Weihnachtsrezepte in den Food-Magazinen
Von Claudia am Okt 19, 2008 | In Fundstücke, News, Weihnachtsrezepte
Jetzt buhlen sie wieder um unsere Gunst wie sonst zu keiner Jahreszeit: Viele Weihnachtshefte liegen schon an den Kiosken und locken mit Plätzchen, Stollen & Co. Dafür haben die Food-Redaktionen schon im Sommer angefangen, sich mit winterlich-weihnachtlichen Gewürzen und Rezepten zu beschäftigen. Lohnt die Ausgabe für die Plätzchen-Ausgaben?
Einer der Dinos unter den Food-Zeitschriften, Essen & Trinken, präsentiert auf dem Cover bunte Macarons vor pinkem Hintergrund. Zwar nicht 100% Prozent Weihnachten, aber ein Hingucker auf jeden Fall. Das Titelthema wird auf großzügigen 12,5 Seiten behandelt, vorgestellt werden in der November-Ausgabe von E&T insgesamt 10 Plätzchenrezepte:
Haselnuss-Lebkuchen
Honigkuchen-Plätzchen
Marzipankartoffeln
Bethmännchen mit Pekannüssen
Früchtebrot
Oberpfälzer Haferplätzchen
Linzer Schiffchen
Vanille-Orangen-Sandgebäck
Spitzbuben mit Glüchweingelee
Macarons
Eine halbe Seite mehr, nämlich ganze 13 Seiten mit Plätzchen gibt es in der November-Ausgabe von "Living at Home". Dabei hätte das herbstliche Cover mit Kürbissen und Blumen gar nicht auf einen so großen Plätzchenteil schließen lassen. Wahrscheinlich war das aber auch erst die Vorhut, denn für's nächste Heft (12/07) ist angekündigt: "Wir haben den besten Weihnachtsbäckern auf's Backblech geschaut" - Rezepte dürften folgen. Die 9 Rezepte der November-Ausgabe - und damit eins weniger als in "E&T" wirken auf mich beim ersten Durchlesen wesentlich inspirierender als die Kekse der "E&T":
Schokoladen-Amarenakirsch-Kekse
Zimt-Mandel-Kugeln
Walnuss-Lebkuchen
Chaitee-Plätzchen
Ernuss-Karamell-Stangen
Mohnkekse mit Pflaumen-Füllung
Zarte Haselnuss-Taler
Ingwer-Honig-Herzen
Kokos-Limetten-Makronen
Mit viel mehr Plätzchen- und Weihnachtskuchen-Rezepten wartet das neue Sonderheft von "Lecker" auf. Für 4,50 Euro gibt es satte 30 Weihnachtsgebäck-Rezepte:
Anis-Schneeflocken mit Bourbon Vanille
Bethmännchen
Mandelherzen
Saure-Sahne-Kringel
Kokosmakronen mit Schokospitze
Zitronenplätzchen
Orangen-Marzipan-Schweineöhrchen
Braune Pfeffernüsse
Heidesand
Gewürzplätzchen
Feine Amarettini
Zimtsterne mit Schneedeckchen
Schoko-Nuss-Barren
Shortbreatd mit Mohn
Ingwer-Mandel-Taler
Eisbärentatzen
Amaretto-Cantuccini
Ernuss-Cookies mit Schokotröpfchen
Double Chocolate Cookies
Macadamia-Schokotrüffel
Havanna-Pralinen
Bratapfel-Calvados-Clafoutis
Schneeflockentorte mit Amarena-Kirschen
Bratapfelkäsekuchen
Pralinentorte mit Schokoröllchen
Cranberry-Nuss-Zopf
Stollenmuffins mit Feigen und Datteln
Stollenkekse
Kekshäuschen im Schneegestöber
Lebkuchenhaus
Das "Lecker"-Sonderheft ist allerdings kein reines Plätzchenheft: Jamie Oliver steuert ein Weihnachtsmenü bei, bei "Das besondere Menü" gibt es Tipps zum Serviertenfalten, außerdem gibt es traditionelle Weihnachtsmenüs sowie ein Menü für Großfamilien. Viele Dekotipps machen aus dem Heft ein Weihnachtsmagazin, das ich auf jeden Fall aufbewahre.
