Twitter als Info- und Inspirationsquelle
Von Claudia am Okt 4, 2009 | In Fundstücke, News, Lexikon
"Was soll ich mit dem Scheiß? Noch ein Zeiträuber" - das war so ziemlich meine erste unwissende Reaktion auf twitter. Doch alle, die schlaue Dinge über twitter schrieben, hatten Recht: Man muss es selbst ausprobieren, um sich ein Urteil erlauben zu können. Ich finde twitter inszwischen sehr nützlich und "twitter" dort seit April - natürlich fast ausschließlich über Essen & Trinken. Warum twitter für Hobbyköche und Food-Begeisterte lohnt?
Natürlich ließt man dort viel Belangloses wie etwa den Inhalt vom Frühstück von XY. Das ist in etwa so, wie wenn ein Kollege im Büro erzählt, dass er sich gerade ein Brötchen gekauft hat. Da muss man nicht unbedingt zuhören. Auch nicht auf twitter. Langweilig sind auch Twitterer, die einfach nur den Link zum neusten Blog-Artikel setzen, möglichst noch per twitterfeed automatisiert. Der Gewinn für mich, wenn ich den RSS-Feed ohnehin abonniert habe, ist gleich Null.
Twitter ist aber eine Möglichkeit, kurz etwas mitzuteilen, was man für mitteilenswert hält, was aber für einen Artikel im Blog beispielsweise viel zu kurz wäre. Ein gutes Beispiel dafür ist der Link, auf den ich heute morgen gestoßen bin: 100 schnelle und einfache Rezepte von Köchen und Foodjournalisten in Großbritannien. Das würde ich ganz sicher nicht lauthals im Blog herausrufen, aber für einen kurze Mitteilung von 140 Zeichen via twitter eine tolle Möglichkeit, auch andere an dem schönen Internetfund teilhabenzulassen. Mancher twitterer hat sich auch über den Link zu den gesamten Rezepten vom ARD Büffet 2008 gefreut.
Auch wenn ich in einem Restaurant kurz und gut zu mittag gegessen habe, ist mir das einen "Tweet", eine Mitteilung auf twitter, wert. Oder die Entdeckung, dass beispielsweise Philadelphia seine Verpackung geändert hat und uns nun 25 g weniger pro Packung präsentiert werden - auch eine meiner twitter-Mitteilungen der letzten Tage.
Natürlich sende ich nicht nur Mitteilungen, sondern lese auch, was andere, denen ich "folge", sprich, deren Mittteilungen ich abonniert habe, so schreiben, finden und empfehlen. Ich bin so schon auf manch gute Informationsquelle gestoßen oder habe das eine oder andere interessante Zitat gelesen. Andere Hobbyköche stöbern genau wie ich Interssantes zum Thema im Netz auf - und weil nicht jeder alles finden und lesen kann, erleichtert das Rosinenpicken der anderen die Orientierung im Netz. Neumodisch wird das auch als "Social Bookmarking" bezeichnet. Auch das ist twitter.
Neben dem Tippgeben und Hinweisen auf interessante Internetseiten kann man twitter natürlich auch als Chat-Tool einsetzen, um mit anderen über dieses und jenes zu diskutieren. Oder um Fragen zu stellen. So hatte ein Freund von mir etwas in einem Restaurant gegessen, von dem er den Namen nicht kannte, dementsprechend auf Nachfrage im Restaurant auch nur einen ungefähren Wortlaut im Ohr hatte - den google natürlich nicht kannte. Ich habe dann auf twitter nachgefragt und innerhalb von Minuten hatte ein Foodie die richtige Antwort parat. Großartig!
Auch für den Fall, dass ich in einer anderen Stadt einen netten Tipp zum Mittagessen haben möchte: Ich kann mich zwar auf Qype & Co. durch die Einträge lesen, einfacher und meist unmittelbarer ist das Nachfragen auf twitter.
Da draußen vor den Bildschirmen sitzen viele intelligente, Food-Begeisterte Menschen, die ihr Wissen und ihre Leidenschaft gern mit anderen Teilen. Wieviel Zeit man auf twitter verbringt, muss jeder selbst wissen - eine Bereicherung ist es allemal.
Und abschließend eine Frage: Ich twitter zwar interssante Links und meine persönlichen Fundstücke - aber wären Sie interessiert, die lieber hier auf foolforfood.de zu lesen? Einmal wöchentlich vielleicht, weil Ihnen twitter doch nicht liegt? Dann lassen Sie es mich in den Kommentaren wissen!
Einige Twitter-Links:
Foolforfood auf twitter: foolforfood_de
Meine Twitter-Empfehlungen:
@nutriculinary
@kuechenlatein
@multikulinaria
@valentinas
@misterrios
@textundblog (kein Foodie, aber immer sehr Informatives zu Kultur, Politik & Web 2.0
@ishtar_
@Foodimentary Nette Zitate (engl.)
@ruthreichl Kurze Einblick in das Leben der Chefredakteurin der Zeitschrift "Gourmet" (engl.)
8 Kommentare
Eine weitere Möglichkeit wäre es, eine Twitterbox in die Homepage mit einzubauen, wie es David Lebovitz tut. So bräuchten Sie nicht extra einen Artikel verfassen und regelmäßige Leser des Blogs wären trotzdem informiert.
http://www.davidlebovitz.com/
Der Vollständigkeit halber...
Ich habe so eine Twitterbox in der mittleren Spalte eingebaut - eigentlich schon solange ich twittere.
Aber selbst regelmäßige Leser müssten dann ja mehrmals täglich vorbeischauen ...
Ich hätte lieber einmal die Woche eine Linksammlung mit Empfehlungen.
Da halte ich es mit Thomas Crown. Die unterschiedlichen Twitterer regelmäßig zu verfolgen ist mir zu zeitaufwändig, auch wenn sicher gelegentlich Perlchen dabei sein mögen.
@Thomas Crown & SchnickSchnackSchnuck: Ok, dann habe ich schon einmal eine kleine Tendenz! Danke fürs Feedback!
Schnickschnackschnuck hat es auf den Punkt gebracht. ;-)
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