Pflaumenkuchen mit Kokos
Von Claudia am Sep 7, 2009 | In To die for, Kuchen & Kekse, Herbst, Hefeteig, Landleben
Gestern gab es Pflaumenkuchen. Nach einem Rezept, das ich in einer "Essen & Trinken" von 2008 gefunden hatte. Dort nannte sich das "Kokos-Zwetschgen-Butterkuchen". Die Zubereitung nahm ein wenig Zeit in Anspruch, doch dafür wurde ich großzügig belohnt.
Der Hefeteig für den Pflaumenkuchen klang eigentlich recht banal, erwies sich aber als ein echtes Highlight: Er ging prima auf und war schön fluffig. Das lag einerseits an der super-frischen Hefe, die ich gekauft hatte, zum anderen hat wahrscheinlich das Mehlsieben dazu beigetragen, dass der Teig schön luftig wurde. Ich habe die Erfahrung gemacht, das - eigentlich hauptsächlich Biskuitteige - einen Tick besser und luftiger gelingen, wenn man das Mehl siebt. Dadurch gelangt mehr Luft in den Teig. Klumpiges Mehl oder Fremdkörper im Mehl sind heute ja eher vernachlässigenswert - früher war das Sieben von Mehl wohl ein Muss.
Der Teig ging also sehr schön auf. Zweite Besonderheit, die dem Butterkuchen entlehnt ist: Aus Puderzucker, Butter und gerösteten Kokosflocken wurde eine fluffig Buttercreme zubereitet, die in kleine Mulden auf dem ausgerollten Hefeteig verteilt wurden. Zudem habe ich die nach dem Belegen mit Pflaumen die Lücken mit dieser Buttercreme gefüllt - dennoch habe ich ungefähr nur 2/3 der angegebenen Buttermasse verwendet, der Teig wurde auch so saftig genug.
Auf die Pflaumen bzw. Zwetschen (Sorte Hanita, löste sich gut vom Stein) kamen noch Streusel und Kokoschips. Für die Streusel wurde eine Prise Backpulver verwendet. Ich empfinde das eher als optional, weil die Streusel für meinen Geschmack nicht unbedingt aufgehen müssen. Ich habe sie zusätzlich mit ein wenig Vanillezucker aromatisiert.
Was ich an dem Rezept nicht ganz verstanden habe: Der Pflaumenkuchen sollte auf der untersten Schiene gebacken werden ("Umluft nicht empfohlen"). Ich habe mich für die goldene Mitte entschieden, denn ich wollte, dass auch die Streusel leicht bräunen. Dem Wunsch kamen die Streusel nicht so ganz nach, insgesamt war ich aber mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Der Boden sabschte nicht durch, obwohl ich mich für die süßen Zwetschgen entschieden hatte und die Kokosnote zu den Pflaumen gefiel mir äußert gut. Den gibt's sicherlich noch einmal. Der Boden eignet sich sicherlich auch für andere fruchtige Blechkuchen.
Auf dem Foto sind die Streusel allerdings nicht ganz so knusprig - ich habe den Kuchen frisch aus dem Ofen gleich in der eckigen Backform mit Kunststoffdeckel transportieren müssen. Der Geschmack hat indes nicht drunter gelitten ...
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Und hier das Rezept für den Pflaumenkuchen mit Kokos:
Für den Hefeteig
200 ml Milch
40 g Zucker
Salz
20 g frische Hefe
400 g Mehl (gesiebt)
40 g Butter
2 Eigelb (Kl. M)
Mehl zum Bearbeiten
Für die Buttercreme
20 g Kokosflocken
70 g weiche Butter
50 g Puderzucker
1 Tl abgriebende Zitronenschale (unbedingt bio!) [Hatte ich nicht und habe drauf verzichtet]
2 El Kokossirup [Hatte ich ebenfalls nicht und habe ihn weggelassen, wäre vielleicht auch etwas zu viel Kokos gewesen]
Belag und Streusel
60 g Butter
20 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker (10 g)
1 Prise Backpulver (kann man auch weglassen)
80 g Mehl
800 g Zwetschgen
30 g Kokos-Chips (habe eine handvoll genommen und die über dem Kuchen verstreut)
Zubereitung
1. Für den Hefeteig Milch mit Butter leicht erwärmen. Hefe in den Zucker bröckeln und gut mit Zucker bedecken und die Hefe so auflösen. Im Originalrezept wird die Milch mit Zucker erwärmt und die Hefe darin aufgelöst. Kann man halten wie ein Dachdecker ...