In der "Brigitte" und auch in "Elle Bistro" blieb das Weihnachtsthema in den aktuellen Ausgaben außen vor, dafür habe ich mir die Weihnachtsausgabe von "Country" besorgt. Das Heft kommt allerdings ganz ohne Weihnachtsplätzchen aus, dafür gibt es schöne Deko- und Bastelideen, die sich auch für Kinder eignen.
Aus den Vorjahren habe ich diverse Hefte aufbewahrt. Das kann ich nur wärmstens empfehlen. Erstens hat man ohnehin nie genug Zeit, alle markierten Rezepte auszuprobieren, zum anderen wiederholen sich die Magazine Jahr für Jahr oder spätestens im 2-3-Jahresrhythmus. Die Kekse tragen dann zwar andere Namen, doch bis auf eine Prise dieses oder jenen Gewürzes erkennt man die Rezepte gelegentlich wieder. Wer wollte Weihnachten auch das Rad neu erfinden?
Highlights in meiner "Weihnachtsbibliothek": "Weihnachten wie wir es lieben" von Monika Drexel und Véronique Witzigmann für 6,95 ist ein Zwitter zwischen Buch und Magazin - sehr schön gemacht und immer wieder nett, um sich Anregungen für Rezepte und Weihnachtsdeko zu holen.
Im vergangenen Jahr 2007 gewann das Magazin "Brigitte von Boch Living" mein Herz mit der Weihnachtsausgabe: 10 Seiten mit lediglich 7 Plätzchen, die aber so unglaublich schön und stylish fotografiert waren, dass ich dieses Jahr auf jeden Fall drei Sorten Plätzchen nachbacken werde: Ingwer-Marzipan-Sterne, Kandis-Kardamom-Plätzchen und dei Karamell-Sesamstangen.
Ebenfalls eine schöne Fundgrube war 2007 das Heft von "Kochen & Verwöhnen"-Heft von "Für Sie" mit dem Titel "Die 100 besten Rezepte zu Weihnachten". Lustigerweise waren das ganz andere 100 beste Rezepte zu Weihnachten als vier Jahre zuvor, als es das Heft mit gleichem Titel gab. Aber so ist das nun mal auf dem Zeitschriftenmarkt.
Fazit für dieses Jahr bislang: Das "Essen & Trinken"-Heft (4 Euro) hat mich mit den schönen fotos dennoch nicht überzeugt. Wer ein Heft mit Weihnachtsplätzchen sucht, ist mit dem "Lecker"-Sonderheft (4,50) besser bedient. Sicher wird es auch wieder Hefte von Laura, BdF (Bild der Frau) und anderen Magazinen geben, aber die fand ich bislang irgendwie immer weniger inspirierend und bisweilen ziemlich bieder präsentiert. Aber ich bin auch nicht so ganz die Zielgruppe für diese Hefte.
20 Kommentare
uau.. da hast du dir aber wirklich arbeit gemacht! ich steh auch immer davor und weiß nicht welches rezeptheftchen ich kaufen soll. normalerweise lass ich es dann lieber. aber jetzt weiß ich ja bescheid ;-) lg und schönen sonntag!
Das Buch-Magazin von Veronique Witzigmann kann ich auch nur auf das Wärmste empfehlen. Habe schon letztes Jahr einiges nachgekocht und alles war super.
Der Zwang zu Neuigkeiten treibt ja manchmal wirklich skurrile Rezepte in die Novemberhefte... Ich sichte die e&t seit einigen Jahren und probiere in der inzwischen jährlichen "institutionellen" Keksbackrunde mit Freunden immer mal wieder was vielversprechendes aus. Unsinn wird aussortiert So haben wir im Laufe der Jahre eine Favoritenliste gewonnen. Hier die Top 10:
* e&t 11/97 Dominosteine
* e&t 11/97 Pekan-Brownies (naja, eigentlich keine Kekse...)
* Freistil Basler Leckerli
* Freistil Pfefferkuchen aus Liegnitz
* e&t 11/04 Schokowürfel mit Chili
* e&t 11/00 Orangen-Schokoladen-Herzen
* e&t 11/98 Elisen-Lebkuchen
* e&t 11/95 Gewürzflorentiner mit Cashewkernen
* e&t 11/07 Ingwerwürfel
* Freistil Pfeffernüsse
* Freistil Anisplätzchen
@nysa: Freut mich, wenn ich Dir ein wenig Entscheidungshilfe geben konnte.
@rike: Zu dem Preis ist das Buch wirklich unschlagbar.
