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Spätzle macht man mit Mehl und Eiern. Sauerrahm? Kommen Sie damit bloß keiner schwäbischen Köchin. Ich habe es trotzdem ausprobiert.

Ich habe recht viel Bärlauch im Haus. Zum kleinen Abendessen sollten es Bärlauchspätzle werden - ganz klassisch mit ein paar Zwiebeln und Käse. Käsespätzle halt.

Auch wenn hier von Spätzle die Rede ist, sind es bei mir meist Bärlauchknöpfle. Das ist eine Sache der Form. Mein liebstes Werkzeug dafür ist seit Jahren dieser Spätzle-Profi.

Bei dem Rezept schaute ich hier und dort, fand dann ein Rezept von Eckhart Witzigmann in der SZ. Da sollte doch tatsächlich Sauerrahm an den Spätzleteig. Nun wird sogar schon darüber gestritten, ob am neben Eiern und Mehl noch irgendwas anderes braucht, selbst Wasser ist für manch Schwaben ein Sakrileg. Sauerrahm? Auch Petra hatte erst Bedenken, folgte dann aber Witzigmanns Rezept.

Bei Spätzle bin ich mittlerweile eine Freundin des Freestyle. Ich weiß, welche Konsistenz der Teig haben muss. Zwei Portionen sollten es werden und so nahm ich insgesamt 200 g Mehl - das eine war zur Hälfte normales 405er-Mehl, das andere ein schweizer Chnöepfli-Mehl, also ein Mehl aus Weizenmehl und fein gemahlenem Hartweizengrieß. In einigen Rezepten steht auch mal zur Hälfte Hartweizengrieß oder zumindest 25%. Andere wiederum machen ihre Spätzle gänzlich aus Dinkelgrieß. Letzteres habe ich auch schon ausprobiert, das wäre für mich die nicht ganz so leckere Variante, aber durchaus essbar. Lange Rede, kurzer Sinn: Man kann ruhig ein wenig experimentieren.

Ich habe also 200 g Mehl genommen. Dazu kamen 2 Eier und 50 g Sauerrahm. Und ca. 60 g Bärlauch. Um den Bärlauch schön klein zu bekommen habe ich die ganzen Blätter zusammen mit dem Sauerrahm und den beiden Eiern fein püriert und dann diesen recht dünnflüssigen Brei mit dem Mehl verschlagen.

Während das Wasser für die Spätzle heiß wurde, habe ich in einer Pfanne mit etwas Butter zwei Frühlingszwiebeln angeschwitzt. Die fertigen Spätzle kamen dann sofort in die Pfanne und wurde mit ca. 60 g geriebenen Käse vermischt, sodass der Käse schnell schmolz. Fertig. Hätte gern etwas mehr Käse sein können. Aber so ist Restküche eben manchmal. Die Bärlauchspätzle (ohne Käse & Zwiebeln) sind sicherlich auch prima als Beilage zu Lammbraten. Mir gefiel der leichte Bärlauchgeschmack sehr gut. Obwohl ich rund 60 g verwendet hatte, war das Aroma zwar präsent aber nicht penetrant. Ich glaube, ich werde ein wenig Bärlauch (Allium ursinum) einfrieren.

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Und hier das Rezept für die Bärlauchspätzle: (2 Personen, als Beilage f. 3-4 Personen)

100 g Mehl (Type 405)
100 g Chnöepfli- oder Spätzlemehl (wer das nicht bekommen kann, kann ersatzweise auch Hartweizengrieß oder insgesamt 200 g Mehl Type 405 nehmen)
2 Eier
50 g Sauerrahm (oder Creme fraîche)
60 g frischer Bärlauch
Salz
Muskatnuss

Nach Belieben:
Butter
Zwiebeln (evtl. auch Lauchzwiebeln)
geriebenen Käse (z.B. Gruyère oder Alpkäse)

Eier, Sauerrahm und Bärlauch in einen Mixbecher geben und mit dem Pürierstab fein pürieren.

Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen kurz durchrühren, um die beiden Mehlsorten zu mischen. Ich mache das meist auch bei nur einer Mehlsorte. Geht schneller als sieben und sorgt einfach dafür, dass keine Klümpchen im Mehl bleiben.

Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser aufsezten.

Die pürierte Masse mit dem Mehl verschlagen. Ich nehme dazu einfach einen Holzlöffel. Der Teig wird solange geschlagen, bis er Blasen wirft. Er ist zäh und fließt nur sehr widerspenstig vom Kochlöffel.

Wenn das Wasser kocht, die Spätzle bzw. Knöpfle ins Wasser hobeln oder drücken. Wenn die Spätzle gar sind, schwimmen sie an der Wasseroberfläche. Das geht bei mir immer sehr schnell. Spätzle herausnehmen/abgießen.

In einer Pfanne Butter schmelzen und in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln beigeben und leicht dünsten lassen. Wer mag setzt die Zwiebeln etwas früher auf und lässt sie karamellisieren. Spätzle in der Pfanne schwenken und mit dem geriebenen Käse vermischen. Sobald der Käse geschmolzen ist, servieren.