Fladenbrot in der Pfanne gebacken
Von Claudia am Jun 23, 2009 | In Brot & Brötchen, Partyfood, Vegetarisches, Selbstgemachtes, BBQ & Grill
Am Wochenende habe ich für einen Mezze-Abend Hummus zubereitet. Ursprünglich wollte ich dazu eine Ciabatta backen, doch als ich ziellos in dem Buch Oriental Basics blätterte, blieb ich bei den Fladenbroten aus der Pfanne hängen. Und disponierte kurzfristig um:
Ich bereitete den Teig vor, ließ ihn gehen und rollte die Fladen schon einmal aus, stapelte sie mit bemehlten Folienlagen übereinander und nahm sie mit. Zum Genuss des frischen Brotes kam so auch noch der Spaß ins Spiel. Perfekt auch für Mezze-Partys.
Vor langer Zeit habe ich einmal indische Chapatis in der Pfanne gebacken, auch die schmeckten prima und waren unkompliziert in der Zubereitung. Der große Unterschied zwischen dem Teig für Chapati und die Fladenbrote aus dem Orient-Kochbuch: Der Teig der Fladenbrote ist ein sehr einfacher Hefeteig, während die Chapati ganz ohne Treibmittel auskommen. Dafür gehen sie auch nicht so gut auf.
Das Rezept für die Fladenbrote:
500 g Mehl
25 g frische Hefe
1 TL Zucker
1 TL Salz
280 ml Wasser
Man löst die frische Hefe in dem lauwarmen Wasser auf und verknetet dann alles Zutaten miteinander. Zugedeckt muss der Teig dann immer ca. 1 Stunde gehen. Nach dem Gehen habe ich den Teig ordentlich durchgeknetet, das geschieht, um den Teig zu entgasen.
Anschließend wird der Teig in 12-16 Teile geteilt. 12 Fladen standen im Rezept, ich habe bei halber Menge (also mit 250 g Mehl) 8 Fladen herausbekommen, das hängt auch davon ab, wie groß man die Fladen haben möchte.
Die kleinen Teigportionen habe ich zu einer Kugel geformt und dann ausgerollt. Dann kann man auch schon mit dem Backen beginnen: Man erhitzt eine beschichtete Pfanne recht stark, auf Öl verzichtet man dabei. Die Fladen werden dann auf jeder Seite ca. 1-2 Minuten gebacken. Sie werfen dabei herrliche Blasen und gehen - je nachdem wie dünn man sie ausgerollt hat - auch ein wenig auf.
Die fertigen Brote wickelt man am besten in ein Tuch, damit sie weich bleiben und nicht hart werden. Sie schmecken zu jeder Art von Dip herrlich. Man kann die Brote natürlich nicht nur für Dips verwenden, in die flachen Fladen lassen sich auch prima andere Leckereien einwickeln.
Mein Mit-Bäcker dachte zunächst, dass die 8 kleinen Brote doch wohl ein wenig viel wären für zwei Personen. Aber letztlich blieb nicht ein Krümel übrig. Falls doch einmal etwas von diesen Broten übrig bleibt: In kleine, mundgerechte Stücke reißen und in heißem Olivenöl knusprig ausbacken. Fertig sind die Brotchips.
Update: Gerade in der ARD-Mediathek Tim Mälzer vom 27.6. gesehen: Er hat Pfannenbrote gebacken. Stimmt fast mit dem von mir verwendeten Rezept überein, allerdings hat Mälzer Weichweizengrieß verwendet und den Teig noch mit 1,5 TL gerösteter Fenchelsaat aromatisiert. Bei ihm werden die Pfannenbrote bei geschlossenem Deckel in der Pfanne gebacken.
Und noch ein Update (August 2011): Wer einen (Backofen-)Grill hat (und es nicht gerade ein heißer Sommertag ist) kann den Anschmeißen und die Pfanne mit dem bereits einmal gewendeten Fladenbroten kurz unter den Grill halten. Das habe ich auf River Cottage so gemacht. Die Fladenbrote gehen dann schön auf lassen sich anschließend gut aufschneiden. Ohne Grill erfordert es einige Übung bis die Brote nicht nur zufällig aufgehen ...
Bücher für arabische/orientalische Mezze-Rezepte
Oriental Basics: Alles, was man braucht, um zauberhaft zu kochen (einfache Rezepte, die gut gelingen!)
