Pasticcini - Pasta di Mandorle (Makronen)
Von Claudia am Aug 29, 2013 | In Kuchen & Kekse, Herbst, Landleben, Glutenfrei
Auf dem Zürcher Markt im Hauptbahnhof gibt an einem italienischen Stand dicke Mandelbälle. Sündhaft teuer, aber gut. Die muss man doch auch selbst machen können, dachte ich mir.
Gar nicht so einfach, denn genau diese dicken Bälle, die man mir als "Pasta di Mandorle" (Marzipan) verkaufte, fanden sich selbst auf italienischen Internetseiten kaum so, wie ich sie genossen hatte. Pasticcini mit einer Kirsche, manchmal mit der Spritztülle in Form gebracht ähnlich deutschem Schmalzgebäck. Nicht ganz mein Ding. Ich wollte die dicken Bällchen, die wahrscheinlich aus Sizilien stammen. So leicht gab ich nicht auf, dann muss ich eben selbst ran und ausprobieren.
Ich nahm 3 Eiweiss, 175 g Zucker und ein halbes Pfund gemahlene Mandeln. Damit ließ sich schon mal eine gute Masse herstellen. Klebrig zwar, aber die Kugeln sollten nach dem Backen ja auch schön soft im Inneren sein.
Der Teig erwies sich als vielseitig: Die meisten Bälle habe ich zu Kugeln geformt, natürlich mit reichlich Puderzucker, den der Teig klebt höllisch.
Einen Teil habe ich zusätzlich mit ein paar Tropfen Bittermandelöl vermischt. Die Kugeln, die ich im Puderzucker gewälzt hatte, bekamen dann noch eine geröstete Mandel obendrauf. Durch das Hineindrücken sprangen die schon leicht angetrockneten Bällchen wie erwünscht auf und bekamen leicht rustikale Risse. So muss es sein.
Was mir noch viel besser gefiel und den Mandelbällchen vom Markt sehr nahe kam: Ich habe in einigen Bällchen Amarenakirschen und getrocknete Kirschen versteckt. Die Pasta di Mandorle habe ich dann in Mandelblättchen gewendet und gut angedrückt. Phantastisch! Die Mandelbällchen saugten im Fall der abgetropften Amarenakirsche noch etwas von der anhaftenden Flüssigkeit auf. Herrlich!
Beim nächsten Mal würde ich die doppelte Menge zubereiten und den Teig noch mit weiteren Aromen vermählen: Zum Beispiel mit geriebener Orangenschale oder gemahlenen Pistazien. Ganz dekadent könnte man die Bällchen auch in gerösteten Pinienkernen wälzen, was aber rein von den Kalorien her aus den Mandelbällchen noch eine viel größere Kalorienbombe macht. Nicht viel besser aber mancherorts momentan als Ersatz für die seltenen Pinienkere: Zedernkerne
Experimentieren kann man auch mit den Mandeln: Ich habe gemahlene Mandeln von nicht enthäuteten Mandeln genommen. Etwas filigraner werden die Makronen, wenn man das Mehl von blanchierten Mandeln nimmt. Und am besten wäre: Die Mandeln leicht rösten und dann selbst mahlen. Aber dazu kann ich mich eben auch nicht immer aufraffen.
Diese Pasticcini oder Pasta di Mandorle sind auf jeden Fall eine Nachbackempfehlung! Und sogar glutenfrei :)
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Und hier das Rezept für die Pasta di Mandorle (ergibt ein Backblech)
3 Eiweiss
175 g Zucker (normaler Haushaltszucker)
250 g gemahlene Mandeln
3-4 Tropfen Bittermandelöl
Zum Verzieren - wer mag probiert aus, wer nur eine Sorte nimmt, kommt mit weniger aus):
15-20 halbierte, geröstete Mandeln (oder auch ganze, je nach Vorliebe und Vorrat)
100 g Puderzucker zum Wälzen
Amarenakirsche oder getrocknete Kirschen
Mandelblättchen zum Wälzen
Anleitung:
Die Eiweiße zu Schnee schlagen, dann langsam den Zucker unterschlagen. Die Masse sollte schön glänzen. Jetzt das Bittermandelöl und die Mandel zugeben. Es entsteht ein zäher Teig.
