Einfaches Orangen-Dessert
Von Claudia am Dez 27, 2009 | In Süßes, Weihnachtsrezepte, Nachtisch, Vegan, Winter
Die meisten Dessert-Rezepte sind sehr kalorienreich. Das Essen in der Weihnachtszeit soundso. Bei uns war es Heiligabend so weit, dass auf den Nachtisch ganz verzichtet wurde. Wäre es dieses Orangen-Rezept mit mazerierten Orangen gewesen - kaum einer hätte darauf verzichtet.
Dieses Rezept ist von Marcella Hazan, die mit ihren Kochbüchern über italienische Küche nicht nur die Amerikaner glücklich machte. Ich habe bislang nur Marcella Says...: Italian Cooking Wisdom (auf deutsch: Marcellas Geheimnisse. Meine italienische Kochschule. Das Rezept für die mazerierten Orangen habe ich allerdings von La Mia Cucina, der es wiederum aus Die klassische italienische Küche hat. Robert lobte die Einfachheit und das wirklich erstaunliche Aroma, das aus den Orangen durch das Mazerieren herausgelöst wird.
Die Zutaten für dieses köstliche Rezept sind überschaubar:
4 "normale" Orangen
2 Blutorangen (Moro, Sanguinelle)
Saft von 1/2 Zitrone
3 EL Zucker
abgeriebene Schale einer Biozitrone
meine Variante:
4 normale Orangen (Valencia, keine Navel)
2 Blutorangen
Saft von 2 Blutorangen (also insgesamt 4 Blutorangen!)
Saft von 1/2 Zitrone
3 EL Zucker
abegeriebene Schale von einer Biozitrone
Zubereitung:
Die 4 normalen Orangen und die 2 Blutrorangen filettieren - also schälen, auch das Weiße mit einem scharfen Messer entfernen und dann die Orangenfilets herausschneiden.
Die Filets dann abwechselnd in eine flache Schale legen.
Abgeriebene Zitronenschale und den Zucker drüberstreuen.
Den Saft der beiden Blutorangen und den Zitronensaft durch ein Sieb über die Orangen gießen.
Das Gefäß mit Klarsichtfolie abdecken und für 24 Stunden in den Kühlschrank stellen. Rechtzeitig vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen.
Anmerkung: Robert gießt den Saft der normalen Orangen über die Orangenfilets. Das habe ich überlesen, weil dort "Blondorangen" stand. Zum Verwechseln ähnlich mit "Blutorangen", da ich das Wort Blondorangen noch nie vorher gehört hatte. Blondorangen sind im weitesten Sinne Saftorangen, meist vom Typ "Valencia". Wer keinen Blutorangensaft über die Orangenfilets geben möchte, sondern sich an das Original halten möchte, sollte keine Navel-Orangen zum Auspressen nehmen. Sie setzen den Bitterstoff Limonin frei - die Valencia-(Saft-)Orangen sind süßer.
Die schöne Färbung der Blutorangen entsteht bei tiefen Nachttemperaturen - die hatten meine Blutorangen wohl nicht abbekommen. Sie waren nicht so schön verfärbt, nach dem Mazerieren blieb so gar nichts von der rötlichen Färbung übrig.
Als Farbkleckse habe ich einige Granatapfelkerne auf die fertigen Orangen gestreut. Durch das Mazerieren (das Herauslösen von Aromastoffen durch Einlegen in eine geeignete Flüssigkeit) der Orangen entsteht tatsächlich ein tolles Aroma, fast so als hätte man einen kleinen Schuss Orangenlikör hinzugefügt.
Dieses Orangendessert ist herrlich leicht, erfrischend und passt perfekt zur Wintersaison - und eignet sich zudem auch für Veganer. Wem Orangen allein zu simpel sind, kann ja immer noch eine Kugel Eis dazu servieren.
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7 Kommentare
Die Orangen sind wirklich zu lecker. Ich glaube für schön gefärbte Blutorangen ist es noch etwas zu früh.
Die habe ich auch schon mal gemacht - göttlich!!!
Danke für die Erinnerung, so langsam geht es ja los mit frischen Orangen.
Blutorangen bekommen wir hier erst im Januar. Zu Beginn der Saison sind sie oft nur partiell eingefärbt.
Ausgesprochen lecker. Habe es als leichten Nachtisch nach einer Racletteorgie gemacht. Doppelte Menge mit Granatapfelkernen als Farbtupfer. Kam sehr gut an.
Lediglich das Filitieren ist für mich als Ungeübten etwas zeitraubender.
Also ganz ehrlich: Ich würde nie im Leben eine Mandarine 20 Sekunden unter fließendes, heißes Wasser halten, damit man sie leichter schälen kann. So schwer ist das ja nun auch nicht, aber 20 Sekunden heißes Wasser laufen lassen ist nicht nur eine Wasserverschwendung, sondern auch Energieverschwendung.
Klingt ja echt lecker, muss ich mal bei Gelegenheit ausprobieren. Freue mich schon darauf.
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