Frittierte Schollenfilets - Goujons
Von Claudia am Mai 29, 2010 | In Aus fremden Küchen, Fisch & Meeresfrüchte
In dem Bericht aus Woche 5 habe ich ja schon geschrieben, dass mir die würzig frittierten Schollenfilets - "Spicy Goujons" genannt - sehr gut gefallen haben. Das Rezept möchte ich Ihnen nicht vorenthalten.
Das Rezept stammt von Darina Allens Bruder Rory O Connell, der das Rezept bei der Kochvorführung präsentierte. Dazu gab es ein Koriander-Aioli und Chili Salsa.
Das Aioli sollte dünnflüssig sein. Als Zutaten waren reichlich Hummer-Fond und Tomatenmark dabei. Ich empfand das eher als eine Cocktailsauce mit Knoblauch. Auf dem 2. Bild sieht man die deutlich dünnflüssigere Konsistenz der Knoblauchmayonnaise. Ich war nicht traurig, dass beim Nachkochen dann gar kein Hummerfond vorrätig war und beim Tomatenmark habe ich mich dezent zurückgehalten. Außerdem habe ich auf Weißweinessig verzichtet und lieber Zitronensaft genommen. Ich weiß nicht, woran es liegt, ich empfinde selbstgemachte Mayonnaise mit Essig immer ein wenig bitter. Mit Zitronensaft taucht dieses Phänomen nicht auf.
Zurück zu den Goujons: Was sind eigentlich Goujons? Nach dem Freedictionary sind das "a small strip of fish or chicken, coated in breadcrumbs and deep-fried". Prima, das passt. Unsere Schollenfilets haben wir also in ca. 1-2 cm Streifen geschnitten. Die wurden kurz in Milch gebadet, dann in einem sehr würzigen Mehl gewendet und schließlich frittiert.
Wichtig ist, die panierten Fischstreifen nicht zu lange rumliegen zu lassen. Dann könnte der Fisch nach dem Frittieren nicht lecker knusprig, sondern matschig werden.
Ich fand die Goujons sehr lecker und insgesamt fand ich sowohl das Filettieren der Scholle (Plattfisch) sehr einfach als auch das gesamte Gericht. Prädestiniert also, um in mein Repertoire aufgenommen zu werden.
Hier das Rezept für 4 Portionen:
3 Schollen
ca. 600 ml Milch (evtl. reichen auch knapp 350 ml, notfalls Milch nachgießen)
Öl zum Frittieren (Erdnuss- oder Sonnenblumenöl)
Mehlmischung zum Panieren:
150 g Mehl
1,5 TL Salz (ich glaube, ich habe etwas mehr genommen)
3 EL Sesamsaat (gern weiß und schwarz gemischt falls vorhanden)
2 TL gemahlener weißer Pfeffer
2 TL Chilipulver
2 TL Currypulver (selbst gemischt oder gute Fertigmischung)
Für das Aioli siehe dieses Aioli-Rezept
Für die Chili-Salsa (bzw. Relish):
1 rote Zwiebel, sehr fein gewürfelt
450 g reife Tomaten
1-3 Chilis, ohne kerne und sehr fein gehackt
1 EL frisches, gehacktes Koriandergrün
Salz, Pfeffer und Zucker nach Belieben
1 große Knoblauchzehe, fein zerdrückt oder sehr fein gehackt.
Für die Chili-Salsa alle Zutaten vermischen und gut abschmecken.
Das Mehl für die Panade mit Salz, Sesam und den Gewürzen gut vermengen.
Öl in einer Fritteuse oder in einem hohen Topf auf 190° C vorheizen. Die Scholle filettieren und häuten. Die Schollenfilets dann in 1-2 cm dicke Streifen schneiden und in Milch tunken, anschließend in dem gewürzten Mehl wenden. Portionsweise frittieren und auf Küchenkrepp entfetten. Sofort auf vorgewärmten Tellern frittieren. Mit Aioli und dem Chili-Relish servieren.
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3 Kommentare
Goujons sind aber auch kleine Fische, auf deutsch Gründling genannt. Wegen ihre Größe und Form - vermutlich - nennt man Fisch- oder Fleischstreifen auch manchmal Goujon.
@Véronique
Ah, sind das dann die Boquerones in fritiert?
@Claudia
Das klingt sehr lecker. Obwohl mir irgendwie weh tut, eine feine Scholle so zu sehen. ;-(
@Véronique: Sehr interssant! Ich bin bislang noch nie über das Wort "Goujons" gestolpert. Hier werden allerdings in Supermärkten auch Hähnchenstreifen, fertig mit Panade als "Chicken Goujons" verkauft. Scheint hier in Irland für alles gebräulich zu sein, was in Streifen geschnitten in Panade frittiert wird.
@creezy: Ich habe heute noch einmal frische, ganze Schollen gekauft. Die eine wird auf jeden Fall ganz gebraten. Die andere - auch zu Übungszwecken - noch einmal filettiert, dann aber anders verwendet.
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