Kürbisgnocchi
Von Claudia am Nov 5, 2011 | In Alltagsküche, Vegetarisches, Herbst, Landleben, Gut & Günstig
Immer noch Kürbiszeit! Und ich wollte schon so lange einmal Kürbisgnocchi machen ...
Beim Rezept liess ich mich von Robert inspirieren. Natürlich habe ich dann auch seine Anmerkung gelesen, dass der Teig recht weich war. Dass er die fertig geformten Gnocchi dann noch für 10 Minuten bei 110° C (Umluft) im Ofen hat antrocknen lassen, um den weichen Teig zu stabilisieren, ist dann aber doch glatt entgangen.
Auch mein Teig war sehr weich. Und so sahen meine Kürbisgnocchi am Schluss auch nicht aus wie Gnocchi, sondern eher wie dicke Maden. Dem Geschmack hat das allerdings keinen Abbruch getan. Die waren lecker mit einer feinen, kürbistypisch süßlichen Note. Salbeibutter dazu wäre perfekt gewesen, aber ich hatte nur Petersilie im Haus. Auch prima.
Beim Kürbis habe ich diesmal Butternuss-Kürbis genommen. Das Schälen ist deutlich einfacher als bei einem Muskat-Kürbis. Man nimmt einfach einen herkömmlich Sparschäler und schält in langen Bahnen von oben bis unten. Sollte es dabei Probleme geben, kann man die Butternuss auch vorher halbieren, dann kommt man mit dem Schäler besser durch die Wölbungen.
Damit die Gnocchi das schöne Steifenmuster bekommen, kann man die Gnocchi beim Formen über eine Gabel rollen. Oder einmal über ein Butterbrettchen, wie man es zum Formen von Butterkugeln benutzt. Oder ein spezielles Gnocchi-Brett.
Bei mir gabs die Kürbisgnocchi pur als vegetarisches Hauptgericht, ich stelle sie mir auch sehr delikat zu Wildgerichten vor. Sie bringen etwas süße in die sonst leicht herben Wildnoten. Einen Rest der Gnocchi habe ich übrigens am nächsten Tag tatsächlich mit etwas Wildragout genossen - davon dann aber kein Foto mehr gemacht. Wieder etwas für Repertoire.
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Hier das Rezept für die Kürbisgnocchi (2-3 Personen):
1 Kürbis (Hokkaido oder Butternuss, ca . 450 g, ohne Schale gewogen)
1 Eigelb
30 g Spätzlemehl, auch Hartweizendunst oder Knöpflimehl genannt
2 TL Kartoffelstärke
50 g geriebener Parmesan oder Sbrinz (ich habe den Schweizer Hartkäse genommen)
Salz, Muskatnuss, Piment (wird in der Schweiz Nelkenpfeffer genannt und ist eher schwierig zu bekommen, etwa im Globus, nicht in der Migros)
Olivenöl
Salbei oder Petersilie
Butter
Zubereitung
Den Kürbis schälen und entkernen - das Schälen vom Hokkaido entfällt, er lässt sich mit Schale verwenden. In Würfel schneiden. Mit einer Prise gemahlenem Piments würzen. Im Ofen bei 200°C etwa 20 Minuten rösten, gut ausdämpfen lassen, sonst ist der Kürbis zu feucht und die Gnocchi werden noch weicher und nicht formbar. Durch eine flotte Lotte mahlen oder durch die Kartoffelpresse jagen.
Mit Eigelb, Spätzlemehl, Stärke, Sbrinz bzw. Parmesan und Gewürzen unter den Kürbisbrei mengen.
Ob der Teig korrekt ist, hat man irgendwann im Gefühl ("Dann stimmt eben etwas mit deinem Gefühl nicht." - Danke, Loriot!!). Man kann natürlich auch einen Probe-Kloss in siedendes Wasser geben und schauen, wie er sich verhält. Ist der Teig jetzt zu weich, gibt man noch etwas Spätzlemehl hinzu. Spätzlemehl habe ich übrigens auch in Hamburg bei toom bekommen. In Baden-Württemberg gibts das wirklich beim kleinsten Krauter.
Den Gnocchiteig 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
Gnocchiteig auf Hartweizendunst zu Rollen von 1 cm Durchmesser ausrollen, diese in 1 cm Stücke schneiden, zwischen den Händen rund abdrehen und über eine Gabel oder ein Gnocchi-Brett rollen.
Gnocchi in knapp kochendem Salzwasser garen bis sie an der Oberfläche schwimmen. Herausnehmen und abtropfen lassen.
Robert hat die Gnocchi dann mit Olivenöl und zerschnittenen Salbeiblättern vermischt und eine halbe Stunde kühl gestellt, dann im Ofen bei 220° C 10-15 Minuten gebacken bis die Kürbisgnocchi leicht gebräunt waren. Ich habe die Gnocchi einfach nur mit etwas Butter in einer Pfanne geschwenkt und mit Petersilie bestreut. Das ist das Schicksal, wenn man abends spät nach Hause kommt und gern noch vor der Zurbettgeh-Zeit etwas essen möchte ;)
10 Kommentare
Das ist ja mal eine gute Idee.
Die werde ich auch mal ausprobieren.
Habe nämlich schon seit Mittwoch noch einen halben Butternusskürbis hier herumliegen.
Jetzt ist sein Schicksal besiegelt!
für mich sehen sie eher aus wie Cavatelli. Und das ist doch auch nicht schlecht.
Mhhh, sehen wunderbar aus. Mit Salbeibutter stell ich mir sie auch total lecker vor. Liebe Grüße
Nun rutschen sie wieder ein Stück höher auf der Liste - und hübsch finde ich sie ebenfalls, halt anders hübsch :)
Gute Idee, Kürbis ist so vielfältig.
Ich kann sie mir sehr gut zu Wirsing vorstellen.
Mit der tollen Farbe macht das natürlich was her.
Oh, was für eine schöne idee!! muss ich mir merken und (hoffentlich) zeitnah mal ausprobieren.
Das ist ja mal eine tolle Idee...in der Form habe ich Gnoccis noch nicht gegessen, wäre ja mal ein Versuch wert mit Kürbis-Gnoccis den goldenen Herbst abzuschließen ....danke für die Anregung!
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