Kleine Rhabarber-Küchlein mit Marzipan (Gugl)
Von Claudia am Mai 2, 2012 | In Kuchen & Kekse, Frühstück & Brunch
Gugl sind kleine Mini-Guglhupfe. Die sind so klein, dass sie mit einem Haps im Mund verschwunden sind. Die musste ich natürlich ausprobieren.
Chalwa Heigl wollte amerikanischen Muffins & Co. etwas entgegensetzen und entwickelte aus ihren Mini-Guglhupfen eine Geschäftsidee. Die war so erfolgreich, dass ein Buch folgte. Zu "Feine Kuchenpralinen: Süße Backideen für kleine Gugelhupfe" gibt es gleich die passende Silikonform. Ich probierte das Rezept für Gugl mit Rhabarber und Marzipan aus. Das erfordert deutlich mehr Arbeit als bei einem normalen Kuchen, weil Rhabarber und Marzipan wirklich klitzeklein geschnitten werden müssen.
Auch das Einfetten der Silikonform dauert etwas länger als man für eine einzelne grosse Form benötigen würde. Am besten erledigt man das mit sauberen Fingern. Aber warum eigentlich einfetten? Es stimmt zwar, dass die Silikonformen eine tolle Antihaft-Oberfläche haben. Der eindeutige Nachteil von Silikon ist allerdings, dass das Gebäck in der Form nur mässig bräunt. Und da kommt die Butter ins Spiel. Sie sorgt dafür, dass die Mini-Kuchen doch noch bräunen.
Zum Einfüllen des Teiges in die Form empfiehlt Frau Heigl Spritzbeutel. Damit das einigermaßen klappt, muss man ein Loch in den (Einweg-)Spritzbeutel schneiden, das groß genug ist. Viele herkömmliche Tüllen sind zu klein und verstopfen durch das Marzipan und den Rhabarber.
Die Teigmenge sollte für 18 Mini-Kuchen reichen, also genau für die Silikonform berechnet. Ich konnte noch zusätzlich 3 Cupcakes/Muffins daraus backen, die Menge war recht großzügig bemessen. Ein Rezeptpunkt hat mich ein wenig erstaunt: Da soll die geschlagene Sahne unter den Teig gehoben werden. Versuchen Sie einmal 30 g Schlagsahne steif zu schlagen. Das sind rund 2 Esslöffel ... Ich habe also lediglich die Sahne untergerührt. Um sicherzugehen, dass die Gugle trotzdem aufgehen, habe ich etwas weniger als 1/4 Teelöffel Weinsteinbackpulver (normales Backpulver wäre auch ok gewesen) zugegeben.
Geschmacklich fand ich die Gugl sehr gut. Saftig durch das Marzipan und leicht knusprig solange sie frisch sind. Ich habe sie mit Puderzucker bestäubt. Ein feiner Begleiter für nachmittägliche Tasse Kaffee, wenn man keine Kuchenmassen servieren möchte. Weitere Gugl werden folgen!
Mehr zu Mini-Kuchen & Co.
Feine Kuchenpralinen: Süße Backideen für kleine Gugelhupfe (Büchlein über die Gugl von Chalwa Heigl inkl. Silikonformen)
Sehr schöne Mini-Guglhupfform (Durchmesser 4 cm) von Birkmann
Wer nicht backen mag: DerGugl 1 Kuchenpraline Schokolade - fertig gebacken (Achtung: teuer! Selbstbacken lohnt sich wieder ;)
Wer Silikonformen nicht mag: Konventionelle Antihaft-Backform Mini-Gugelhupf
Hier das Rezept für die Mini-Küchlein mit Rhabarber und Marzipan: (reicht für 18 Gugl und 3 Muffins)
80 g Butter
Mark einer Vanilleschote (habe nur 1/2 genommen)
2 TL Amaretto
80 g Puderzucker
2 Eier, Größe M
90 g Mehl
30 g Sahne (anstatt die Sahne steif zu schlagen habe ich < 1/4 TL Weinsteinbackpulver zugegeben)
5 g Zucker
80 g Rhabarberstücke (in kliltzekleine Würfel geschnitten)
30 g Marzipanrohmasse (in klitzekleine Würfel geschnitten)
Mehl und Puderzucker zum Bestäuben der Rhabarber- und Marzipanwürfel
Butter zum Einfetten der Form
Den Ofen auf 210° C vorheizen.
Wie so oft beim Backen erhalten Sie die leckersten Kuchen, wenn alle Zutaten Zimmertemperatur haben. Zunächst die Form buttern und mit Mehl bestäuben. Überschüssiges Mehl ausklopfen (über dem Waschbecken).
Butter mit Puderzucker, Amaretto und dem Vanillemark cremig rühren. Die Eier dann einzeln unterrühren. Die Masse sollte schön hell werden.
Rhabarber- und Marzipanstücke mit einer Mehl-Puderzuckermischung bestäuben, damit die Würfelchen nicht zusammenkleben. Bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.
Sahne und Zucker zum Teig geben. Im Originalrezept wird die Sahne steif geschlagen. Das halte ich bei der Menge für nur schwer möglich - wenn überhaupt mit einem kleinen Schneebesen in einem kleinen Gefäß. Ich habe darauf verzichtet und etwas (< 1/4 TL) Weinsteinbackpulver zum Teig gegeben. Also: Sahne und Zucker zum Teig geben.
Mehl und Weinsteinbackpulver in den Teig sieben und kurz vermischen - nicht zu lange rühren, das bekommt den meisten Kuchen nicht gut. Dann die Rhabarber- und Marzipanwürfel unterrühren.
Den Teig in die vorbereitete Form geben. Sie werden wahrscheinlich noch Teig übrig behalten. Den können Sie in Muffinförmchen geben und mitbacken. Allerdings benötigen die Muffins dann ca. 5 Minuten länger.
Miniküchlein bei 210° C im vorgeheizten Ofen (im unteren Drittel, wenn möglich, sonst bräunt die spätere Unterseite der Gugl zu stark) ca. 15-16 Minuten backen. Die Muffins ca. 20 bis 21 Minuten. Kurz auskühlen lassen, dann aus den Formen drücken (natürlich nicht die gr. Muffins ...) Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
7 Kommentare
Sehr niedliche kleine Kuchen :-) Und lecker klingen sie auch.
Ich bin ja schon seit längeren in diese Mini-Gugelhupf-Formen verliebt. Die Variante für Leute, die keine Silikonformen mögen, steht auch schon seit einiger Zeit auf dem Wunschzettel. Ich glaube, ich sollte sie einfach endlich kaufen...
Ich bin untroestlich: Habe leider in einer Spam-Loeschaktion auch 2 Nicht-Spam-Kommentare geloescht. Bitte vielmals um Vergebung.
Die sehen auf jeden Fall mal richtig toll aus und die Idee, so kleine Kuchen zu machen, hat definitiv was. Und Marzipan im Kuchen liebe ich ja total. Lecker!
ohh, wie süß die aussehen! und lecker noch dazu.
Ich habe diese Form letzthin auch geschenkt bekommen und lasse mich von diesem Post gerne dazu anstiften, sie endlich mal zu befüllen :)
Rhabarber ist immer eine gute Idee, aber das müssen ja wirlich Mini-Fitzelchen sein, in die man den hierfür zerkrümeln muss!
Klingt sehr lecker, werde ich auch mal probieren!
Eine Idee für´s Schlagen kleinster Mengen von Sahne: ich habe so nen kleinen batteriebetriebenen Milchaufschäumer, den benutze ich auch zum Verquirlen von Salatdressing... der könnte wohl auch hier hilfreich sein ;-)
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