Schokoladen-Cupcakes
Von Claudia am Okt 5, 2008 | In Kuchen & Kekse, In English, Tipps & Tricks
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Das erste Rezept aus Elionor Klivans "Cupcakes" war ein Wagnis, hatte ich doch an verschiedener Stelle gelesen, dass eines der Basisrezepte, die chocolate sour cream cupcakes, wohl nicht so ganz idiotensicher ist. Als einigermaßen geübte Bäckerin schien mir das Risiko allerdings begrenzt. Und was ist schon dabei, wenn mal was nicht 100%ig ist?
Der Teig für die Cupcakes ließ sich einfach zubereiten. Er ist eher schwer-zähfließend als flüssig bzw. behielt er beim Einfüllen in die Cupcake-Formen seine Form und zerfloss erst beim Backen. Verwendet wurde geschmolzene Schokolade, Eier, Zucker, saure Sahne, Mehl, Backpulver und geschmolzene Butter.
Im Ofen gingen die Cupcakes sehr gut auf. Ich habe als Form Wilton-Silikonformen und dünne Silikon-Formen einer No-Name-Firma verwendet. Beim Auskühlen dann die Enttäuschung: Die Kruste blieb stehen, darunter sackten die Cupcakes in sich zusammen. Nur ein einziger blieb zu meiner großen Verwunderung einigermaßen stabil. Wie blöd, weil ich eigentlich schön Cupcakes mit Füllung und Schokocreme-Glasur (Frosting) machen wollte und in einen Cupcake auch noch eine Geburtstagskerze sollte. Den Plan habe ich dann verworfen.
Ich habe überlegt, woran es gelegen haben könnte: Zu viel Treibmittel? Oder ist unsere Saure Sahne nicht vergleichbar mit der amerikanischen Sour Cream? Hätte Creme fraîche ein besseres Ergebnis gebracht? Letzteres bezweifle ich, der Teig wäre eher noch schwerer geworden.
Was mir übrigens an dem Buch aufgefallen ist: Bei den Basisrezepten gibt es weder Temperaturangaben, noch wird die Backzeit erwähnt. Beides findet sich erst bei den eigentlichen Rezept für die Cupcakes. Sehr unpraktisch ...
Geschmacklich waren die kleinen Kuchen sehr, sehr lecker. Der eine geglückte Cupcake deutete darauf hin, dass die Küchlein normalerweise wohl ganz luftig sind. Um die Situation zu retten habe ich die Kruste weggebrochen, die krümelte ohnehin, und die Cupcakes dann umgedreht auf eine Kuchenplatte gegeben. Darauf kam dann Puderzucker und zuätzlich noch eine Amarenakirsch plus etwas von dem dazugehörenden Sirup. Kleiner Klacks Sahne dann dazu - fertig ist der Nachmittagskuchen - oder ein kleines Dessert. So wurde doch noch etwas Ansprechendes daraus.
Tipp für Misslungenes: Kuchen lässt sich prima aufpeppen, indem man ihn mit Likör oder einem Obstbrand tränkt. Passende Früchte dazu - fertig! Auch mit geschlagener Sahne lässt sich manche Backkatastrophe retten. Wenn's gar zu unansehnlich wird: Einfach in kleine Stücke brechen und mit Früchten und Sahne in ein Glas schichten. Das sieht dann sogar ganz stylish aus und niemand kommt auf die Idee, dass der Kuchen misslungen ist.
Hier das Rezept - hat jemand eine Idee, warum die Cupcakes zusammengesunken sind? Der Geschmack ist auf jeden Fall so gut, dass ich mich noch einmal daran versuche möchte.
Chocolate Sour Cream Cupcakes:
90 g Schokolade (gehackt)
1 cup Mehl (Typ 405)
1/2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
1/4 Salz
115 g Butter, zimmerwarm
1 1/4 cups Zucker
2 große Eier
1 TL Vanilllextrakt
1/2 cup saure Sahne (sour cream)
1/2 cup Wasser
1. Schokolade schmelzen.
2. Butter und Zucker aufschlagen bis eine cremige Mischung entstanden ist. Dann die geschmolzene und inzwischen etwas abgekühlte Schokolade unterrühren. Dann ein Ei nach dem anderen unterrühren. Vanilleextrakt zufügen und gut eine Minute weiterrühren. Dann die saure Sahne unterrühren bis sich eine homogene Mischung gebildet hat.
