Günstige englischsprachige Bücher?
By Claudia on Jan 20, 2009 | In Rezensionen, News
Vor einem Jahr hatte ich bereits einmal über Möglichkeiten geschrieben, günstig an amerikanische oder britische Kochbücher zu gelangen. Seitdem hat sich einiges geändert. Eines allerdings nicht: Wer beim Bücherkauf Geld sparen möchte, kommt ums Vergleichen nicht herum.
Vor einem Jahr lag mein Schwerpunkt beim Vergleich auf den deutschen Anbietern amazon.de, buch.de und libri. Verglichen habe ich mit amazon.com. Da das britische Pfund mittlerweile gefallen ist, lohnt auf jeden Fall ein Blick auf die Seiten von amazon.co.uk.
Gordon Ramsays Cooking for Friends: Food from My Table ist in GB zurzeit für 8,75 Pfund zu haben, Jamie Olivers Ministry of Food: Anyone Can Learn to Cook in 24 Hours kostet derzeit 10 Pfund. Der große Vorteil beim Bestellen bei amazon.co.uk: Die Bücher sind ruckzuck - meist innerhalb von 2-3 Tagen - da. Möglich wird das, weil die Bücher über ein Lager in Deutschland verschickt werden. Der Nachteil: Pro Bestellung werden einmalig 3,99 Pfund fällig sowie 99 Pence pro Buch. Zudem zahlt man auch nicht den angezeigten Preis von 8,75 oder 10 Pfund, sondern auch noch 7 Prozent Umsatzsteuer, die Amazon.co.uk gleich mit draufschlägt. Auf der Insel wird auf Bücher keine Umsatzsteuer fällig wie ich auf den Seiten von Amazon erfahren habe.
Im Fall von dem Jamie Oliver-Buch würde man also günstiger liegen, wenn man es in Deutschland bestellt, dort kostet das Buch momentan nämlich 15,95 Euro. Anders sieht es beim Buch von Gordon Ramsay aus: 8,75 + 7% MwSt. + 3,99 + 0,99 Pfund ergibt ungefähr 14,35 Pfund. Das ergibt inklusive Kreditkartengebühr ca. 16 Euro. Wohlgemerkt momentan. Gegenüber dem Preis von 25,95 bei Amazon.de also knapp 10 Euro gespart! Und wer dann das Jamie Oliver-Buch auch auf dem britischen Eiland bestellt, spart dann doch noch.
Bei neu erschienenen Kochbüchern lohnt sich nach meinen Erfahrungen der Blick auf abebooks nicht sonderlich, weil die Exemplare dort hauptsächlich von Händlern angeboten werden. Die Preise liegen dann meist über dem Amazon.de-Niveau. Bei älteren Büchern kann man durchaus Glück haben. Wird allerdings aus dem Ausland verschickt, sind die Portokosten manchmal recht phantasievoll.
Vor einem Jahr schrieben einige in den Kommentaren, dass man auch über den amazon.de-Marketplace günstig an englische Bücher käme. Versandkosten belaufen sich da immer auf 3 Euro pro Buch, egal, wieviele Bücher man bei einem Händler kauft. Das habe ich ein oder zweimal gemacht. Momentan warte ich gerade auf eine Rückerstattung, weil das Buch doch nicht vorhanden ist - was mir der Händler eine Woche nach der Bestellung mitteilte - bei amazon.de wäre es sofort lieferbar gewesen.
Völlig sinnlos ist übrigens das Bestellen britischer Bücher über amazon.com: Die Bücher werden dort meist als Importe gehandelt und sind preislich teurer als bei amazon.co.uk oder amazon.de.
Neu ausprobiert habe ich die Möglichkeit, bei Bookdepository.co.uk zu bestellen. Der britische Buchversand versendet nämlich weltweit kostenfrei. Gordon Ramsays Buch "Cooking for my friends" kostet dort 16,85 GBP - umgerechnet 18,49, Kreditkartengebühr kommt noch hinzu. Jamies "Ministry of Food" kommt ebenfalls auf 16,85 Euro. Kochbücher sind dort meist wesentlich teurer als bei amazon.co.uk - die Versandkosten wurden da von vornherein gleich mit eingerechnet. Wer nun nicht gerade Kochbücher sucht, sollte dort aber auf jeden Fall vorbeigucken. Ich habe die Erfahrunge gemacht, dass Strick- und Spinnbücher meist sogar günstiger sind als bei amazon.co.uk. Die günstigen Preise erkauft man sich aber hier - wie fast in allen anderen Bereichen auch - mit einem schlechteren Service. Als ich beim 2. Mal bei Bookdepository bestellte, waren alle meine Artikel aus der ersten Bestellung auch wieder aufgeführt und wurden neu berechnet. Ich hielt es für einen internen kleinen Bug und dachte, die Bücher würden ja nicht neu bestellt. Irrtum. Ich musste dann die Bestellung der doppelten Bücher selbst stornieren. Auf meine E-Mail an den Kundenservice wurde nicht reagiert. Als ich ein anderes Kochbuch zurückschicken wollte, weil das NEUE Buch ganz offensichtlich ein GEBRAUCHTES war, bekam ich wiederum keine Antwort. Möchte man nämlich ein Buch zurückschicken, muss man per Mail in Kontakt mit Bookdepository treten. Auch das Stornieren einer Bestellung war nicht möglich, da dies einerseits nicht vorgesehen ist, andererseits der Kundenservice (Kann man den so nennen?) nicht reagiert.
