Hefezopf zu Ostern
Von Claudia am Apr 5, 2010 | In Brot & Brötchen, Frühstück & Brunch, Frühling, Ostern, Hefeteig, Landleben
Frohe Ostern! Bei mir gab es am Ostersonntag natürlich traditionell einen Mohnzopf aus Hefeteig. Da ich aber noch ein Frühstücksbrot brauchte, ließ ich mich inspirieren - und habe dann noch einen Hefezopf gebacken.
Ein prächtiger, schwedischer Osterzopf (Fint Vetebröd) war das bei Chili & Ciabatta. Der Teig war bis auf die Gewürze dem Teig meines Mohnzopfes recht ähnlich. Ich habe das Rezept ein wenig abgewandelt: Zunächst habe ich keinen "Dunst" verwendet, der ist hier im Norden ohnehin nicht so verbreitet. Stattdessen habe ich ein Kilo Zopfmehl aus der Schweiz genommen. Das ist Weizenmehl mit 10% Dinkelmehl - also in 1 kg rund 100 g. Der Zopf wäre aber sicher auch mit Mehl von der Type 550 prima geworden. Auf die Mandeln im Teig habe ich verzichtet - das war mir zu viel.
Da die Menge für 2 Zöpfe ausgelegt ist, habe ich einen Zopf gebacken, die andere Hälfte des Hefeteiges in einer Brioche-Form gebacken. Damit wurde es natürlich noch keine Brioche, aber die Form war sehr hübsch. Zusätzlich habe ich dann auch noch eine Mini-Brioche gebacken, die war schon nach 20-25 Minuten fertig gebacken. Sehr hübsche Idee für einen Frühstücktisch - da bekommt jeder eine Brioche auf den Frühstücksteller.
Den Zopf habe ich im Ofen nach ca. 30 Minuten abgedeckt, da er stark bräunte. Beim Zopf geht das notfalls auch mit Backpapier, besser aber mit Alufolie. Bei der Brioche-Form, die ja etwas höher ist, auch durch die runde Teigkugel in der Mitte, war Backpapier keine gute Wahl: Das Papier machte sich etwas selbständig und kokelte an den Heizstäben des Ofens leicht an. Hätte ich eigentlich besser wissen müssen, aber ich konnte die Alufolie nicht finden. Immerhin entstand kein Flammeninferno im Ofen - das ist je nach Backgut sooo gefährlich nicht, sieht aber spektakulär aus. Besser also Alufolie.
Ein wahrlich imposanter Osterzopf! Sehr fluffig, leicht würzig und besonders für süße Brotaufstriche geeignet.
Hier das Rezept:
Zutaten
500 ml Milch
150 g Butter (75 + 75 g)
1 Ei
1 Eiweiß (Eigelb zum Bestreichen des Zopfes aufbewahren!)
125 g Zucker
1/2 TL Salz
1 Würfel frische Hefe (oder 2 Päckchen Trockenhefe)
1 kg Mehl (Es geht griffiges Mehl (Dunst), aber auch Type 550 oder schweizer Zopfmehl, eine Mischung aus 900g Weizen- und 100g Dinkelmehl)
1 TL Kardamom
1 Prise Koriander
1 Prise Zimt
1 Prise Ingwer
1 TL Vanillezucker oder 1 TL flüssigen Vanilleextrakt oder eine Messerspitze gemahlene Vanille
100 g gehackte Mandeln (Claudia: Darauf habe ich verzichtet)
Zum Verzieren
1 Eigelb
1 EL Sahne oder Milch, ersatzweise auch Wasser
ca. 1 EL gehackte Mandeln oder gestiftete Mandeln
1/2 EL Hagelzucker (oder mehr nach Belieben)
Zubereitung
Das Mehl in die Schüssel einer Küchenmaschine geben, eine Mulde in die Mitte drücken.