Mehl mit Salz, Backpulver und Natron mischen. Die Hälfte des Mehls in den Teig rühren, dann das Wasser, dann den Rest des Mehls.
3. Die Cupcake-Formen zu 2/3 füllen und ca. 20 Minuten bei 175 Grad Celsius backen.
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11 Kommentare
Schade, dass das Rezept nicht so geklappt hat, aber Du hast es prima getarnt. Ich habe bei Ulrike mal gelesen, dass Sour Creme 16-21% Fett enthält.
Ärgert einen immer, wenn mal etwas nicht so wird, wie es gedacht war - aber ich muss sagen, deine 'Rettungs-'Idee sieht super aus und ich hätte gerne mal 1 Küchlein von dem oberen Foto!
@Sivie: Hmmm, 16-21 ist ja auch nicht sooo genau. Hier mal 'ne Übersicht der Fettgehalte deutscher Sahneprodukte:
Saure Sahne 10% Fett
Schmand 24 %
Crème fraîche 30%
Schlagsahne: 30-40% (üblich sind 30%)
Küchensahne (zum Kochen): 20%
Crème double 42%
Saure Sahne + Schmand müsste dann das ungefähre Äquivalent der sour cream sein.
@Eva: Nun sind sie weg ;-)
Die Rettung mit der Amarenakirsche sieht perfekt aus! :-)
Mir kommt die halbe Tasse Wasser am Schluss etwas heftig vor, stattdessen hätte ich eher die Sahne-Menge verdoppelt. Ich hasse das auch, wenn Rezepte nichts werden... (grummel ;-))
@Barbara: Also ein Cupcake ist ja einigermaßen geworden. Der Teig war überhaupt nicht zu flüssig, fühlte schmeckt prima und fühlte sich optimal an. Dachte allerdings am Anfang, dass es bestimmt zu viel Flüssigkeit ist - das Gefühl verschwand dann aber beim Rühren.
Wenn meine misslungenen Kuchen nur halb so gut asusehen würden, ich wäre zufrieden. Gibt es eigentlich ein deutsches Wort für "Cupcakes"?
Leider hab ich keine Ahnung, warum es nicht geklappt. Ich muss aber auch sagen: Die "Notlösung" ist super u. die Tipps, wie man Misslungenes aufpeppt sind auch klasse. Werd ich mir merken.
die getarnte version finde ich äußerst ansprechend!!!!
Nice photo.
can u put a language translator.
It must be useful for me to read your posts.
Nice blog.
:-)
http://www.iniww.com
You did a great job of saving these less-than-perfect cupcakes!
According to the cake books I have looked at, cakes rise and then fall in the middle if you have too much leavening (baking soda) or too little "structure" in the cake batter. Structure is caused by the gluten in the flour. You can strengthen structure by using more flour, or using flour with a higher gluten (protein) content, or beating the batter longer. Adding more fat to the batter weakens the structure.
So, I have a couple of thoughts about what could have gone wrong.
1) Sour cream in the USA is 18 to 20% butter fat. If you used a sour cream that had a much higher fat content, that might have weakened the structure.
2) "1 cup of flour" is such an inaccurate way of measuring! All the other parts of the world are more sensible and measure by weight. If possible, look in the "about ingredients" or the "about measuring" sections of each cookbook to find out what type of flour they use and how they measure it.
Here are some weights from my favorite book for understanding how to bake a cake, Rose Levy Beranbaum's "The Cake Bible." She has a blog site, by the way -- it is http://www.realbakingwithrose.com/
1 cup of sifted cake flour = 100 gm
1 cup of sifted bleached all-purpose flour = 114 gm
1 cup of lightly spooned bleached all-purpose flour = 121 gm
1 cup of dip-and-sweep bleached all-purpose flour = 142 gm
1 cup of lightly spooned UNbleached all-purpose flour = 130 gm
1 cup of dip-and-sweep UNbleached all-purpose flour = 148 gm
hmmm. Sieht lecker aus, werde es auch probieren zu backen und dann von evtl. Problemem berichten.
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