Auch der Versand dauert länger und was ich als nervig empfinde: Jedes Buch wird einzeln geliefert. Bei meiner ersten Bestellung waren das 10 Bücher, die wahlweise in Luftpolsterumschlägen oder in Pappverpackungen ankamen - zum Teil extrem knautschig in die Umschläge gezwängt, so dass leichte Beschädigungen beim Auspacken aus den Luftpolsterumschlägen gratis waren. Ja, bei Büchern stelle ich mich an. Außerdem versucht ein Postzusteller stets, die Umschläge in den Briefkasten zu schieben und bleibt dann auf halbem Weg stecken.
Kürzlich kam noch der Hinweis einer Leserin, dass auch play.com kostenlosen Versand anbietet. Wie schon bei Bookdepository kosten die Bücher auch bei play.com entsprechend mehr. Im Fall von Ramsays "Cooking for my Friends" werden 18,99 GBP fällig. Also noch mehr als wenn man bei amazon.co.uk inkl. Porto bestellen würde und auch mehr als eine versandkostenfreie Bestellung bei amazon.de ausmachen würde.
Fazit: Vergleichen lohnt und ist leider auch zwingend nötig, wenn man auf das Geld gucken muss. Am besten fährt man immer noch, wenn man die Möglichkeit hat, selbst nach England zu fahren und dort bei amazon.co.uk zu bestellen. Als Lieferadresse kann man ja unproblematisch die Unterkunft angeben. Auch bei "B&B"-Unterkünften sind die Gastwirte meist so nett und nehmen eine Sendung an. Die kann man dann ja schon vor der Reise bestellen, dann ist die Sendung meist schon da, wenn man ankommt.
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11 comments
Einfach hier die Preise vergleichen:
www.addall.com und dann auf used books.
Abebooks nimmt 15% verkaufsprovision, die natürlich alle auf Buchpreis und Porto draufhauen.
Was Amazon angeht, wir bestellen da viele Bücher, leider sind die Bücher oft in grauseligem Zustand, aber kein Hinweis darauf, kommt halt davon, wenn man nicht bei Buchhändlern bestellt.....
Du meinst über den Marketplace bei amazon? Ja, da gibt es grausame Exemplare. Hatte neulich ein Buch für 1,- Euro - da stand allerdings auch dabei, dass das Buch "used" und nicht mehr im Top-Zustand war. War aber auch kein Kochbuch und war mir bei dem Buch egal.
Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Die Idee, Bücher im Land zu bestellen und sie sich an die Urlaubsadresse senden zu lassen, ist genial.
Ich schaue bei amazon.de ab und an in die Sonderposten bei den Kochbüchern. Da habe ich schon das ein oder andere, schöne Schnäppchen gemacht.
@Jutta: Genau, bei den Sonderposten kann man Schnäppchen machen, allerdings sind das meist Bücher, die ich "eigentlich" gar nicht haben wollte ;-)
Bei play.com muss man als Deutscher auf Euro umstellen.
Die haben ihren eigenen Kurs, der zwar was schlechter ist aber oft trotzdem günstige Artikel.
Vielen Dank für den tollen Beitrag! Hab bisher immer nur über Amazon.de bestellt, da ich dachte, dass der Versand aus England viel viel teurer sein müsste. Aber zukünftig werde ich definitiv mehr vergleichen und auch auf anderen Seiten gucken!
Also was ich nicht verstehe ist, was denn da für Kreditkartengebühren anfallen. Die sind doch eigentlich innerhalb der EU nach EU-Recht inzwischen unzulässig.
Vielleicht sollten Sie mal mit ihrer Bank ein ernstes Wort reden?
Aber was mache ich wenn ich keine Kreditkarte habe, wie komme ich dann an englischsprachige Bücher? Kann ich im Ausland nur mit Kreditkarte bezahlen?
aufpassen sollte man allerdings, wie wir bei unserer letzten Schottlandreise, dass man nicht zu viele Bücher in GB kauft. Sonst muss man auch noch am Flughafen eine dritte Reisetasche wegen Übergepäck kaufen ;-) und mit den netten Leuten am Flugschalter flirten das sie einem nicht noch zusätzliche Gebühren verrechnen *g*
@Ingrid: Ja, eine Kreditkarte benötigt man zwingend dafür. Wer keine herkömmliche Karte hat, kann sich mit http://www.wirecard.de behelfen. Das ist eine virtuelle Mastercard, die man wie eine normale Kreditkarte für Käufe im Internet verwenden kann. Allerdings muss immer genug Guthaben auf der Karte sein. Das kann man per Lastschrift vom eigenen Konto abbuchen lassen. Sehr praktisch, aber leider teuer: Pro "Geldaufladung" werden Gebühren berechnet, bei 40 Euro ca. 1 Euro - bin mir aber nicht ganz sicher wieviel es genau ist, zumal die Gebühren anfangs anders waren.
@schaukelpferd: Im Handgebäck sollte man nur Bücher haben die man auch noch ohne schmerzverzerrtes Gesicht locker Schultern kann. Ich tue mich aber auch immer schwer damit, schöne Bücher in einen Koffer zu zwängen.
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