Orient (für 4,95 € bekommt man eine Auswahl an guten Rezepten. Gutes Mitbringsel!)
Orient: Küche und Kultur (Für die Sinne) - nicht nur gute Rezepte, sondern auch schöne Bilder!Diese Dips und Pasten passen zum Fladenbrot
Auberginenpaste
Scharfes Karottenpüree (Möhrenkaviar)
Hummus
Guacamole
Kapern-Dip (nicht wirklich orientalisch, aber lecker)Tipp, falls Fladenbrote übrig bleiben:
Knusprige Croutons!Und noch eine pfiffige Fladenbrot-Idee:
Fladenbrote mit Keksausstechern ausstechen (dazu ein Rezept für Mayonnaise ohne Ei)
24 Kommentare
Pfannenbrote machen ich gerne zu Falaffeln, aber die Kombination mit Hummus klingt auch sehr lecker!
Genau, zu Falafel! Ich hatte sogar noch kurzfristig überlegt, Falafel zu machen, aber da war der Hummus schon fertig und das wär mir zu kichererbsen-lastig gewesen. Wie machst Du Falafel? Aus Kichererbsenmehl oder aus getrockneten bzw. Dosen-Kichererbsen?
wie vielfältig ist doch die Küche. Fladenbrot aus der Pfanne hab ich noch nie gemacht. Danke für das Rezept.
Ich mache Falafeln aus getrockneten Kichererbsen. Ein schönes Rezept gibt es bei Spülkönig&Kitchenqueen (http://kunds.twoday.net/stories/3224350/)
Dazu Baba Ganoush und Fladenbrot - dann schmeckt es fast wie bei in diesem arabischen Imbiss in Heidelberg, wo ich die besten Falafeln meines Lebens gegessen habe.
Hmmm, schmackhaft - dazu Hummus kann ich mir wunderbar vorstellen.
Das kommt ganz oben auf die Nachbackliste. Schön auch zum Mitnehmen in den Biergarten.
Tolle Idee, ich habe das Buch zwar auch, aber so beschrieben und präsentiert ist der Reiz zum Nachmachen umso größer.
Ich bereite Falafel gerne im Backofen zu, da sind sie nicht so fettig, habe ein Rezept gibt's im Blog.
Brot in der Pfanne gebacken - auch für mich was Neues; aber Neuem soll man sich ja stellen :-)
Das Pfannenbrot hab ich auch letzens erst für mich entdeckt ("mein" Rezept enthält aber noch Joghurt). Super und alleine schon vom Duft wird man satt.
@lamiacucina: Ist mal eine nette Abwechslung - man kann selbst bestimmen, wieviele man von den kleinen Broten macht - und wenn Teig übrig ist, schafft man mit dem Teig sicher auch noch am nächsten Tag ein paar frische Fladenbrote. Sehr empfehlenswert!
@Stefanie: Denke, ich werde Falafel auch aus getrockneten Kichererbsen machen. Für das Mehl habe ich schon eine andere Idee ... :-)
@Mestolo: Ja, unbedingt empfehlenswert!
@Nathalie: Man kann den Teig sogar mit zum Grillen nehmen und in einem Grillkorb grillen. Wenn man die Brote mitnimmt, unbedingt gut einwickeln, damit sie nicht austrocknen.
@Chaosqueen: Deine Falafel-Methode hört sich gut an. Werde wahrscheinlich beides ausprobieren. Frittiert wird bei mir alleridngs in der Pfanne. Das ist auch etwas weniger Fett als beim richtigen Frittieren.
@Eva: Ganz besonders, wenn's so einfach ist ;-)
@ClaudiaS: Mit Joghurt trocknet es sicherlich nicht ganz so schnell aus und bekommt noch eine leichte Säuerung. Ist in Deinem Teig Hefe drin?
Hallo Claudia,
ja, es entält Hefe und Backpulver und ein Ei (das lasse ich aber normalerweise weg).
Dein Rezept gefällt mir viel besser.
(Ich habe eine Brigitte-Rezept verwendet:
http://www.brigitte.de/kochen/rezepte/rezept/ferienhaus-kueche_pfannenbrot
@ClaudiaS: Das Backpulver in dem Rezept empfinde ich persönlich als überflüssig. Zumal ja schon ein ganzes Paket Trockenhefe dabei ist. Das Ei würde ich wahrscheinlich auch weglassen. Unkomplizierter ist mein Rezept in der Tat ... Viel simpler.
