Aprikosenkompott vs. fein gedünstete Aprikosen
Von Claudia am Aug 10, 2010 | In Süßes, Nachtisch
Kompott gehört auf meiner kulinarischen Landkarte nicht gerade zu meinen Lieblingen. Und dieser Umstand basiert auf Vorurteilen. Dabei gibt es doch so leckeres Kompott.
Kompott - das sind für mich zu tode gekochte Früchte, mit denen man nicht weiß wohin. Kompott klebt, Kompott ist altbacken und man isst es nur, wenn absolut keine frischen Früchte zu bekommen sind. Aber gegen leicht gedünstete Aprikosen ist doch nichts einzuwenden, oder?
Meine kulinarische Landkarte zeigt mir Orte auf, an denen große Mengen Kompott gekocht wurden, die dann eingeweckt wurden. Aber es geht auch anders:
Frische Aprikosen schmecken zwar auch frisch prima, aber leicht gedünstet mit etwas Honig oder Zucker, einem Spritzer Zitronensaft und einem Schluck Marillenbrand oder -likör, kommt das Aprikosenaroma besonders schön zur Geltung. Und wer sagt, dass man das in großen Mengen kochen muss?
Ich habe ganz einfach ca. 10 Aprikosen (halbiert und ohne Stein) genommen, etwas Zuckersirup (Läuterzucker, Sie können aber auch Wasser und Zucker im Verhältnis 1:1 nehmen und das vor Zugabe der Aprikosen kurz aufkochen), ca. 2 Esslöffel, einen halben Teelöffel Honig, ein paar Tropfen Vanille-Extrakt, einen Spritzer Zitronensaft aus einer Zitrone, die ich nur zur Hälfte verbraucht hatte, ein kleiner Schuss Marillenlikör. Die Aprikosenhälften habe ich nur wenige Minuten bei milder Hitze gedünstet bis sie eben gar waren.
Dieses Kompott gedünsteten, mit Vanille, Honig und Marillenlikör verfeinerter Aprikosen gab es noch warm zu einer ordentlichen Portion Milchreis. Das lässt einen alle Vorurteile gegenüber Kompott vergessen.
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11 Kommentare
Hmmh, das sieht richtig lecker aus. Tolle Idee, die Aprikosen nur so "halb" zu Kompott zu verarbeiten.
Sieht klasse aus Dein kompott und mit den Aromen ein Knaller - sehr schön... das mache ich nach. Ich habe imer noch die grausligen Kompottgläser meiner Oma aus dem Keller im Kopf wenn ich das Wort "Kompott" lese aber das soll sich ändern :-)
Kompott ist irgendwie aus der Mode gekommen und doch so lecker. Als Dessert oder mal zwischendurch. Und Deines sieht sehr lecker aus.
Ich mag auch keine zu Tod gekochten Fruechte. Der Kompott hingegen sieht sehr lecker aus. Ich wuerde wahrscheinleich noch Ingwer hinzufuegen.
Kompott gab es bei uns zu Hause noch mindestens 1x pro Woche. Aber bei den vielen Rezepten die man beim Stöbern in neuen Kochbüchern und im Internet so findet, vergisst man völlig drauf, bei der Riesenauswahl an Sommerfrüchten auch selber mal wieder eines zu kochen.
Heute früh vor der Arbeit noch gesehen, heute in der Mittagspause dran gedacht und ein paar Aprikosen vom Markt mitgenommen, heute abend - ein Teller Milchreis mit Aprikosenkompott vor mir. Entspannter Feierabend - Danke!
Hallo,
sorry - aber mich und jeden Österreicher und auch Schweizer schüttelt es immer wenn ihr Kompott immer als DER Kompott bezeichnet.
Auch 'euer' Duden gibt auch nur das Kompott (von das Eingemachte) als korrekt vor. Wie ihr dann auf 'der' kommt ist mir schleierhaft.
Aber ihr könnt mich gerne aufklären.
Sorry - aber dies musste einfach mal gesagt werden.
@Jürgen: Hmmm, hier hat niemand (weder ich noch einer der Kommentatoren) "der Kompott" geschrieben. Würde ich nie tun, denn auch im hohen Norden der Republik heißt es "DAS Kompott".
Leider doch.
Kommentar von: My Kitchen in the Rockie...
...... Fruechte. Der Kompott hingegen sieht sehr lecker aus. ....
11.08.10 @ 06:01
Nicht hier in geballter Form. Aber kaum ist von Kompott zu hören oder zu lesen, schon ist das 'der' allgegenwärtig.
Vielleicht kann noch jemnad aufklären, warum so oft 'der Kompott' verwendet wird.
Übrignes DER Palatschinken ist ebenfalls falsch. Jetzt stürzt sicher eine Welt zusammen ;-).
Aber wenn schon statt Pfannkuchen (ja da heißt es natürlich DER Pfannkuchen) den Austriazismus 'Palatschinke' verwendet wird, dann bitte auch den korrekten Artikel. Damit wir Ösis nicht Ohrenkrebs bekommen. ;-)
Einzahl: Die Palatschinke
Mehrzahl: Die Palatschinken
Ende des Oberlehrermodus ;-)
Naja, eine Erwähnung ist wahrlich nicht oft ... Ich habe von Kompott in der maskulinen Form vorher noch nie gehört. Da kann ich wohl nicht weiterhelfen. Vielleicht hilft es weiter, dass es für Sprachentwicklungen keine starren Regeln gibt und sich regional unterschiedliche Ausprägungen ausbilden. Regional wird ja auch von "der Radio" und "der Butter" geredet. Das mag für einige ungewohnt klingen, ist aber nicht falsch.
Nach dem ich erst den leckeren Aprikosenkuchen gebacken habe,kann ich mir gut vorstellen, dass die leicht gedünsteten Aprikosen gut schmecken. Habe mir fest vorgenommen, auch andere Kuchen mit Aprikosen auszuprobieren, weil ich sie so gut fand.
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