Jahresrückblick 2012 - kulinarische Highlights
Von Claudia am Dez 30, 2012 | In News, Alltagsküche
Keine lange Vorrede: Meine Lieblingsrezepte, gern besuchte Restaurants und die für mich besten Kochbücher im Jahresrückblick.
Wie jedes Jahr sind meine Lieblingsrezepte eine Momentaufnahme. Hier kommen sie:
Als Suppe wärmte mich im vergangnen Winter die Sellerie-Birnensuppe mit knusprigem Topping. Herrlich süßlich, pikant, erdig - ich mag das.
Ein Rezept, das ebenso wie die anderen Highlights einen Platz bei meinen Lieblingsrezepten behalten wird, ist der Cheesecake. Ich habe ihn dieses Jahr rund vier Mal gebacken. Ich glaube, das spricht für sich, oder?
Es heißt ja immer: Wer einmal selbstgemachten Eierlikör getrunken hat, der mag den Fertigkram nicht mehr zu sich nehmen. Stimmt. Selbstgemachter Eierlikör zu Ostern war klasse - auch wenn ich ihn nicht unbedingt pur trinke.
Nicht neu, aber erstmals verbloggt habe ich im Sommer das Sonnenblumenbrot. Sonnenblumenkerne sind zwar keine drin, denn hier ist die Form namensgebend. Ich liebe dieses Brot!
Dieses Jahr habe ich endlich einen anständigen Grill anschaffen können. Das Rezept aus der Weber-Grill-Academy für indirekt gegrillten Schweinenacken (in BaWü und in der Schweiz: Schweinehals) gefiel auch meinen Gästen.
Den Schweizern ist ihr Hefezopf am Sonntag heilig. Ich habe den Zopfteig zu runden Broten geflochten. Eine sooo schöne Form - und gar nicht so schwer nachzumachen.
Herrlich sommerleicht daher kam im August der Couscoussalat mit Schafskäse. Allein dafür lohnt sich das lange Warten auf den Sommer.
Groß war die Freude über das Butterkuchen-Zupfbrot. So herrlich fluffig und so schnell aufgegessen wurde ein Kuchen bei mir lange nicht. Ich sag Ihnen: Sie werden Probleme haben, den ganz erkalten zu lassen ...
Ebenfalls ins Repertoire wandert nun bei mir der glutenfreie Maronikuchen. Er gefiel nicht nur mir, sondern wurde auch erfolgreich von anderen Foodbloggern nachgebacken.
Nicht nur optischer Hingucker waren die gefüllten roten Zwiebeln mit Couscous - das zweite Rezept mit Couscous im Jahresrücklick. Ich sage Ihnen: Couscous ist immer noch unterbewertet.
Und weil ich dieses Jahr sehr viel über Pasta gelernt habe, dürfen die Ravioli di Zucca nicht fehlen. Die gefüllten Teigtaschen sind süß und salzig zu gleich. Das ist nicht jedermanns Sache, aber mir gefielen die leicht nach Bittermandel schmeckenden Kürbisravioli sehr gut.
Und zum Abschluss etwas Süßes: Die weichen Karamellbonbons mit Schokolade waren ein echter Hit. Sie sind zwar etwas tricky bis man die richtige Konsistenz hat, aber dafür wird man mit Glückgefühlen belohnt.
So, jetzt wird es etwas schwieriger. Wo hat mir das außerhäusige Essen gut gefallen?
Zunächst einmal lobe ich das Café des Amis, unweit des Limmatplatzes in Zürich für seinen Mittagstisch. Das nette Café mit den kleinen Gerichten bietet faire Preise (Genaues schreibe ich nicht, für deutsche Verhältnisse sind die Preise astronomisch) und eine stets abwechslungsreiche Mittagskarte. Meine Lieblingsspeise war eine offene, helle Lasagne mit viel frischem Gemüse. Ich sitze gern dort - auch mal nur auf einen Kaffee.
