Fischstäbchen mit Remoulade
Von Claudia am Apr 8, 2010 | In Alltagsküche, Fisch & Meeresfrüchte, Klassiker
Als ich vor einiger Zeit eine Folge der britischen Show "MasterChef" sah, wurden die Teilnehmer zur Prüfung gebeten. Sie mussten in 15 Minuten "fish fingers with tartar fauce" zubereiten. Gute Idee - ich durfte mir mehr Zeit nehmen.
Die beiden Juroren erklärten, dass schon das Schneiden der Fischfilet Probleme bereiten könne. Nämlich genau dann, wenn man die Filets mit der Faser und nicht gegen die Faser schneidet. Dann fällt das Fischfilet in der Pfanne eventuell auseinander. Für die Remoulade musste eine Mayonnaise zubereitet werden. Beides in 15 Minuten schafften mit befriedigendem Ergebnis nicht alle.
Dabei ist das eigentlich gar nicht schwer: Man wälzt das Fischfilet in Mehl (das man am besten vorher salzt), dann in verschlagenem Ei und schließlich in Paniermehl. Beim Paniermehl habe ich diesmal japanisches Paniermehl, das sogenannte "Panko" genommen. Ich hatte es ins Glas umgefüllt, deshalb habe ich die Packung nicht mehr. Ich kann mich aber daran erinnern, dass das Brot wohl in Öl vorgeröstet wurde. Jedenfalls ergibt Panko als Panade eine wesentlich knusprigere Hülle.
Als Fisch habe ich Rotbarsch gewählt. Der Nachteil, wenn man Fischstäbchen aus dem Fischfilet machen möchte: Die Stäbchen werden ungleichmäßig oder man produziert Fischabfall. Ich wollte zwar einigermaßen gleichmäßige Fischstäbchen machen, habe dann die Reste aber ebenfalls paniert und ausgebacken.
Die panierten Filets badeten dann Sonnenblumenöl. Herrlich knusprig und innen schön saftig - wie es sein soll! Die Remoulade dazu: ein Gedicht!
Hier noch einmal das Rezept in Kürze:
Für die Fischfilets bzw. Fischstäbchen
pro Person 1 Fischfilet (Ich habe Rotbarsch genommen)
Mehl
Salz
1 Ei
Paniermehl (am besten Panko aus dem Asia-Laden)
Sonnenblumenöl zum Frittieren
evtl. ein Stück Zitrone zum Servieren
Das Fischfilet mit Küchenkrepp trocknen.
3 Flache Schalen oder tiefe Teller nebeneinander stellen. In den ersten Teller Mehl und Salz geben. In den 2. Teller verschlagenes Ei geben, in den 3. kommt Paniermehl.
Öl in einer Pfanne heiß werden lassen. Die Fischfilets entweder in Stäbchenform schneiden - dabei darauf achten, dass man schön gegen die Faser schneidet! - oder ganz lassen. Dann erst in Mehl, dann in Ei, dann im Paniermehl wälzen, sodass alles gut bedeckt ist.
Die so präparierten Fischfilet-Stücke in dem heißen Öl ausbacken, dabei einmal wenden, damit die Fischstäbchen auch schön golden werden. Die Fischstäbchen sind gar, wenn sie von beiden Seiten die schöne goldene Farbe angenommen haben. Mit einem Stück Zitrone und der Remoulade servieren.
Rezept für die Remoulade (die man nicht zeitgleich vorbereiten muss, die kann man auch ein paar Stunden vorher machen)
Für 4-5 Personen
Mayonnaise
1 Ei
250 ml Sonnenblumenöl
1,5 TL Senf
Saft einer halben Zitrone
Salz
Pfeffer
Das Ei in ein hohes Rührgefäß geben. Senf, Zitronensaft, Sonnenblumenöl sowie Salz und Pfeffer zugeben.
Nun mit einem Pürierstab von unten anfangen und pürieren. Sehr schnell bildet sich dabei eine Emulsion. Dann den Pürierstab höher ziehen und weiter mixen bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Dafür braucht man meist weniger als eine Minute. Vielleicht wird diese Mayonnaise deshalb auch Blitzmayonnaise genannt. Sie geht wirklich kinderleicht!
In die Mayonnaise kommen dann:
3-4 Cornichons in winzig kleinen Würfeln
1 hartgekochtes Ei - in kleinen Würfeln
Dill; 2-3 Zweige, die Spitzen kleingeschnitten
Petersilie; 2 Stängel, davon die Blätter kleingeschnitten
Schnittlauch; ein halbes, kleines Bund
optional, für mich ein Muss: Kapern nach Belieben.
Diese Zutaten zur Mayonnaise geben und mindestens eine Stunde durchziehen lassen - wenn sie die Zeit nicht haben, kann man die Mayonnaise natürlich auch ganz gierig gleich servieren.
10 Kommentare
Sehr lecker. Ich bereite meine Remoulade aehnlich zu, aber die Capers duerfen natuerlich auch bei uns nicht fehlen. Sehr guter Reminder, fish sticks habe ich schon laenger nicht mehr gemacht. Thanks.
So lasse ich mir Fischstäbchen gefallen!
Für mich die Remoulade natürlich auch mit Kapern.
Hübsche Idee und passend zu meinem gelegentlichen Kindertellerrevival.
danke für die erinnerung. könnte ich auch wieder mal machen. neu vom käpt'n gibt's welche aus msc-zertifiziertem wildlachs - hat die schon jemand probiert?
Wieder einmal eine einfach herrliche Idee! Jedoch, bei "Pangasius" bin ich mir immer unsicher - wie generell bei solchen "Import"-Fischen aus fernen Ländern. Aber jeder kann ja das nehmen, was er möchte...
@Kirsten: Hatte auch Ewigkeiten keine Fischstäbchen mehr ...
@Petra: Hier scheinen sich alle einige zu sein: Kapern gehören in die Remoulade :)
@Balu: Auf jeden Fall!
@SchnickSchnackSchnuck: Kinderteller-Revival - schönes Wort. Passt! :)
@katha: Oh, das habe ich noch nicht gesehen - gucke dort aber auch nicht oft. Dementsprechend auch noch keine Erfahrungen. Mit ist allerdings immer die Panade vom Käptn zu weich gewesen ...
@thally: Ich finde es wird immer schwieriger korrekt gefischten und nicht überfischten Fisch zu bekommen. Lange dachte ich, dass Seelachs ein No-Go ist. Jetzt gibt es wieder welchen, auch MSC-zertifiziert. Aber nicht jeder Fischhändler weist aus. Im Zweifelsfall ist es eher nicht zertifiziert. Bei mir war es diesmal Rotbarsch.
Ich sehe, Du panierst auch mit Panko :-) - ein wenig Sesam macht sich noch gut in der Panade, und ja Kapern müssen zwingend in die Remoulade rein!
Pangasius hab ich als Fischstäbchen noch nicht probiert; irgendwie ist mir das Zeug zu geschmacksneutral... (ja ich weiss das ist der Trick *g*)
Tief in meinem Inneren, habe ich immer geahnt, dass man Fischstäbchen auch selbst machen kann ;-)
Danke für die Inspiration. Nur schade, dass man einfach nicht mehr weiss, welche Fischsorte man noch kaufen darf :(
ich lebe an der Algarve, hier nimmt man für Fischstäbchen Seeteufel :)
bleibt schön fest und schmeckt herrlich ...
Die Remoulade mach ich grad fertig.. super Idee!!!
« Karamell-Pecan-Tarte | Omelette mit geräucherter Makrele » |