Dass ich gern aufs Gut Wulksfelde fahre, hat mehrere Gründe: Vor über 10 Jahren lernte ich das Gut im Rahmen eines Gärtnerkurses kennen und die Lage am Rande von Duvenstedt weckt Erinnerungen, weil ein Teil meiner Familie in den Walddörfern wohnt und ich als Kind dort sehr schöne Sonnentage verlebt habe. Wer dieses Blog schon längere Zeit liest, weiß, dass ich schon ausgiebig über das Kartoffelnausbuddeln am Kartoffeltag und das Erdbeerenpflücken auf Gut Wulksfelde geschrieben habe. Weil das Gut morgen, am 20. Juni 2009 mit einem Bauernmarkt sein 20-jähriges Bestehen feiert, habe ich mit dem Bericht über die Hofführung vor zwei Wochen etwas gewartet.

An jedem 1. und 3. Samstag im Monat beginnt um 11 Uhr eine 2-stündige Hofführung (Eintritt: 1 Euro, Kinder zahlen nichts) zu unterschiedlichen Themen statt. Das kann mal das Brotbacken mit Besuch in der Bäckerei sein oder eine Führung zum Thema Tiere auf Gut Wulksfelder oder wie in meinem Fall eine Führung durch die Gärtnerei.

Weil auch immer viele Kinder dabei sind, ging es aber auch bei dieser Führung erst einmal zu den Tieren. Am Vortag waren gerade ganz junge Gänse auf den Hof gekommen, die fleißig das umzäunte Gelände erkundeten. Die wurden noch von bewacht, weil die Gefahr, dass Krähen auf den jungen Gänsen rumhacken, noch sehr groß ist.

Neu sind 2 Esel auf dem Hof, die künftig Teil eines Streichelzoos werden sollen. Problematisch ist nämlich Folgendes: Die bewußten Öko-Einkäufer wollen die Tiere auch sehen und sind enttäuscht, wenn die Hof-nahen Wiesen gerade abgegrast sind und die Rinder etwas weiter weg auf einer anderen Wiese stehen. Mit ein paar Tieren, die dann ständig in Hofnähe sein sollen, wird der Einkauf dann auch für die ganze Familie zum Erlebnis.

Die Tiere interessieren mich eigentlich nie so wirklich, mein Herz schlug schon im Studium mehr für die Pflanzen. Deshalb wurde der Gang durch die Felder für mich spannend. In der Gärtnerei wird nicht gespritzt, die Gärtner setzen lieber gezielt Insekten zur Vertilgung von Schädlingen ein. Vom guten Geschmack der Gurken konnte sich die Gruppe vor Ort überzeugen. Angebaut werden in den Folientunneln neben Gurken auch Tomaten, Auberginen, Papriks, Zucchini, zahlreiche Kräuter sowie versuchsweise auch Physalis und diverse Sorten Chili-Schoten. Auf den Feldern habe ich Fenchel, Rote Bete, Mangold, Karotten sowie mehrere Sorten Salat entdeckt. Alles viel frischer und schöner als man es aus städtischen Supermärkten kennt. Gewirtschaftet wird auf dem Hof übrigens konsequent nach den Bioland-Richtlinien.

Ich kann die Führungen nur empfehlen! Im Anschluss wäre ich gern Erdbeeren pflücken gegangen, doch leider hatte es in der Nacht zuvor leichten Nachtfrost gegeben, der die Erdbeerpflanzen zwar nicht geschädigt hat, aber zumindest dafür sorgte, dass nicht genügend Früchte nachgereift waren. Deshalb war punkt 13 Uhr Schluss mit Selbstpflücken.

Bauernmärkte gibt meist zweimal im Jahr, einmal zum Sommeranfang - meist mit der Gelegenheit, auch Erdbeeren zu pflücken - und einmal im Herbst. Den Besuch des Marktes kann man dann auch nett mit einer kleinen Kartoffelausbuddel-Aktion verbinden.

Der Hofladen ist mittlerweile ein richtiger Bio-Supermarkt mit Vollsortiment, der in ein größeres Gebäude umgezogen ist. In dem alten charmanten Haus wird es ab Herbst ein Bio-Restaurant geben. Darauf bin ich schon sehr gespannt.

Hier die Adresse - auch der Seite vom Gut Wulksfelde finden sich außerdem auch immer aktuelle Informationen:

Gut Wulksfelde
Wulksfelder Damm 15-17
22889 Tangstedt/Hamburg
Tel. 040/64 42 51-0