Mich erstaunt ja immer wieder, wie wunderbar die einfachsten Dinge schmecken. Genuss ohne Schnick-Schnack und trotzdem so oft viel besser als Haute Cuisine!
Die Fladen schmecken übrigens auch wunderbar mit Creme fraiche bestrichen und mit gebratenen Zwiebeln und Speck belegt.
bin durch Zufall heute auf diesen Blog gestoßen und fand das Rezept klasse, habe es mit Weizenvollkornmehl gemacht und mehr Wasser dabei getan wegen dem vollkorn, bestimmt 50 ml mehr.
Es ist wunderbar geworden, vielen Dank für das tolle Rezept
Heute ausprobiert, weil wir ein schnelles Brot zu unserem Linsen/Spinat-Korma brauchten. Einfach zuzubereiten und sehr schmackhaft, vielen Dank für das tolle Rezept!
@Katrin: Schön, dass es gut geklappt und allen geschmeckt hat!
Habe die Brote jetzt schon öfter gemacht. Gerade zum Grillen sind sie toll, wenn man sie z.B. als kleine Sterne aussticht.
Ich knete gerne Gewürze unter den Teig, z.B. Kumin oder Oregano schmeckt super. Beim letzten Grillen hatte ich verschiedene Varianten dabei. Ist super angekommen.
Die Brote lassen sich auch prima füllen (wie eine Calzone). Mit selbstgemachtem Bärlauchpesto und Schafskäse, oder Pilzen.
LG
Ich habe mir mal erlaubt, Dein rezept zu verlinken: http://sabo-tage-buch.blogspot.com/2011/01/heute-bleibt-die-kuche-kalt.html
Ist nämlich extremst lecker und passt gut zu unserem Abendessen heute :)
hallo claudia!!
erstmal ein großes dankeschön! dein blog ist wahrlich traumhaft! ich habe schon zigfach deine rezepte nachgekocht, und mich hat es jedes mal vom hocker gehauen!!!!
dein pfannenbrot klingt fantastisch!!! leider hat meine nichte eine glutenunverträglichkeit. ich würde dieses fladenbrot trotzdem gerne machen, allerdings mit dinkelmehl. hast du erfahrung damit? ich habe nämlich einen herrlichen pistazien-orangen-dip im kühlschrank, und ein kürbiskernpesto. wäre doch schade wenn man dieses nicht geniessen könnte,nur weil man das doofe mehl nicht verträgt. ein herzliches "weiter so!!!" aus nürnberg! LG, bea
Hallo Bea,
lieben Dank für das Kompliment. Freut mich, wenn Dir die Rezepte gefallen. Weizen durch Dinkel zu ersetzen ist natürlich möglich. Nur enthält Dinkel natürlich auch Gluten. Oder verträgt Deine Nichte keinen Weizen? Wenn Du 630er-Dinkel nimmst, müsste die Flüssigkeitsmenge ungefähr gleich bleiben. Je mehr Vollkornmehl man verwendet desto mehr Flüssigkeit sollte man parat stehen haben. Jedenfalls meine Erfahrung beim Brotbacken. Viele Grüße nach Nürnberg, Claudia
Liebe Claudia!! Du hattest recht! Meine Nichte verträgt keinen Weizen! Gluten ist kein Problem! Ich habe deine Fladen heute mit Dinkel gemacht... und was soll ich sagen?? simple but absolutely tasty!! Die Flüssigkeitsmenge ist tatsächlich so ziemlich die gleiche geblieben! Vielen Dank nochmals!! Wir lesen uns sicher bald wieder, da ich mich fast täglich von dir inspirieren lasse... ;o)) liebe Grüße, bea
wie witzig, gerade gestern hat mir mein sohn das buch, aus dem du das rezept abgeschrieben hast, in die hand gegeben und - weiterer zufall - demnächst wollte ich mich an hummus ausprobieren, zu dem ich - tadaaaa... - fladenbrot servieren wollte.
schön, dass das so gut geht, dann steht dem nichts im wege =)
vielen Dank für das Rezept, ich suchte nach einer schnellen und einfachen Lösung um Pitabrote zu backen. Wir kochen viel arabisch / Israelisch und dies einfache Rezept ist die ideale Ergänzung zu vielen unserer Rezepte.
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