Aufgelöste Hefe-Zuckermischung mit Mehl, Salz, Milch, Butter und Eigelb zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zugedeckt mindestens 1 Stunde oder bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat gehen lassen.
2. Für die Buttermasse Kokosflocken in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten bis sie angenehm nach Kokos duften. Butter mit Puderzucker in 10-15 Minuten in einer Küchenmaschine mit dem Schneebesen sehr cremig rühren. Das fand ich für die Menge etwas übertrieben und habe die weiche Butter mit dem Puderzucker mit einem Schneebesen fluffig gerührt. Aber bestimmt keine 10-15 Minuten. Dann mit Zitronenschale, Kokosflocken und -sirup würzen. (Zitronenschale und Kokossiurp hatte ich nicht). Die Buttermasse in einen Spritzbeutel mit kleiner Lochtülle füllen. Ein kleiner Plastikspritzbeutel ohne Tülle, einfach mit abgeschnittener Spitze funktioniert hier auch prima, geht ja nicht um dekorative Verzierungen ...
3. Für die Streusel Butter mit Zucker, 1 Prise Backpulver und Mehl mischen und mit den Händen zu Streuseln reiben.
4. Den Hefeteig auf einer leicht bemehlten Fläche zusammenkneten und auf Blechgröße ausrollen. Backblech mit Backpapier belegen und den Teig drauflegen. 20 Minuten gehen lassen.
5. Inzwischen die Zwetschgen waschen und entsteinen.
6. Mit den Fingern in den gegangenen Teig kleine Mulden drücken. Einen Teil der Buttercreme in die Mulden spritzen. Dann Pflaumen mit der Schnittfläche nach oben dicht an dicht in den Teig drücken. Die restliche Butter-Kokoscreme in die Zwischenräume spritzen. Die Streusel auf dem Kuchen verteilen und die Kokos-Chips drüberstreuen.
7. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Gas 2-3, Umluft nicht empfehlenswert) auf der untersten mittleren Schiene ca. 40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und leicht abkühlen lassen. Dazu geschlagene Sahne servieren.
Anmerkung foolforfood.de: Der Kuchen hat bei mir schon so gut 45-50 Minuten gebraucht. Wie immer gilt: Know your oven! In anderen Öfen könnte der Kuchen in der Zeit schon zu stark gebräunt sein. Von der Buttercreme nur ungefähr 2/3 verwendet, auf Kokossirup verzichtet, ebenso auf Zitronenschale. Dafür aber die Streusel mit Vanillezucker aromatisiert.
10 Kommentare
Schade die Herren mögen keine violetten Früchte von Prunus ...
Ein toller Kuchen.
Wollte diesen Herbst auch gern einen Pflaumenkuchen backen. Die Wahl wird wohl auf diesen fallen, insofern mein Mitesser nichts gegen Kokos einzuwenden hat.
Mmmh, der sieht zum Reinbeissen aus! Bitte ein Stück oder zwei nach Spanien. ;-)
Hmmm, der kommt meiner Zwetschkensucht sehr entgegen:-))
Pflaumenzeit ist die schönste Jahreszeit. Der Teig sieht echt lecker aus. Geht doch nix über einen frischen, flauschigen Hefeteig.
Prima, eine Ladung Pflaumen steht hier ins Haus und ich bin auf der Suche nach einem Gastgeschenk und könnte mich so wohl mal wieder an die Rührschüssel schwingen. So langsam komm ich da auf den Geschmack.
Ich liebe Zwetschenkuchen oder "Zwetschkenfleck". Die Variante mit Kokos ist garantiert echt lecker. Zwetschenkuchen ist so eine richtige Saisonspezialität!
Dieser Pflaumenkuchen ist exzellent. Er hat den gestrigen Tag nicht überlebt. Da ich keine Kokosflocken im Hause hatte, habe ich Mandelblättchen in der Pfanne gebräunt und diese statt der Kokosflocken unter die Buttercreme gemischt. Lecker.
Viele Grüsse,
Yvonne
@Yvonne: Freut mich, dass der Kuchen so gut geschmeckt hat! Haben jetzt schon sehr viele Leute nachgebacken - war immer ein Erfolg!
Pflaumentarte und versunkenen Pflaumenkuchenhatte ich in dieser Saison schon - diese Variante wird auch noch ausprobiert :-)
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