Gebratene Makrele mit Kartoffelpüree
Von Claudia am Nov 22, 2010 | In Alltagsküche, Fisch & Meeresfrüchte
Viele kennen die Makrele nur geräuchert, gepfeffert und eingeschweißt. Ich mag diesen Schwarmfisch aber auch gern frisch gebraten.
Als ich in Kinsale (Irland) im FishyFishy Café essen war, musste es ebenfalls gebratene Makrele sein. In dem bekannten Fisch-Restaurant wurde dazu "Scallion Champ" serviert. Ein Kartoffelpüree mit Frühlingszwiebeln, dazu noch ein paar ofengegarte Tomaten. Tomaten hatte ich am Wochenende keine mehr, aber für "Scallion Champ" waren alle Zutaten im Haus.
Die Makrele habe ich auf dem Markt filettieren lassen. Kostet dort nichts extra und ich erspare mir die Sauerei zu Hause. Eigentlich macht der Fischhändler das immer sehr gut. Geschuppt werden muss die Makrele nicht - sie hat keine Schuppen. Für das Filettieren lobte ich den Fischhändler am Samstag, war ich doch immer ein grätenloses Fischvergnügen gewohnt. Doch da hatte ich den Tag vor dem Abend gelobt. Bei dieser Makrele hatte er schon irgendwie die Mittelgräte nicht gut entfernt, auch 2 Flossen waren noch dran. Ich durfte als mit Schere und Fischpinzette noch einmal Hand anlegen.
Die Filets habe ich dann noch einmal gewaschen und sorgfältig trockengetupft. Leicht gesalzen, die Haut mehrfach eingeritzt, damit sich der Fisch nicht wellt. Ich hätte die Makrele in gewürztem Mehl wenden können - das schmeckt auch gut, gestern ging der Fisch aber ohne in die Pfanne. Ich brate gern in etwas Öl und gebe zum Schluss noch etwas Butter hinzu.
Für das Kartoffelpüree habe ich ein Bund Frühlingszwiebeln (auf ca. 1,25-1,5 kg Kartoffeln) in feine Ringe geschnitten und langsam in 300 ml Milch erhitzt. Die Frühlingszwiebeln geben ihr Aroma so sehr schön an die Milch ab. Die Kartoffeln habe ich mit der Schale gekocht und dann sogar mit der Schale in die Kartoffelpresse gegeben. Wirklich erstaunlich: Die Schale bleibt in der Presse hängen! Künftig also kein mühsames Pellen der Kartoffeln! Wie bei diesem Rezept für Kartoffelpüree schon erwähnt, nehme ich für Kartoffelpüree gern festkochende oder zumindest vorwiegend festkochende Kartoffeln. Ich habe vor dem Servieren noch etwas Schnittlauch unter das Püree gerührt - allerdings nur, weil ich noch Schnittlauch hatte, der weg musste. Passt gut, ist aber keine Pflicht.
Die Makrele hatte eine schön knusprige Haut, der Fisch schmeckte toll zum Scallion Champ - lediglich etwas leicht Säuerliches wie etwas Ofentomaten fehlte mir. Makrele und auch das Kartoffelpüree waren doch recht mächtig, da hätte die Säure einen guten Gegenpart geboten. Oder vielleicht doch eine Salsa Verde mit Kapern? Da fällt mir ein, dass gebratene Makrele auch toll als Fastfood taugt: zusammen mit etwas Salsa Verde oder einer frischen Tomaten-Koriander-Salsa im Brötchen. Egal wie, in Makrele könnte ich mich manchmal wirklich reinsetzen.
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Hier das Rezept für die Makrele:
Pro Person 1 Makrelenfilet
Salz
Pfeffer
Öl
Butter
Das Fischfilet abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Salzen und evtl. die Haut einritzen, aber das Fleisch dabei nicht einschneiden. Öl in der Pfanne sehr heiß werden lassen und die Filets mit der Hautseite nach unten hineingeben. Erst einmal nicht herumschwenken oder anheben. Wenn der Rand leicht bräunt wenden und fertig braten. Gegen Ende etwas Butter hinzugeben und den Fisch etwas schwenken. Die Butter unbedingt erst am Schluss zugeben, denn das Öl wird so stark erhitzt, dass die Butter gleich am Anfang verbrennen würde. Makrele nach Belieben etwas pfeffern. Sofort servieren.
Alternativ können Sie die Makrele vor dem Braten auch etwas in gesalzenem Mehl wenden. Überschüssiges Mehl vor dem Braten abkopfen.
Rezept für Scallion Champ: (Menge reicht für 4-6 Portionen!)
1,25-1,5 kg Kartoffeln
300 g Milch
1 Bund Frühlingszwiebeln
mind. 50 g Butter, eher mehr
Die Frühlingszwiebeln in ca. 2-3 mm dicke Ringe schneiden und in die kalte Milch geben. Langsam zum Kochen bringen. Die Herdplatte dann ausschalten und die Frühlingszwiebeln ziehen lassen.
