Ricotta-Heidelbeer-Tarte mit Karamell-Nuss-Topping
Von Claudia am Aug 9, 2009 | In Kuchen & Kekse, Sommer
Ein Wunder, dass ich über dieses geniale Tarte-Rezept nicht schon früher berichtet habe. Ich backe diese Tarte jetzt nämlich schon eine ganze Weile und bin immer wieder begeistert. Der Clou an der fruchtig-leichten Ricotta-Tarte: Ein Topping aus Honig-Pinienkern-Karamell.
Das Rezept stammt ursprünglich aus Daniel Bouluds "Café Boulud Cookbook". Daniel Bouluds Restaurant in New York ist über die Grenzen der Stadt bekannt, das mittlerweile eingestellte Magazin "Gault Millau" startete vor längerer Zeit einen Vergleich zwischen Daniel Boulud und Thomas Kellers "French Laundry", in dem Boulud nicht schlecht wegkam.
Aufmerksam wurde ich damals aber nicht durch Bouluds Kochbuch, sondern durch den Blogeintrag von Chili&Ciabatta.
Das Rezept für die Ricotta-Tarte ist eigentlich einfach, ist aber dennoch nicht ganz unaufwändig. Am besten schmeckt die Tarte mit Waldheidelbeeren, mit anderen Beeren, etwa Johannisbeeren, wird sie einen Tick säurelastiger. Wer keine frischen Heidelbeeren mehr bekommt, kann auch Blaubeeren aus der Tiefkühltruhe nehmen - die sind geschmacklich prima. Als ich die Tarte einmal im Winter zubereitete, habe ich die Heidelbeeren gut abtropfen lassen, sonst wäre der Boden durchgesuppt. Selbstgemachter Ricotta wäre zwar genial, aber ich gebe zu, dass ich den auch meist fertig kaufe.
Der Mürbeteig wird blind vorgebacken, erst dann kommen die Heidelbeeren und die Ricotta-Masse dazu. Als Abschluss kommen leicht in Honig karamellisierte Pinienkerne auf die Tarte. Ersatzweise nimmt man Mandelstifte oder mischt beides - eine feine Mischung. Das Karamell-Topping sollte man allerdings erst kurz vor dem Servieren drauf geben. Meine Erfahrung: Lässt man die fertige Tarte ein paar Stunden stehen, zieht das Karamell sehr stark Feuchtigkeit und wird unglaublich klebrig. Das tut dem Geschmack zwar keinen Abbruch, gestaltet aber das Essen schwerer. Ich empfehle übrigens, etwas mehr Nuss-Karamell zu machen. Sonst bleibt zu wenig für die Tarte übrig ...
Diese Tarte ist so lecker, dass ich sie - hätte ich ein nettes Café - unbedingt in meine Karte aufnehmen würde.
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Hier das Rezept für die Heidelbeer-Tarte:
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2
Titel: Ricotta-Tarte mit Heidelbeeren und Honig
Kategorien: Dessert, Kuchen, Früchte, Italien
Menge: 8 Portionen
============================= BODEN =============================
1 Boden aus Pâte sablée (s. Rezept); nicht
-- vollständig gebacken, ca. 20 cm Durchmesser*
============================ FÜLLUNG ============================
130 Gramm Ricotta
2 Essl. Milch
1 Teel. Vanilleextrakt oder 1/4 Vanilleschote, das Mark
-- ausgekratzt
2 groß. Eier; 1 ganz, 1 getrennt
1 Essl. Zucker
1/2 Zitrone: Schale abgerieben
1 Prise Salz
1/4 Teel. Frisch gepresster Zitronensaft
150 Gramm Heidelbeeren (am besten Waldheidelbeeren)
1/2 Tasse Pinienkerne; ersatzweise Mandelstifte**
1 Essl. Honig
============================ QUELLE ============================
leicht modifiziert nach
Daniel Boulud
Cafe Boulud Cookbook
-- Erfasst *RK* 30.06.2005 von
-- Petra Holzapfel, modifiziert/ergänzt von http://www.foolforfood.de
Die Tarteform mit dem vorgebackenen Teig Blech stehen lassen. Der Boden kann bis zu 8 Stunden im Voraus gebacken werden, bei Raumtemperatur aufbewahren.
Backofen auf 220°C vorheizen. Backpapier aufs Backblech legen.
