Küchenspirituosen
Von Claudia am Nov 10, 2005 | In Fundstücke
Als ich neulich Fisch mit Senfsauce machen wollte, forderte das Rezept auch Noilly Prat. Leider wieder einmal eine Zutat, die ich nicht vorrätig hatte. Beim letzten Metro-Besuch landete die natürlich im Einkaufswagen. Hinterher wie immer die Frage: "Wo stelle ich die jetzt noch hin?" Ich habe eben einmal Inventur betrieben und alle Spirituosen, die eigentlich nur zum Kochen und Backen angeschafft wurden, entstaubt aufgelistet. Es passiert n?mlich schon mal, dass ich doppelt kaufe, weil eine Flasche nahezu unsichtbar ihr Dasein in einer hinteren Schrankecke fristet.
Dann will ich mal auflisten:
- Noilly Prat: Noilly Prat ist ein französischer Wermut. Grundlage bilden Clairette und Picpoul de Pinet, zwei Weißweine aus Südfrankreich. Der Name stammt von Joseph Noilly, dem Erfinder dieses speziellen Wermuts und Claudius Prat, seinem Compagnon. Aufgrund seines intensiven Aromas sollte Noilly Prat sparsam verwendet werden.
- Williams Christbirne: Ein leckerer Obstbrand, den ich auch gern als Digestif mag. Hier allerdings in der Version von Schladerer, die ich für den direkten Genuss nicht mag. Aber eine von mir präferierte Williams-Christ-Birne kostet rund 45,- Euro - viel zu teuer, um damit Desserts zu aromatisieren.
- Bailoni: Marillenlik?r (Wachauer Marillen-Destillat) aus Österreich. Findet bei mir nur Verwendung in der Pralinenherstellung, beim Backen, für Desserts und für Aprikosenkonfitüre.
- Brauner Rum: Benötige ich viel von: Haupts?chlich beim Backen kommt Rum zum Einsatz. Eignet sich hervorragend zum Aromatisieren von Rosinen und Trockenfrüchten, für Desserts oder für Rumtopf. Rumtopf habe ich aber schon seit ein paar Jahren nicht mehr aufgesetzt. Ich glaube Rum ist neben Wein, die bei mir am häufigsten verwendete Kochspirituose.
- Kirschwasser: Prima zum Backen und für schweizer Käsefondue. Bei der Schwarzwälder Kirschtorte wird der Biscuit-Boden damit getränkt.
- Cognac: Nehme ich für Saucen, zum Backen und für Desserts.
- Plaumenwein: Ich gestehe, ich habe diese Flasche mal im Asia-Laden gekauft und seitdem noch nicht einmal gekostet...
- Grappa: Kommt bei mir an Desserts, zum Backen bisher nicht getestet.
- Scotch Whiskey: Habe schon mal eine Whiskey-Creme hergestellt, auch zum Backen geeignet.
- Campari: Zugegeben, damit habe ich bislang noch nicht gekocht oder gebacken. Stelle mir das aber als Marinade für Blutorangen oder Pink Grapefruits sehr spannend vor.
- Madeira: Madeira ist ein Aperitifwein von Madeira. Das Besondere: Die alkoholische Gärung wird dabei mit Weinbrand gestoppt, so dass der Wein mehr Restsüße behält. Berühmt sind u.a. Madeirasauce. Eine ideale Kochspirituose.
- Marschino: Fruchtliklör aus Maraska-Kirschen, bei dem die Früchte inklusive Kern zerkleinert werden. Durch den Kern erhält der Likör ein feines Mandelaroma. Ich habe das kleine Fläschchen mal gekauft, um es für ein Dessert zu verwenden.
- Cointreau: Diese Spirituose wird aus bitteren Orangenschalen herstellt, entsprechend herb der Geschmack. Passt in Saucen, habe ich aber auch schon für Desserts und zum Tränken von Kuchen verwendet. Konfitüren und Gelees verleiht Cointreau das Gewisse Extra.
- Grand Marnier: Nicht mit auf dem Fotos, ich wei? aber genau, dass ich noch eine Flasch habe... Dieser Likör wird aus Bitterorangen hergestellt und mit Cognac gemischt. Bei mir vor allem beim Backen und für Desserts im Einsatz.
- Amaretto: Ebenfalls nicht mit auf dem Bild, die Flasche steht stets griffbereit in der Küche. Ich liebe Tiramisu und mache es häufig. Außerdem kommt ab und an ein Schuss in den Nachmittagskaffee. Die Füllung für meinen Mohnzopf erhält ebenfalls immer ein Schnapsglas voll Amaretto.
- Pernod: Der französische Anisschnaps hielt vor kurzem bei mir Einzug, weil ein Rezept mit Fisch auch ein wenig Pernod forderte. Leider habe ich die Sauce bislang nicht zubereitet.
Soviel zu den Spirituosen, die in meiner K?che, neben Wein, Verwendung finden. Wie mir jetzt auff?llt, koche ich eigentlich selten mit Hochprozentigem. Eher finden die Alkoholspezialit?ten beim Backen Verwendung.
1 Kommentar
eine Super Seite hast du!
nur bitte ich um Korrektur einer kleinigkeit. Bailoni Marillenbrand und Lik?r ist kein Destillat sondern eine Spirituose, der unterschied ist einfach erkl?rt, Destillat ist 100% aus der angegebenen Frucht hergestellt, Spirituosen aus 0-33% der rest ist billiger Industrie Sprit welchen die Leute zum Trinken bekommen.
Leider ist das Bewuststein durch die vielen kleinen Bezeichnungsunterschiede f?r echte gute Lebensmittel durch die Lebensmittelindustrie in den letzten jahrzehten verschleiert worden, es zahlen leider nur noch Markennamen welche m?glichst billig produziert werden = deine aufz?hlung an Spirituosen
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