Die Kartoffeln gut waschen und gegebenenfalls gut abbürsten, sodass keine Erde mehr an den Kartoffeln klebt.
In Wasser gar kochen, je nach Größe ca. 15-25 Minuten. Wasser abgießen und die Kartoffeln dann kurz abdämpfen. Die Milch wieder zum Kochen bringen.
Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse direkt in die heiße Milch pressen. Sie müssen die Kartoffeln dazu nicht extra schälen, es sei denn, die Schale ist sehr dreckig. Die Kartoffelschale bleibt in der Presse hängen und lässt sich leicht entfernen. Mit einem Kochlöffel oder Schneebesen gut rühren. Butter zugeben, salzen und weiterrühren. Abschmecken und eventuell noch mehr Salz hinzugeben. Kartoffelpüree verträgt recht viel Salz.
Und weil man es nicht oft genug sagen kann: Der Einsatz von einem Pürierstab ist bei Kartoffelpüree ein No-Go! Die Stärke in den Kartoffeln würde zu fein aufgebrochen werden, das Püree dadurch dann kleister-artig.
13 Kommentare
Ich mag Makrele auch unheimlich gern gebraten. Ein richtig leckerer Speisefisch ist das. Umso mehr freue ich mich, mal darüber zu lesen. Das Bild sieht lecker aus. Das könnte ich, trotz des frühen Morgens sofort essen.
Dir eine schöne Woche!
Liebe Grüße allesistgut
this is exactly the kind of food i like. i haven't had champ in a while. and mackerel is very affordable too. i like mine with a simple salad of tomatoes, coriander, thinly sliced red onion w/ olive oil/vinegar.
@allesistgut: Ok, zum Frühstück vielleicht nicht - da nehme ich gern die geräucherte Makrele ;)
@mel: Right, a little salad with with tomatoes, coriander and a vinaigrette would cut through the richness of the fish.
Ist schon schade, daß die Makrele eigentlich fast nur noch geräuchert "anzutreffen" ist. Festkochende Kartoffeln für Püree finde ich, sind ein Muß. Das Püree schmeckt mir sonst zu wäßrig, matschig. LG
Ich liebe Makrele gebraten und gegrillt, wobei es ja auch so viele Makrelenfische gibt abgesehen von dem was wir so geräuchert vorgesetzt bekommen... ich mag auch geräucherte sehr. Die beste Makrele meines Lebens war eine dicke Scheibe, schräg geschnitten, vom Tagesfang, in etwas Thai-Fischsauce und Stärke gewendet und gebraten - in Thailand...
Kartoffelpü mit Lauchzwiebeln (ich mag auch lieber etwas rustikalere, gestampfte und nicht mehligkochende Kartoffeln dafür) finde ich eine schöne Anregung und passt sicher super zum Fisch.
Ich habe da nochmal eine Frage zu den Kartoffeln. Ich nehme immer vorwiegend festkochende oder mehlige fürs Püree. Mit festkochenden wird das Püree irgendwie so glasig. Habt ihr das auch oder mache ich was falsch? Für Aufklärung bin ich sehr offen und dankbar.
Das Rezept klingt sehr lecker!
Ich bin gerade in Japan und hier grillt man Makrele häufig mit Salz. Ein wunderbar simples und leckeres Gericht, muss ich in der Grillsaison in Deutschland unbedingt nachmachen.
In der (aktuellen?) Essen&Trinken ist als Rezept des Monats ein "Makrelen-Burger" gezeigt: Gebratenes Filet, selbstgemachte Mayo, etwas Salat und ein richtiges Baguettebrötchen! Sieht soooo lecker aus, aber ich bin nicht sicher, wo ich frische Makrelen bekommen kann....
Nicht aufwändig aber gerade mit den richtigen Zutaten absolut ausreichend. Knusprige Haut ist das A&O beim Fisch für mich.
Leckeres, schnelles Rezept. Auch wenn ich generell nicht auf Fisch stehe, die Makrele sieht schon sehr lecker aus :-)
Im Sommer mag ich die Makrele auch gern gegrillt. In der Pfanne habe ich sie noch nicht gebraten - wird ausprobiert!
Schönes Rezept. Nicht aufwändig aber gerade mit den richtigen Zutaten absolut ausreichend. Ich freue mich werde es gleich morgen einmal nachkochen
Hallo,
das nenne ich ein spannendes Rezept. Ich habe Makrelen bislang nur in den Ofen geschoben oder alternativ auf den Grill gehauen.
Gebratene Markele hat aber auch was. Das werde ich beim nächsten Fischtag mal ausprobieren. Vielen Dank für die Inspiration.
Viele Grüße
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