Himbeer-Kokos-Friands
Von Claudia am Okt 3, 2013 | In Kuchen & Kekse, Fool for photos, Food for Friends
Friands? Das hört sich doch französisch an, mag mancher denken. Doch im Französischen sind Friands eher herzhaft. In Downunder stehen sie für süßes Kleingebäck - mit viel Eiweiß und gemahlenen Mandeln.
Friands, die in Neuseeland und Australien beliebt sind, erinnern eher an französische Financiers. Financiers enthalten auch meist gemahlene Mandeln und werden in kleinen Mini-Kastenförmchen gebacken. Von der Form her erinnern sie an Goldbarren - so jedenfalls eine Erklärung, warum die Mini-Kuchen Financiers genannt werden. Eine andere Erklärung besagt, dass die Financiers besonders im Finanzviertel von Paris beliebt waren. Ein Bäcker habe sie erfunden, damit sich die Business-Leute aus dem Finanzsektor nicht die Finger schmutzig machen. Jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne ...
Doch zurück zu den Friands: Viel Eiweiß bewirkt weniger eine Kuchenkonsistenz im Sinne eines Sand- oder Marmorkuchens, sondern ergibt eher etwas Biscuitsartiges mit einer Konsistenz, wie man sie von britischen Sponge-Cakes kennt. Inspiriert hat mich dieses Rezept. Die eigentliche Form von Friands ist oval (vgl. auch das Buchcover von "What Katie Ate". Von daher sehen meine Friands mehr aus wie Financiers. Aber die Form soll hier mal nicht die Hauptrolle spielen.
Himbeeren haben momentan kaum mehr Saison, wenn man Glück hat, erwischt man noch die letzten Herbsthimbeeren. Ich habe gefrorene genommen. Man kann die Früchte gefroren auf den Teig geben oder aufgetaut. Bei aufgetauten Früchten nimmt der Teig deutlich mehr Saft auf.
Ich habe zum Backen eine Silikonform genommen. Die sind mittlerweile in vielen verschiedenen Formen erhältlich. So sehr ich herkömmliche Formen mag: Sie sind nicht immer erhältlich. Ich habe diese Silikonform bei amazon bestellt.
Die Teigmenge reichte für mehr als die 12 Stück, die in der Form Platz hatten. Zusätzlich konnte ich noch zwei Muffinförmchen füllen.
Bei den Muffins habe ich zusätzlich ein paar Mandelblättchen draufgestreut. Wer mag, kann auch gehackte Pistazien auf die Friands geben - ich finde, dass das zwar recht hübsch aussieht, aber geschmacklich eher zu einem Overkill führt. Dann lieber Kokosrapseln weglassen und Pistazie etwas mehr ins Spiel bringen.
Mir haben die Mini-Kuchen sehr gut gefallen. Die waren schneller weg als man gucken konnte. Perfekt auch für einen "Café Gourmand" - das ist in Frankreich ein Espresso nach dem Essen mit 1-3 kleinen süßen Desserts - das können Cremes in Mini-Gläsern oder eben kleine Küchlein sein.
Backformen
Mini-Kuchen-Form aus Silikon
Mini-Guglhupf-Formen
Sehr schöne Mini-Guglhupfform (Durchmesser 4 cm) von Birkmann
Wer Silikonformen nicht mag: Konventionelle Antihaft-Backform Mini-GugelhupfMehr kleine Kuchen-Rezepte
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Kleine Marmorkuchen
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Hier das Rezept für die Friands (ergibt 12 Friands à 70 ml Inhalt plus zwei Muffins):
115 g geschmolzene Butter
5 Eiweiß (bitte Bio-Qualität!)
80 g gemahlene Mandeln
150 g Puderzucker
100 g Mehl (Type 505)
20 g Kokosrapseln
1 gute Prise Salz
1/2 TL Weinsteinbackpulver (oder normales Backpulver, falls Weinsteinbackpulver nicht zur Hand)
ca. 26 Himbeeren - frisch oder tiefgefroren
Puderzucker zum Bestäuben
Optional: Mandelblättchen, gehackte Pistazien
Den Ofen auf 175° C vorheizen. Eine 12-er Mini-Kuchen-Silikonform ausbuttern und mit Mehl ausstreuen. Überschüssiges Mehl ausschütten.
Die Eiweiss nur leicht aufschlagen, auf KEINEN Fall richtig steif schlagen!
Mandeln, Puderzucker, Mehl, Kokos, Salz und Backpulver mischen. Falls der Puderzucker klumpig ist, sieben.
Die trockenen Zutaten zum Eiweiß geben und verrühren. Dann die geschmolzene Butter unterrühren bis alles gut vermischt ist.
Teig in die Förmchen geben. Ich stelle die Silikonform dazu gern auf ein Backblech. Das erlaubt mir, die gefüllte Form aus 1-2 cm einmal leicht auf die Küchenplatte zu schlagen. So verteilt sich der Teig gut in der Form.
Mit je zwei Himbeeren versehen. Optional kann man jetzt auch Mandelblättchen drüber geben. Oder gehackte Pistazien (habe ich aber auch nach dem Backen noch draufgestreut. Keine elegante Methode …)
Ca. 15-20 Minuten backen. Die Friands waren etwas früher fertig als die Muffins - in denen war ja auch mehr Teig. Zur Probe mit einem Holzstäbchen in die Friands stechen. Es sollte beim Herausziehen kein Teig mehr am Holz kleben.
Mit Puderzucker bestäubt servieren.
4 Kommentare
Hübsch! Und bestimmt auch sehr köstlich - das lockt sogar mich, obgleich ich Süßes generell gar nicht so sehr mag. :)
LG!
Bei der Kombination von Himbeeren und Kokos kann ich nicht nein sagen. Wenn sie dann auch noch so putzig aussehen, sind die kleinen Leckereien perfekt für mich. Das Rezept ist schon abgespeichert!
Mit den Himbeeren finde ich sieht das sehr hübsch aus. Deine Beschreibung lässt mir das Wasser im Munde zusammen laufen :-)))
Wir sind aktuell dabei ein paar Gebäcke ähnlicher Art anzufertigen, ich denke da wird Deine Variante sich mit einreihen müssen.
Vielen Dank für den Gedankenanstoss!
Gruß,
Jens
Vielen Dank für diesen netten Beitrag zum Thema Weltküche. Über die Kochkultur Australiens weiß ich ehrlich gesagt gar nichts, obwohl ich australische Weine schätze. Gern mehr davon!
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