Von einem Freund bekocht - Kochexperimente
Von Claudia am Jun 28, 2009 | In Fundstücke
Gestern war ich bei einem Freund eingeladen, der für insgesamt 6 Leute ein Menü testen wollte. Er möchte ein aufwändiges 7-Gänge-Menü für jemanden als Geschenk kochen. Gewarnt wurden alle geladenen Gäste schon vorher, dass es recht experimentell werden würde.
Wir bekamen 5 Gänge. Auftakt machte eine Avocado-Lauch-Suppe mit Wasabi-Sahne und Canapés mit karamellisierten Zwiebeln. Die war sehr lecker. Das einzige was ich geändert hätte: Statt Canapße hätte ich ein warmes Crostini genommen. Das ist aber geschmäcklerisch.
Danach gab es Pangasiusfilet in einer Haselnusskruste mit Fisherman's Friend. Letztere hat man zunächst nicht geschmeckt, dann machte sich auf der Zunge ein frisches Gefühl breit, später habe ich die Atembonbons sehr gut herausgeschmeckt. Das Fischfilet lag auf einem Bett aus Mungobohnensprossen und Ananas, das ganze umrandet von Crema di Balsamico. Von meinem Nebenmann kam der Vorschlag, die Sprossen beim nächsten Mal vielleicht leicht zu dünsten. Die Haselnusskruste war genial, auf die Fisherman's Friend hätte ich auch verzichten können. Meine Einstellung zu Crema di Balsamico ist ja bekannt.
Als 3. Gang kam ein Schälchen mit Thunfisch, leicht mit Curry aromatisiert, dazu Ananas und Feldsalat. Das machte deutlich, dass diese netten Thunfisch-Gerichte, bei denen quadratische feiste Stücke vom Thunfisch nur leicht außen angebraten oder blanchiert werden, für Otto-Normal-Verbraucher mit durchschnittlichem Fischhändler kaum zu machen sind: Der normale Fischhändler offeriert den Thunfisch meist schon in für trendige Spielereien zu dünne Scheiben. Da müsste man in Hamburg in den meist in den Hafen fahren und dort kaufen, wo auch Gastronomen ordern.
Anschließend gab es ein Gericht mit Huhn und Cashew-Kernen, Reis und einer Currysauce, zur Garnierung eine rosa Crema die Balsamico. Auf die Essig-Creme hätte ich bei dem Curry-Gericht verzichten können, aber die war auch nur dezent als Randstreifen.
Als süßer Abschluss gab es ein Erdbeereis mit frischen Erdbeeren und einer Schokoladen-Balsamico-Essig-Sauce. Die Sauce passte zu den frischen Erdbeeren und kitzelte die Geschmacksnerven. Zu dem Eis passte sie nicht ganz so gut. Das Gelingen der heimischen Eisproduktion steht und fällt mit einer Eismaschine. Auch wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man Eis "auch so" machen kann - ich rate davon ab. So fluffig-cremig wird Eis im Tiefkühler in den seltensten Fällen, am ehesten noch gelingt das mit Bananeneis.
Es war ein sehr geselliger Test-Esser-Abend, den wir alle sehr genossen haben. Sehr mutig von dem Koch, und spannend für uns, seine Experimente zu verkosten!
2 Kommentare
Er hat doch wohl nicht den ganzen Aufwand für seine Herzensdame betrieben? ;-)
Nein, Berit, der/diejenige, der/die bekocht werden soll, weiß noch nichts davon. Deshalb kann ich hier auch nichts genaues drüber schreiben ;-)
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