@Martin: Vielen Dank für die Zusammenstellung! Gab es auch spezielle Flops?
mit einem traditionellen Weihnachtsguetzli-repertoire, das alle Jahre mit viel Routine erneut gebacken wird, brauchts überhaupt keine neuen, gestylten oder wie immer hergerichteten Rezepte.
@Robert: Hmmm, einerseits stimme ich Dir zu, andererseits entgeht einem das eine oder andere Highlight, dass dann wiederum ins Standard-Repertoire rutscht. Ging mir beispielsweise mit den Aprikosenschnecken und den Makadamia-Keksen so.
@ Martin: Die Ingwerwürfel würden mich jetzt spontan mal interessieren...
@ lamiacucina: Ansonsten sehe ich das ähnlich...
Danke für's Querlesen :-) Ich glaube, das Lecker-Heft werde ich mir auch holen... Wegen des schönen Layouts gefällt mir der Titel sowieso immer ganz gut, selbst wenn nur Blutwurst-Rezepte drin wären ;-)
Hallo Claudia,
die Ausstecher vom Foto gefallen mir sehr gut - wo kann man die bekommen.
Danke!!
Ich meine, irgendwann lohnt es sich nicht mehr die Zeitschriften zu kaufen. Kaum, dass es noch eine Innovation am Keksmarkt gibt und wenn, dann sind es Veränderungen im Makrobereich.
Mir gefällt es, die Zeitschriften durchzublättern und Gusto zu holen, allerdings greife ich lieber auf meine altbewährten Rezepte zurück. Es sind die, die auch von der Familie zur Adventzeit heiß ersehnt werden: Vanillekipferl, Linzer Augen, Husarenkrapferl, Haselnussbusserl, Ischler Törtchen, Rumkugeln, Nußstangerl, etc.
Lieber traditionell, als innovativ. ;)
@Gabi: Das Layout der "Lecker" gefällt mir auch sehr gut. Immer nette Ideen.
@Thomas: Ich habe die Ausstecher in Hamburg beim Handelshaus Laegel gekauft. In deren Online-Shop sind die Ausstecher allerdings deutlich teurer als auf eBay (Suche nach "Ausstecher + Schneeflocke")
@entegut: Klar, auf meine Klassiker lasse ich auch nichts kommen. Aber wie ich schon zu lamiacucina schrieb: Ich probiere auch gern aus - vielleicht ist ja ein Rezept dabei, dass irgendwann zum Altbewährten gehört :-)
@Claudia - ein echter Flop waren "Pistazienrauten", die waren hinterher eher schleimgrün, das Eiweiß darin, das Baiser sein sollte, war komplett zerkrümelt und geschmeckt haben sie auch nicht.... Sonst waren die meisten eher langweilig/unpassend oder nicht lagerfähig oder misslangen wie die Vanillestangen aus 2007 - 1cm breite Mürbekekse! Die haben gut geschmeckt, aber sind einfach schon beim Hingucken zerbröselt.
@Klaus-Peter - hier sind sie. Klebrige Sache, aber nach ein paar Wochen richtig gut!
Ingwerwürfel
Für 100 Stück:
200 g kandierter Ingwer (Reformhaus)
270 g Puderzucker
350 g Butter (kalt)
500g Mehl
150 g gehackte Haselnüsse
Salz
Mehl zum Bearbeiten
80 ml Ingwersirup
1 Limette
Ingwer in ca. 2 mm kleine Stücke schneiden.
2 El Ingwer beiseite stellen.
Restlichen Ingwer, 120 g Puderzucker, Butter, Mehl, Haselnüsse und 2 Prisen Salz in der Küchenmaschine mit den Knethaken zu einem glatten Teig kneten.
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem 2cm dicken Quadrat von 20x20 cm ausrollen.
In Klarsichtfolie wickeln und 1 Stunde kalt stellen.
Klarsichtfolie entfernen und aus der Teigplatte 100 Würfel mit je 2 cm Kantenlänge schneiden.
Die Würfel auf 2 mit Backpapier belegte Backbleche im Abstand von 1cm verteilen.
Nochmals 30 Minuten kalt stellen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Gas 2—3, Umluft 160 Grad) auf der 2. Schiene von unten 15—20 Minuten backen, bis der Rand hellbraun wird.
Aus dem Ofen nehmen und auf den Backblechen lauwarm abkühlen lassen.
Die lauwarmen Ingwerwürfel in den zimmerwarmen Ingwersirup eintauchen, herausnehmen und auf einem Kuchengitter abtropfen und abkühlen lassen.
