Marmorkuchen
Von Claudia am Feb 17, 2013 | In Kuchen & Kekse, Fool for photos, Klassiker
Die Suche nach dem besten Marmorkuchen war für mich beendet. Das heißt ja nicht, dass man nicht ab und an auch andere Rezepte ausprobieren darf.
Bei Jutta wurde ich an das Rezept erinnert, das Eva als "Grosis Marmor-Gugelhopf" unter das Internetvolk brachte. Seitdem wurde es vielfach nachgebacken. Eva gilt jedoch als Quelle und gibt wiederum "Arte Culinaria" an - das konnte ich leider nicht weiter zurückverfolgen.
Ich habe den Kuchen in kleinen Guglhupf-Formen von 12 cm Durchmesser, wie sie gerade von einer großen Kaffeerösterei angeboten werden. Ich brauchte ein zusätzliches Mitbringsel für einen Geburtstag. Die gesamte Teigmenge war natürlich für 4 kleine Formen viel zu viel, sodass ich noch eine schmale Kastenform füllen konnte. Das Befüllen von kleineren Formen geht theoretisch am besten, wenn man den Teig in Gefrierbeutel füllt. Dann lässt sich exakter arbeiten. Andererseits: Muss man unbedingt für ein paar kleine Küchlein zwei Plastikbeutel verschwenden? Im Café würde ich es so machen, wobei ich da durchaus auch normale Spritzbeutel einsetzen würde. Gestern war das für mich zu viel Arbeit. Deshalb: Mit dem Löffel in Formen gefüllt. In den kleinen Formen ist es recht schwer, den Teig gut zu marmorieren. Den restlichen Teig habe ich in einer hübschen Kastenform gebacken. Die Form wurde aber nicht mehr ganz voll. Außerdem musste ich feststellen, dass nur noch relativ wenig weißer Teig vorhanden war. So wurde es fast ein Schokoladenkuchen.
Meine kleine Abänderung beim Rezept: In den Teig habe ich ca. 1,5 EL Rum gegeben.
Was immer wieder interessant ist: Viele Blogger haben nachgebacken, doch so verschieden die Blogger, so unterschiedlich auch ihre Öfen. Eva backt den großen Kuchen 60 Minuten bei 190° C, Jutta in ihrem Manz-Ofen 45-60 Min. bei 170° C, Zorra backt die halbe Menge 30 Minuten bei 180° C. Barbara lässt den Ofen auf 190° C Umluft 45-50 Minuten backen. Egal wie das Rezept lautet: Ich stelle mir immer einen Timer. Und ich gucke immer mindestens 15 Minuten vor Backende nach. Eine Stäbchenprobe, bei der man ein Holzstäbchen oder einen Cake-Tester einführt und schaut, ob noch flüssiger Teig dran klebt, ist unerlässlich. Die kleinen 12-cm-Kuchen haben bei mir ca. 25 Minuten bei 175° C benötigt. Der restliche Teig in einer kleinen Kastenform ca. 40 Minuten.
Fakt ist: Der Marmorkuchen ist süßer als mein bisheriges Gewinner-Rezept. Da geschmolzene Schokolade und zusätzlich gehackte Schokolade in die dunkle Teighälfte kommen, schmeckt der Kuchen insgesamt schokoladiger, aber auch einen Tick schwerer (was aber auch der nicht geringen Menge an Sahne zu verdanken ist ...). Mir gefallen beide Varianten. Ich würde es auch immer von den vorhandenen Zutaten abhängig machen. Keine Sahne? Keine Schokolade im Haus? Dann auf jeden Fall den klassischen Kakao-Marmorkuchen.
Mehr Kuchenrezepte mit Schokolade
Marmorkuchen (mit Kakao)
Tiroler Schokoladenkuchen
Marmorkuchen (ok, der ist nur mit Kakao)
Schokoladen-Fondantkuchen
Moelleux au chocolat (kleine Schokoladen-Küchlein mit flüßigem Schokokern)
Schokoladen-Cupcakes
Schokoladen-Cupcakes II
Chocolate Chunker - die Super-Schoko-Cookies
French Brownies
Cocoa Brownies
Schoko-Bananen-Kuchen - auch ein MarmorkuchenMehr Kuchen-Klassiker
Zitronenkuchen
Zitronenkuchen mit Guss und Zitronenzesten (nach der Rose Bakery/Paris)
Gedeckter Apfelkuchen nach Familienrezept
Moderner Apfelkuchen mit AmarettiniBackbücher
Backen vom Feinsten: Österreichische Backtradition von der Kaiserzeit bis heute - Sehr gutes Buch, mittlerweile zum echten Schnäppchenpreis.
