Blackberry & Apple Crumble
Von Claudia am Okt 17, 2010 | In Kuchen & Kekse, Alltagsküche, Nachtisch, Herbst, Landleben
In Deutschland ist die Brombeer-Saison vorbei. Ich hatte Hoffnungen, dass ich in Großbritannien vielleicht noch welche finden würde. Ich wurde nicht enttäuscht.
Wer britische Kochbücher durchblättert, findet verhältnismäßig viele Rezepte für Brombeeren. Bei Fahrten übers Land merkt man schnell: Großbritannien ist Brombeerland. Auf River Cottage säumten dichte Brombeerhecken den recht steilen Weg vom Parkplatz runter zur Farm. Die habe ich allerdings nicht gepflückt, sondern machte mich an einem freien Tag in der Nähe von Bridport auf die Suche. Die Beute reichte, um einen Brombeer-Crumble mit nur ganz wenig Apfel zu machen.
Die Küche, die ich im Cottage mitbenutzen durfte, war einfach ausgestattet, ohne Waage, ohne Messcups oder ähnliches. Ich musste also etwas improvisieren. Man kann einen Crumble zwar zu gleichen Teilen aus Butter, Zucker und Mehl machen, aber für meinen Geschmack ergibt das zu süße Streusel. Auf River Cottage hatte Koch Neal ein gutes Rezept:
575 g Butter
450 g Zucker
875 g Mehl
245 g Haferflocken
Das ist natürlich eine Restaurant-Menge. Aber man kann diesen Batzen natürlich auch schon vorbereiten und die rohen Streusel einfrieren.
Gebacken wird das Ganze ca. 15-20 Minuten bei 160° C wenn man die Streusel im voraus backt und den ganzen Crumble erst später in Angriff nimmt.
Ich hatte mir gemerkt: Etwas weniger Zucker als Butter. Ein drittel mehr Mehl als Butter und weniger als die Hälfte der Buttermenge an Haferflocken. Ich habe außerdem die Butter mit dem Zucker nicht cremig gerührt, sondern die Butter geschmolzen und dann den Zucker eingerührt.
Gebacken hat der Crumble hier ca. 25 Minuten bei 175-180° C - der Ofen lief auf 250° C, aber das war ein Witz, denn auch nach 25 Minuten war der Crumble nur leicht gebräunt. In jedem anderen Ofen, in dem die Temperatur so hoch gewesen wäre, wäre der Crumble verbrannt.
Was isst man dazu? Mein großer Favorit ist seit der Siebeck-Variante vom Crumble Creme fraîche. Verrührt mit etwas Calvados. Oder einem Fruchtgeist oder -brand - je nach Frucht. Meine Gastgeberin musste unbedingt einen Low-Fat-Custard aus dem Supermarkt haben. Also eine Vanillesauce. Ich habe etwas griechischen Joghurt mit Vanillezucker verrührt. Auch Clotted Cream oder Schlagsahne schmecken lecker zum Crumble. Bereitet man Crumble für viele Leute zu, kann man sicher auch eine Auswahl von verschiedenen Saucen/Cremes dazu reichen.
Der Crumble war sehr lecker. Und ich stellte mal wieder fest: Viele Wege Rezepte führen zum Crumble.
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6 Kommentare
Crumble gibt es mit Sicherheit schon ewig, aber irgendwie ist er letzte Zeit in Mode gekommen, oder?!
Sieht auf jeden Fall sehr lecker aus.
Also hier sind noch reichlich Brombeeren an den Sträuchern, da kann ich noch crumblen
Ich habe vor ein paar Tagen auch Crumble probiert mit Äpfeln. Dazu sollte es unbedingt Glutenfreie Streusel werden. Mit Teff-Mehl habe ich es gemacht. Ehrlich: NIE wieder. Und das Mischungsverhältnis war nicht ok. Jetzt werde ich es mal mit Deinem Rezept und einem anderem Mehl versuchen. Danke.
Um die Beeren beneide ich dich. Schön einfach der Crumble.
Wie viele Crumblegenießer kann man denn mit diesem Rezept glücklich machen?
Wow, der crumble sieht superlecker aus. Brombeerzeit ist hier leider vorbei. Btw, ich war am Wochenende mal wieder im "Wieckenberg", wo es diese Woche Zwetschgen-Crumble als Nachspeise gibt. Leider war ich schon so satt, dass ich nur noch eine abgespeckte Version von Nachtisch in Form einer Kugel Lavendel-Honig-Eis (äußerst köstlich) geschafft habe. Viel Spaß weiterhin.
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