Inzwischen für die Glasur die Limette auspressen.
Restlichen Puderzucker mit 3 El Limettensaft glatt verrühren.
Ingwerwürfel mit der Oberseite leicht in die Glasur tauchen, etwas abtropfen lassen und mit der Glasur nach oben auf ein Backblech setzen.
Mit einigen von den restlichen Ingwerstückchen dekorieren und trocknen lassen.
Die Würfel halten sich in Blechdosen zwischen Lagen von Backpapier kühl und trocken aufbewahrt 4—6 Wochen.
Es ist ja immer wieder schön, gedrucktes Papier in der Hand zu haben, obwohl man alle Themen auch im Web findet. Die schönen Hefte machen doch einfach mehr Appetit...
Das Lecker-Heft ist wirklich hübsch anzusehen, aber eigentlich nur was für diejenigen, die diese Zeitschrift nicht eh regelmäßig lesen. Leider ist nämlich ein Großteil der Rezepte aus alten Heften. Da hat sich die Redaktion doch etwas wenig Arbeit gemacht.
@hennii: Ja, so toll das Interneet ist: Ich sitze auch gern mal gemütlich irgendwo fern vom Computer und lese Zeitschriften mit leckeren Rezepten.
@Mona: Das ist ja ärgerlich. "Lecker" gehört nicht zu meiner Standard-Lektüre.
Ich bin bekennender Fan der Brigitte-Plätzchen-Sonderhefte (am 05.11. gibt es das diesjährige). Immer toll fotografiert und immer gute Ideen.
Getestet und für gut befunden:
23/1996 - Schoko-Mokka-Bohnen
23/2003 - Pistazien-Biberle, Craneberry-Ingwer-Makronen
23/2003 - Honigkuchenspitzen, Maronitaler
23/2004 - Orangen-Marzipan-Plätzchen, Kokosberge, Liegnitzer Bömbchen, Nougatplätzchen
24/2005 - Vanillesternchen
24/2006 - Lebkuchentaschen, dunkle Shortbread-Streifen (vorsichtig, hier stimmt die angegebene Menge Kakao im Rezept nicht)
24/2007 - Zebraplätzchen, Karamell-Shortbread
Ein richtiges Backbuch für Plätzchen besitze ich nur eines: Weihnachtsplätzchen von Hanna Jaacks. Eher klassische Plätzchen mit einer guten Kennzeichnung zu Eiweiß- und Eigelbverwertung im Inhaltsverzeichnis. Absoluter Favorit aus diesem Buch sind die englischen Pfeffernüsse mit Ingwer.
Standartplätzchen hab ich (fast) keine, ich entscheide jedes Jahr in einem schwierigen Auswahlverfahren über die diesjährige Auswahl.
Vielen Dank, Alexandra!
Ja, die Brigitte-Hefte sammel ich auch schon seit Jahren - bald muss ich sagen "Jahrzehnten". Die Schoko-Mokka-Bohnen von 1996 habe ich auch ausprobiert. Die hatten einen kräftigen Espresso-Geschmack und waren sehr lecker. Die Vanillesterne aus 2005 und das Karamell-Shortbread sehen verdammt nach nachbacken aus ;-)
Hallo! Ich hab mir die e&t gekauft, und das Früchtebrot ist göttlich. Früchtebrot war für mich immer schwer, extrem süß und viel zu viel- diese kleinen Brote ergeben super Happen, schmecken großartig.
Die Sterne mit dem Glühweingelee will ich auch noch testen, Bericht folgt.
Danke für diesen tollen Artikel!
Ich habe eine große Sammlung an Heften. Und wenn man die aufmerksam durchblättert, sieht man immer wieder dieselben Fotos, nur stehen immer wieder andere hübsche Namen dabei.
Ein Schoko-Früchtebrot habe ich nach "Lust auf Genuss", Ausgabe 13/2008 gebacken. Sehr empfehlenswert! Überhaupt nicht schmecken mir die Oberpfälzer Haferplätzchen aus e+t 11/08 - die sind einfach nur fad und trocken. Riesig gut waren dagegen die Amarena-Päckchen aus e+t vom letzten Jahr! Mal sehen, wie die Walnussecken (gleiches Heft) werden, Teig ist schon im Kühlschrank.
Plätzchensüße Grüße
Karin
« Gedeckter Apfelkuchen - ein Familienrezept | Schoko-Croissants » |