1. Variante
Aus dem Teig ca. walnussgroße Kugeln formen. Das geht am besten mit Hilfe vom Puderzucker. Gern etwas davon auf die Handfläche geben, dann klebt es nicht so. Die Bällchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblecht geben. Nicht zuviel Abstand lassen. Die Makronen dehnen sich nur wenig aus.
Je eine halbierte Mandel in die Mitte der Kugeln drücken. Wirklich leicht andrücken, sodass die Kugelform verloren geht.
2. Variante
Eine walnussgroße Menge Teig nehmen und flachdrücken. In die Mitte eine Kirsche geben und mit zu einer Kugel formen. In den Mandelblättchen wälzen und gut andrücken. Aufs Backblech setzen. Bei dieser Variante bleibt die Kugelform.
Im vorgeheizten Ofen bei 170° C ca. 12-15 Minuten backen. Auskühlen lassen und servieren. Wenn was übrig bleibt: Luftdicht verschlossen halten sich die Pasta di Mandorle mindestens eine Woche. Für die Bällchen mit der Amarenakirsche würde ich evtl. einen kürzere Haltbarkeit ansetzen.
10 Kommentare
Irgendwie italienisches Gebäck klingt super und es sieht so hübsch aus!
Gerade den Tip mit dem Orangenabrieb finde ich gut und werde ihn bald mal ausprobieren, zusammen mit den Kirschen stelle ich mir das wunderbar vor.
Danke, dass du so mein Sonntags-Kaffee-trinken um eine Idee erweiterst.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Sophia
hehe, die Kekse kenn ich nur zu Gut aus Zürich !! Hab schon lange nach einem Rezept gesucht aber irgendwie hab ich nichts passendes gefunden !! Deins kommt echt super an das Orginal ran, richtig lecker und ohne Gluten yaay ;-)
Vielen Dank!
Mhhh jetzt ist ja bald wieder Weihnachtszeit. Dann gibts ganz viele von den Leckereien.
Liebe Claudia! Erstmal einen großen DANK für deinen wuderbaren Blog. Seit Jahren verfolge ich deine Kochabenteuer, besonders die britischen Rezepte haben mir sehr gut gefallen. Jetzt überraschst Du mich mit Pasta di Mandorle! Seit dem ich vor 5 Jahren die erstes mal probiert habe, suche ich das Rezept. Ich umschmeichelte die Verkäufer/Hersteller, durchforstete das Internet und Bücher auf der Suche nach dem Rezept. Ja, die kommen aus Sizillien, Ja, sie heissen Pasta di Mandorle, Ja, da sind "nur" 3 Zutatten. Und dann beginnt ein Chaos. Das Eiweiß soll alt/frisch/geschlagen in weiche...-feste spitzen/ ungeschlagen mit Puderzucker kalt/warm /Zucker vermischt/gekneten sein. Am Ende hat man dann Ricciarelli di Siena oder Pignoli oder auch Macarons :). Ich probiere Dein Rezept auf jeden Fahl aus und melde mich erneut.
Hallo
habe den Teig ausprobiert.
Mit Rewe Ja Mandeln und normal Zucker
leider zu flüssig.
Tippss
Sonst muss ich wieder bei Elka`s Spezialitäten Weihnachtseinkäufe tätigen.
LG
Laura
hallo, habs auch getestet. sind wirklich lecker, allerdings schaff ichs nicht dass der teig so wird wie er soll. beim zweiten mal mit 400 gramm mandeln zumindest den erfolg gehabt dass ich bällchen formen konnte, aber die rissen sind nicht entstanden als ich die mandel reingesteckt hab^^
aber schmeckn tun sie trotzdem gut :D
vielleicht hat noch wer tipps?
I did thr pastini di mandorle but i must have overcooked them cause they sre a bit too hard. How can i make them become softer pls? Too expensive to throw away
Hi Anna Maria,
sorry for the late answer. You can put them in a container with some orange or apple peel. The will soften.
Super lecker, vielen Dank! Glutenfreie Rezepte die auch wirklich lecker sind, kann man gar nicht genug haben. und jetzt fängt ja wieder die Jahreszeit mit dem Backen an :)
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