Konditorei, Patisserie, Bäckerei - ein gutes Nachschlagewerk
Der große Lafer Backen
Und hier das Rezept für den Marmorkuchen (Menge für eine reguläre, große Guglhupfform):
250 g Zucker
250 g weiche Butter
1 Päckchen Vanillezucker
5 Eier (Größe M)
150 ml Sahne (Rahm)
1 Prise Salz
300 g Mehl
2 TL Backpulver (konventionell oder Weinsteinbackpulver)
1,5 EL Rum
200 g Bitterschokolade (es geht auch günstige Kochschokolade. Ich habe Schokodrops von Callebaut verwendet)
Puderzucker zum Bestäuben
Die Hälfte der Schokolade in einer kleinen Schüssel schmelzen, die restliche Schokolade hacken. Das enfällt natürlich, wenn Sie schon von vornherein Schokodrops (chocolate chips) verwenden.
Zucker, weiche Butter und Vanillezucker zusammen schaumig rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Bis es soweit ist, werden Sie die Bedeutung des Wortes "Rührkuchen" kennen. Eier eines nach dem anderen hinzugeben und rühren, bis die Masse hell wird.
Sahne, Rum und Salz beifügen und gut mischen.
Mehl und Backpulver mischen und sieben. Wenn Ihnen das zuviel Arbeit ist oder Sie kein Mehlsieb haben: Rühren Sie Mehl und Backpulver mit einem Schneebesen gut durch. Mehl unter die Ei-Butter-Zuckermasse heben. Die Hälfte dieses Teiges in eine zweite Schüssel geben.
Geschmolzene Schokolade und gehackte Schokostückchen unter einen der beiden Teige mischen.
Eine Marmorkuchenform buttern und mehlen. Bei Silikonformen entfällt zwar dsa Einfetten, aber ich buttere sie dennoch aus, denn dadurch bräunen die Kuchen etwas besser - eines der großen Probleme bei Silikonformen ...
Etwas hellen Teig in die Form einfüllen, dann den dunklen Teig darauf geben und mit dem restlichen hellen Teig bedecken. Mit einer Gabel die beiden Teige kurvenförmig durchziehen, sodass eine schöne Marmorierung entsteht. Wenn sie lieber einen Kuhfleckenkuchen haben möchten, dann lassen Sie das mit der Gabel ...
Backen bei 175° Unter-/Oberhitze; 60 Minuten; auf der 2. Einschubleiste von unten. Kleine Kuchen benötigen ca. 25-30 Minuten (bei 12 cm Durchmesser).
Die Angabe im ursprünglichen Rezept lautete: ca. 60 Min. bei 190° C. Wäre in meinem Ofen zu viel. Know your oven!
Kuchen nach 10 Minuten stürzen. Gern noch lauwarm anschneiden. Vorher aber noch mit Puderzucker bestäuben.
3 Kommentare
Hmmm, Marmorkuchen könnte ich auch mal wieder machen. Mein Lieblingsrezept ist Deinem recht ähnlich, aber ich mische noch Mandelblättchen in den hellen Teig.
Ein Tipp zum Marmorieren (den ich mal in einem amerikanischen Backbuch gelesen habe), der auch bei kleinen Formen gut funktioniert: Nimm keine Gabel, sondern ein Paar chinesischer Essstäbchen, parallel halten und in schrägen Spiralen durch den Teig ziehen.
Mit Essstäbchen müsste das auch in kleinen Formen funktionieren. Danke für den Tipp!
Ich glaube der Mehraufwand für die Miniförmchen hat sich gelohnt - danke für den Tütentipp!
« Kulinarische Fundstücke der Woche | Räucheraal-Pâté » |