Ricotta mit der Milch in ein schmales, hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab oder einem elektrischen Rührgerät glattrühren.
Das ganze Ei und das Eigelb mit dem Ricotta verrühren, dann Zucker, abgeriebene Zitronenschale, Vanilleessenz oder -mark und Salz zugeben.
Das Eiweiß mit dem Zitronensaft cremig-steif schlagen und mit einem Spatel unter die Ricottamasse ziehen.
Die Heidelbeeren auf dem Boden des Tarte-Bodens verteilen und die Ricottamasse darübergießen, glattstreichen. Das Blech mit der Form in den Backofen schieben und 15 Minuten backen, bis die Oberfläche goldgelb ist (ein in die Mitte eingestochenes Messer sollte - ähnlich wie bei Käsekuchen) beim Herausziehen sauber sein).
Die Tarte zum Abkühlen auf ein Abkühlgitter stellen.
Während die Tarte abkühlt, Pinienkerne und Honig in einem kleinen Topf geben und unter Rühren kochen, bis die Pinienkerne goldbraun sind. Die Mischung gleichmäßig über die abgekühlte Tarte verteilen.
Die Tarte kann serviert werden, wenn der Pinienkern-Belag abgekühlt ist. Die Tarte in 8 Stücke schneiden.
Anmerkung Petra: Schön leichte Tarte, sehr lecker in der Kombination mit dem karamelisierten Belag! Am besten Waldheidelbeeren verwenden, sie haben mehr Säure und Aroma als Kulturheidelbeeren.
*Original "1 partially baked 8- by 3/4-inch tart shell (in a tart ring)", ich habe eine 21 cm Tarteform mit herausnehmbarem Boden verwendet mit 1/2 Rezept Pâte sablée - passt prima.
Anmerkung Foolfofood.de:
Schon mehrmals gebacken, nie enttäuscht gewesen. Im Winter mit tiefgefrorenen (und dann aufgetaut und abgetropften) Heidelbeeren. Daniel Boulud schreibt: "For variety, consider raspberries,
blackberries, or even rum-soaked golden raisins. Any of these would go well with the filling and the tart's glistening topping - a thin layer of honey and pine nuts."
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========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.2
Titel: Pâte sablée - Sandteig
Kategorien: Grundrezept, Teig
Menge: 1 Rezept*
135 Gramm Butter; Raumtemperatur
125 Gramm Puderzucker
235 Gramm (1 3/4 c) Weizenmehl Type 405
1/4 Teel. Salz
1 groß. Ei; leicht verschlagen
============================ QUELLE ============================
leicht gekürzt nach
Daniel Boulud
Cafe Boulud Cookbook
-- Erfasst *RK* 30.06.2005 von
-- Petra Holzapfel; ergänzt/modifiziert von foolforfood.de
*reicht für 2 Tartes mit 24 cm Durchmeser
Butter, Puderzucker, Mehl und Salz in die Schüssel der Küchenmaschine geben. Mit dem "Paddle" auf mittlerer Stufe mischen, bis alles krümelig ist. Das Ei zugeben und so lange mixen, bis die
Mischung zu einem feuchten weichen Teig zusammenkommt, dann stoppen - bloß nicht übermixen, sonst wird der Teig nicht mürbe! Alternative Food Processor: Hier zuerst Butter und Puderzucker cremig mixen, dann Mehl und Salz zugeben und wieder cremig mixen, am Schluss das Ei zugeben und nur kurz mixen, bis sich feuchte Klumpen bilden.
Den Teig auf die Arbeitsfläche geben und nur kurz zusammenkneten. Den Teig halbieren, zu Scheiben flachdrücken und beide Hälften in Klarsichtfolie einschlagen. Mindestens 1 Stunde kalt stellen (luftdicht verpackt kann der Teig bis zu 2 Tage gekühlt aufbewahrt werden oder bis zu einem Monat eingefroren werden).
Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einer Dicke von etwa 3mm ausrollen (darauf achten, dass der Teig nicht an der Platte klebt, bei Bedarf mit etwas Mehl bestäuben) und in eine gebutterte Form mit herausnehmbarem Boden legen. Den Teig vorsichtig an Boden und Wänden andrücken, dabei daruaf achten, das man ihn nicht auseinanderzieht (alles, was man jetzt dehnt, wird später wieder schrumpfen). Mit dem Nudelholz über den Rand der Form rollen, um überschüssigen Teig zu entfernen, notfalls mit einem Messer nachhelfen. Falls das Rezept es erfordert, den Teig mit einer Gabel mehrmals einstechen. Evtl. entstandene Risse kann man mit etwas befeuchteten überschüssigem Teig flicken. Den Teig in der Form vor dem Backen mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen und kühlen lassen - das ist bei Mürbeteig generell wichtig!
Den Backofen auf 175°C vorheizen.
Ein Backpapier zuschneiden, das Boden und Wände der Form bedeckt. Zum Blindbacken mit Bohnen, Reis oder Linsen füllen (oder eben diese neumodischen Schnick-Schnack-Blindback-Kügelchen). Für nicht ganz durchgebackenen Boden erst 18-20 Minuten mit dieser Füllung backen, dann Papier samt Inhalt entfernen und weitere 3-5 Minuten backen. Für vollständig gebackenen Boden nach dem Entfernen des Papiers samtInhalt 5-7 Minuten backen, bis er goldgelb ist. D en Boden in der
Form auf einem Rost abkühlen lassen.
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16 Kommentare
Sieht köstlich aus! Wenn ich das Rezept eher entdeckt hätte, wäre ein Teil der Spessartheidelbeeren für diese Tarte verwendet worden. Jetzt gibt es dafür im Winter köstliche Marmelade.
Viele Grüße
Hört sich gut an und sieht köstlich aus. Frage mich nur, ob das Ganze mit der Kruste nicht zu süß wird.
Hört sich sehr lecker an. Mal sehen ob ich genug Karamel machen kann, um etwas auf die Tarte geben zu können.
@Petra: Marmelade ist doch auch was Feines :-)
@mipi: Nein, das Topping wird nicht zu süß, ist für eine ganze Tarte ja nur ein Esslöffel.
@Birte: Ist wirklich nicht schwer - 1 Löffelchen Honig mit den Nüssen karamellisieren - geht schnell und die Brandgefahr ist geringer als bei Zucker. ;-)
oh boy this does look too good. what a great summer torte!
Ich liebe Kuchen, besonders solche Tartes! Haben Sie eine Idee, wie ich meine Freundin zum Kuchenbacken kriegen kann?
Diese Torte ist einfach Phantasie, ich hab sie schon gemacht, sehr lecker. Vielen Dank für das Rezept!
Fantastisch sieht diese Tarte aus. Muß unbedingt Heidelbeeren holen:-)
Die würde mir auch gut schmecken. Müsste ich allerdings als Mini-Kuchen backen. Das Teil ist trotz 20cm Durchmesser einfach zu groß für 2 Personen.
Klingt und sieht lecker aus! Vielleicht probiere ich das zu kochen! danke für das Rezept!
O, ja, das schmeckt wirklich lecker! Ich habe das schon gemacht, vielen Dank für das Rezept!
das ist cooles Rezept. Werde ich sofort nach machen. Habt ihr schon einmal gesehen, Tarte am Stiel. Im smartshoppingblog hat ich diese Teile gesehen. Sehen sehr lecker aus. Speziell aus dem Kühlschrank sollen sie sehr gut sein.
http://www.smartshoppingblog.de/3861_suesser-sommersnack-pastete-lollystab/
Ich werde es mal probieren
hallo
ich liebe tartes und das rezept liest sich sehr lecker. ICh werde es auf jeden fall ausprobieren und diese seite im auge behalten.
gruss
@Matthias
wie wärs wenn du nicht die freundin backen lässt sondern selbst FÜR sie bäckst? wieso immer die frau?
Klingt super das Rezept! Werde ich bestimmt demnächst mal ausprobieren,
eine Frage hab ich aber noch:
Also die Angaben für den Boden sind ursprünglich für 2 Tartes à 24cm berechnet, richtig? Aber die Angaben für die Füllung, das reicht für eine Tarte à 20cm nur oder würde das auch für ne größere Tarte reichen?
Wird sie bei dir eher "hoch" wie ein Kuchen oder wirklich wie eine Tarte, wenn du sie in ner 21er Form machst?
Ich hab nämlich nur ne 16er und 24er Form.
LG
Chrissl
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