Sonnenblumenbrot
Von Claudia am Jun 10, 2012 | In Brot & Brötchen, Fool for photos, Frühstück & Brunch, Hefeteig, Landleben, Gut & Günstig
Vor langer Zeit versprach ich: Bald kommt die Anleitung für das Sonnenblumenbrot. Hier endlich die Anleitung für eines der schönsten Sommer-Brote
Das Brot habe ich erstmals in Ballymaloe gebacken und war von der Form, dem Aussehen begeistert. Ich habe es zwar später immer wieder gebacken, aber Zeit, die einzelnen Schritte zu fotografieren blieb nie. Man kann das Brot mit diversen Teigen machen. Aus meiner Sicht passt ein heller Weizenhefeteig am besten. Für Vollkornbrot halte ich den Teig etwas zu schwer bzw. finde ich, dass die Brote hinterher etwas sperrig zu essen sind. Vielleicht noch vorweg: In dem Brot hier sind keine Sonnenblumenkerne wie der Titel vielleicht suggeriert. Ich beziehe mich allein auf die Form.
Ich habe diesmal die Zutaten für ein halbes Sonnenblumenbrot bzw. ein halbes Rezept des "Ballymaloe White Yeast Bread" verwendet. Also 350 g Mehl statt 700. Das Brot im Original hat also doppelt so viel Teig wie das abgebildete. Dementsprechend formt man auch 16 "Blütenblätter" statt nur 8. Ich habe statt 100 % Weizenmehl einen kleinen Teil durch Mehl mit Malzflocken (Malted Bread Flour) ersetzt. Dadurch erhält das Brot einen leichten Malzgeschmack. Das Mail gibt es aber leider in Deutschland kaum (kommt aus dem Brot-Bäcker-Land Großbritanien). Dann gab es noch 2 Esslöffel vom Sauerteig. Das ist natürlich optional und nicht zwingend vorgeschrieben, deshalb schreibe ich das Rezept ohne diese Abwandlung. Mit dem Teig war ich diesmal nicht zufrieden, genauer gesagt bereitete mir die Hefe etwas Sorge. Sie wollte den Teig nicht richtig gehen lassen. Vielleicht hatte sie ihre beste Zeit schon hinter sich ...
Trotzdem schmeckte das Ergebnis sehr gut. Dass die Mohnmitte des Brotes nicht aufging beim Backen hat mich gestört, aber ich wusste, woran das lag: Normalerweise sollte man zum Ausstechen des Mittelkreises einen richtigen Ausstecher nehmen. Ich hatte in entsprechender Größe keinen da und habe ein Schnapsglas genommen. Das hatte aber einen etwas dickeren Rand und hat den Teig mehr heruntergedrückt als ausgestochen. Beim Backen hat sich die kleinen Kugel dann nicht mehr ganz von dem Gequetsche erholt.
Für mich ist dieses Brot wirklich ein tolles Partybrot - es gibt immer wieder Ahs und Ohs zu hören, wenn man damit auftritt. Viel Spaß beim Nachbacken!
Hier das Rezept (diesen Teig können Sie auch nehmen, wenn Sie einfach nur ein einfaches Hefebrot backen möchten):
425 ml lauwarmes Wasser
20 g frische Hefe oder 2 TL Trockenhefe
700 g Mehl (im Original Strong White Flour)
2 TL Salz
10 g Zucker
25 g Butter
Mohn und Polenta zum Bestreuen
Hefe in dem lauwarmen Wasser auflösen. Mehl, Salz und Zucker vermischen. Butter mit dem Mehl verkneten.
Hefe-Wasser zugeben und zu einem Teig kneten. Abgedeckt ca. 5 Minuten ruhen lassen, dann 10 Minuten auf einer leicht bemehlten Oberfläche kneten.
Den Teig abdecken und an einem warmen Ort gut 1,5 bis 2 Stunden ruhen lassen bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. Dann einmal gut durchkneten und zu einer runden, leicht flachen Kugel formen.
Den Ofen auf 220° C vorheizen.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und leicht flachdrücken, sodass ein Kreis entsteht. In der Mitte einen Kreis ausstechen. Man muss nicht unbedingt ganz durchstechen - bei mir ging das diesmal nicht anders. Normalerweise steche ich nicht ganz durch und lasse den Ausstecher drin, bis ich die einzelnen "Blütenblätter" geschnitten habe. Nun schneidet man den Teigkreis mit einem scharfen Messer in vier gleich große Stücke. Auch hier muss man nicht unbedingt immer bis zum Kreis durchschneiden, aber das bleibt Ihnen überlassen. Vor dem Backen die Stücke einfach so zusammenrücken, dass sie beim Backen dann zusammenwachsen.
Die 4 Stücke teilt man wiederum in der Mitte, sodass man 8 Stücke erhält. Ich habe es bei diesen 8 Stücken diesmal belassen, weil ich nur die halbe Teigmenge hatte. Bei den vollen 700 g teilt man die 8 Stücke dann auch noch einmal in der Mitte, sodass es 16 Stücke werden.
Jetzt kommt der Clou: Man hebt jedes der Stücke an und dreht es um 90 Grad. So liegt die Schnittfläche vom Einschneiden oben. Die Oberfläche der Sonnenblume jetzt mit Wasser bepinseln (sonst haften weder Mohn noch Polenta gut ...). Den Kreis in der Mitte vorsichtig mit Mohn bestreuen, die Blütenblätter mit Polenta.
Das Brot in den Ofen schieben und 10 Minuten bei 220° C backen. Dann die Temperatur auf 200° C senken und weitere 10 bis 15 Minuten backen. Das Brot ist durch, wenn es sicht beim Klopfen auf die Unterseite hohl anhört und das Brot für seine Größe recht leicht ist. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
7 Kommentare
Wow, das sieht wunderschön und sofort zum Anbeißen aus! Danke für das Rezept und die Backanleitung.
Lieben Gruß allesistgut
Schönes Rezept, tolles Foto! Ich liebe diese Brot-Räder, die man dann - möglichst noch ganz frisch - einfach auseinanderpflücken kann. („Geschnitten Brot” ist eben doch nicht die Krone der Schöpfung.)
Tolles Rezept, gleich fuer den Fußballabend bei Freunden gebacken, hat perfekt geklappt und sah toll aus. Danke!
Mannomann, ich und mein räumliches Vorstellungsvermögen! "Drehen um 90 Grad", daran habe ich rumgepuzzelt. Jetzt ist alles klar und ich lege los. Vielleicht ersetze ich 20% des Mehls durch Vollkornmehl. Für meine Alltagsbrötchen nehme ich 60%, 30% Weißmehl und 10% Baguettezusatz, der die Brötchen herrlich knusprig macht.
Danke mal wieder für´s tolle Rezept!
Ich bin absoluter Brotfan und esse Brot einfach supergern in allen Varianten. Lecker! Tolle Idee das Sonnenblumenbrot - werde ich mal in nächster Zeit ausprobieren.
Also ein leckeres Brot macht ein sehr gutes Essen zur Perfektion. Ich werde am Wochenende mal versuchen, ob ich das Sonnenblumenbrot auch so toll wie Ihr auf eurem Bild hin bekomme :)
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