formt, k?nnte allerdings eine recht skurrile Form rauskommen. K?me auf einen Versuch an. Ein gro?es Brot w?rde w?rde in meine Marmite sicher passen.
Hi Claudia,
werde es demn?chst mal ausprobieren und dann berichten.
Ich hab noch eine Frage: weiss jemand, warum der Teig bei Vollkornmehl fast fl?ssig ist. Man sagt doch immer bei Vollkorn braucht das Mehl mehr Fl?ssigkeit... Ich habe alle Mengen nach Anleitung genommen und doch war es viiiiiel zu fl?ssig. Das untere Handtuch vom letzten Gehenlassen musste ich wegwerfen - ging nicht mehr zu s?ubern. Das Brot selber war nachher allerdings lecker, wenn auch etwas weniger hoch.
Hab's endlich auch mal ausprobiert und bin begeistert! gerade w?chst direkt das zweite Brot heran - ich freu mich schon auf morgen!
Hi Claudia,
super Seite hast Du hier.
Ich hab mal eine Frage, ich hoffe Du kannst mir helfen:
Wenn ich dieses Brot backe, wird der Boden oft eher zäh statt knackig. Hast Du da einen Tipp, was man dagegen machen kann?
@HerrGrau: Das ist natürlich im Topf nicht ganz einfach. Der gusseiserne Topf nimmt die Feuchtigkeit aus dem Brotteig nicht auf - anders als beispielsweise ein Backstein. Du könntest das Brot nach der Phase mit dem geschlossenen Deckel auf einen Backstein - auch dem idealweise vorher der Topf stand, auf jeden Fall vorgeheizt - geben. Oder auf ein gelochtes Brötchenblech. Ich finde den Aufwand aber etwas unverhältnismäßig. Solange die Kruste der Brotes schön knusprig ist, würde mich der nicht ganz knusprige Boden nicht stören.
Mir fällt noch ein: Wie lässt Du das Brot auskühlen? Sollte man am besten auf einem Kuchengitter auskühlen lassen, damit die Feuchtigkeit auf der Unterseite des Brotes entweichen kann.
Stimmt, das klingt nach etwas zu viel Aufwand für ein Brot, dessen Hauptvorteil der geringe Aufwand ist ;-)
Das Problem ist also, dass die Feuchtigkeit da nicht rauskommt? Hm... Da lässt sich doch vielleicht etwas machen... *diabolisch kichtert*
Salut Claudia
Das no-knead Brot ist hervorragend. Ich backe es fast jeden Tag, da es so einfach geht. Ich nehme 1 Teil Weissmehl und 5 Teile Vollkornmehl, es geht aber auch mit blossem Vollkornmehl. Auch ich habe das Mehl-Wasser-Verhältnis geändert: 550 ml Wasser, ca. 500 g Mehl und 2 Tl Salz, der Teig ist somit relativ fest. Mal gebe ich Sonnenblumenkerne, mal Sesamsamemen oder Rosinen dazu. Schmeckt immer lecker. Nach der 18-stündigen ersten Gärung lasse ich den Brotleib in einem mit Backpapier "gepolsterten" Alufolienring - so geht das Brot nicht zu viel in die Breite auf - noch ca. 2 bis 3 Stunden gären und hebe ihn dann mit samt dem Aluring in den Gusseisentopf und backe es wie im Originalrezept.
Lieben Gruss
Helena
Es gibt mittlerweile auch in Deutschland die typisch amerikanischen und britischen Messlöffel. Der größte Messlöffel ist ein Esslöffel, dann kommt der Teelöffel und dann 1/2 Teelöffel, 1/4 Teelöffel. Ohne Messlöffel einfach Augenmaß! Ein wenig mehr Hefe wird das Brot nicht killen ;)
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