Ein schönes Restaurant-Erlebnis war ein Abend in der "Osteria Arcadia" in Santa Giulia di Porto Tolle - ca. 40 km von der Adria und 130 km von Bologna entfernt, liegt dieses Fischrestaurant im Po-Delta. Pamela Veronese kocht dort mit ihrer Mutter Arcadia. Beide sind Autodidakten, die irgendwann dem Druck von Freunden und Verwandten nachgaben und ein Restaurant aufmachten. Der Fisch stammt meist von Pamelas Mann, der noch selbst fischt, die Zutaten für die Gerichte kommen aus der Region. Schnörkellos unprätentiös und für mich das Beste, was einem in der Region an Restaurants begegnen kann.
Und noch ein Schweizer Restaurant, diesmal im Engadin, in dem kleinen Ort Guarda. In der Ustaria Crusch Alba hatte ich einen wunderbaren Abend mit authentischer, regionaler Küche. Sie merken schon: die einfache, gute Küche hat es mir angetan. Das Rindsragout mit viererlei Polenta war herrlich, ebenso die Engadiner Nusstorte. Die Küche war recht klein und der Küchenchef ganz allein dort. Als wir spät abends das Restaurant verließen und noch einmal durchs Dorf schlenderten, war er immer noch am Aufräumen seines kleinen Reichs.
Last but not least: Die Kochbücher des Jahres 2012!
Auch hier tue ich mich immer schwer, denn es gibt so viele tolle Kochbücher. Leicht fällt die Wahl auf Katharina Seisers und Meinrad Neunkirchners Österreich vegetarisch. Tolle, einfache Rezepte, durchdachtes Konzept und schön schnörkellos bebildert. Geht doch. Muss ja nicht alles als Lizenz in UK eingekauft werden.
A Girl and Her Pig: Recipes and Stories sprach mich schon vom Cover her an und April Bloomfields "The Spotted Pig" in New York wäre mir bei einer New-York-Reise einen Abstecher wert. Sie kocht mit guten Zutaten und das Selbermachen steht für Bloomfield natürlich ganz im Vordergrund.
Wenn es um Inspiration geht, schlägt dieses Jahr nichts Faviken des Schweden Magnus Nilsson. Man schaut die Fotos an und verspürt sofort das Verlangen, hinaus in die Natur zu gehen und sich die besten Zutaten im Wald zu sammeln.
Every Grain of Rice von Fuchsia Dunlop beschäftigt sich mit Chinese Homecooking. Da ich kaum chinesisch koche, wird das für 2013 eine kleine Herausforderung für mich sein. Das Buch macht auf jeden Fall Lust auf die chinesische Küche.
Schon fast ein Selbstgänger: Die Bücher von Yotam Ottolenghi sind toll. Er kombiniert Gewürze, Kräuter und Gemüse wie kein zweiter. Das ist auch in Jerusalem nicht anders.
Maria Elia war schon 2011 in meiner Bestenliste vertreten - und nun wieder mit Full of Flavour. Elias Aromenkombinationen sind sensationell und meist verblüffend einfach. In eine ähnliche Richtung geht auch Alice Hart, die 2010 noch zu den "New Voices in Food" gehörte. Ihr Buch Gemüse satt!: 140 vegetarische Lieblingsgerichte hat das Zeug zum Buch in der Küche, dem man nach Jahren in der Küche die Benutzung ansieht. Ich habe das Buch in der englischen Originalausgabe. Diese beiden letzten Bücher sind übrigens schon 2011 erschienen, habe ich aber erst 2012 entdeckt.
So, das war er, mein Jahresrückblick. Vielleicht war ja die eine oder andere Inspiration für Sie dabei?
Ich wünsche Ihnen ein herrlich kulinarisches Jahr 2013!
5 Kommentare
Danke für den Rückblick auch dir ein erfolgreiches 2013!
Ein schöner Jahresrückblick! Die Ravioli stehen schon länger auf meiner Nachkochliste. Durch den Rückblick sind sie jetzt wieder weiter nach vorn gerutscht.
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr!
Wünsche dir auch ein tolles 2013. Der Rückblick auf 2012 war klasse ;)
Wie gemein - ausgerechnet für die weichen Karamellbonbons mit Schokolade fehlt der Link... wir sollen wohl erst etwas arbeiten um das Leckerrezept nachzukochen ;-)
Oh, Susanne, der Link ist mir tatsächlich durch die Lappen gegangen. Habe ich jetzt reingesetzt - dann steht den Karamellbonbons nichts mehr im Weg.
« Dreikönigskuchen | Zimtsterne - mal anders » |