1-2 EL von dem Zucker in die Mulde geben, die frische Hefe hineinkrümeln und etwas Zucker "drüberschaufeln". 5 EL Milch zugeben und etwas Mehl drüberstäuben.
Ca 15 Minuten stehen lassen bis die Hefe sich verflüssigt hat und ein kleiner Vorteig entstanden ist.
Die restliche Milch leicht erwärmen, die Hälfte der Butter (75 g) dazugeben und schmelzen lassen. Ei und Eiweiß verquirlen und unterrühren, dann das Salz zugeben. Die Milchmischung, Zucker und Gewürze zum Mehl geben und unterkneten, dabei die restliche Butter in Flöckchen dazugeben. Bei mittlerer bis hoher Geschwindigkeit - je nach Power der Küchenmaschine - ca. 10 Minuten kneten lassen. Man kann natürlich auch von Hand kneten. In beiden Fällensollte der Teig ganz glatt werden und sich vom Schüsselrand lösen. Zum Schluss die Mandeln zugeben und kurz unterkneten. Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und nochmals durchkneten, um sicherzustellen, dass die Mandeln gleichmäßig verteilt sind. (Das entfiel bei mir, weil ich die Mandeln weggelassen habe!)
Den Teig in 2 Hälften teilen und in zwei leicht geölte Schüsseln geben, mit Klarsichtfolie abdecken. Eine Schüssel in den Kühlschrank stellen, die andere bei Raumtemperatur etwa 45 Minuten stehen lassen, bis sich das Volumen des Teiges etwa verdoppelt hat.
Den Teig auf die Arbeitsfläche geben, in drei Teile (à ca. 330 g) teilen und abgedeckt 15 Minuten ruhen lassen. Jedes Teil zu einem etwa 40 cm langen Strang formen, dabei evtl. noch einmal kurz ruhen lassen, damit sich der Teig "entspannen" kann. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Teigstänge auf dem Backblech zu einem Zopf flechten. Mit einem Tuch abgedeckt nochmals etwa 45 Minuten gehen lassen. Eventuell reichen aber auch 30 Minuten.
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Ei und Sahne verquirlen und den Zopf damit bepinseln. Mit Mandeln und Hagelzucker dicht bestreuen.
Den Zopf im Backofen etwa 45 Minuten backen, dabei nach etwa 30 Minuten mit Alufolie abdecken.
Währenddessen den zweiten Teig aus dem Kühlschrank holen und wie den ersten weiterverarbeiten - oder alternativ in einer Kasten- oder Briocheform backen.
9 Kommentare
Frohe Ostern! Es freut mich, meinem schwedischen Osterzopf auf Deiner Seite wiederzubegegnen. Und mit dem schweizer Zopfmehl ist er ja richtig international geworden ;-)
Dir auch frohe Ostern! Wie klein selbst das Netz ist - ich hatte "Ute S" bei Chili & Ciabatta gelesen, wäre aber nicht auf die Idee gekommen, dass Du das erstmals bei de.rec.mampf gepostet hast!
Das waren ja zopfige Ostern. Ich habe für meinen italienisches Mehl genommen :-)
Ich hab zu Ostern Zöpfe nach einem bei Valentina vorgestellten Rezept gebacken und war auch ganz hin und weg. Ich ess das süße Brot gern mit einer Leberpaté oder mildem Parmaschinken.
Übrigens kann man den Zopf auch erst nach einer gewisen Backzeit mit dem Ei bepinseln, dann braucht man keine Angst zu haben, dass er zu dunkel werden könnte.
Ist ja lustig, was mit dem Zopf alles angestellt wurde :-)
Ich habs auch mal ausprobiert und ich kann das Rezept echt nur jeden empfehlen. Ich werden mal so einige hier ausprobieren und euch berichten.
Habs am Wochenende mal probiert. Schmeckt erste Sahne und kann ich jeden nur empfehlen.
Sieht ja lecker aus. Ich werde es auch mal am Wochenende machen.Danke für das rezept.
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