Osterbräuche weltweit - fröhliche Ostern!
Von Claudia am Mär 31, 2013 | In Fundstücke, Ostern
Fröhliche Ostern wünsche ich! Heute schaue ich einmal, mit welchen bisweilen skurrilen Osterbräuchen weltweit gefeiert wird.
In katholischen Gegenden läuten die Glocken von Karfreitag bis Ostersonntag nicht. Kindern erzählt man dann gern, die Glocken würden am Karfreitag nach Rom fliegen und am Ostersonntag zurückkommen. Trifft auf jeden Fall nicht für meine katholische Gemeinde in der Schweiz zu - hier haben die Glocken gestern sogar ein wenig verrückt gespielt.
Der Osterhase als Eierbringer taucht erstmal um die Zeit um 1650 auf. Als Fruchtbarkeitssymbol wird er als heiliges Tier der Göttin Aphrodite verehrt. Eine Deutung des Hasen: Der Hase begibt sich bei der Futtersuche im kalten Frühjahr in Menschennähe. Irgendwann verdächtigte man ihn, die Ostereier abzulegen.
Am Palmsonntag gibt es in Finnland Schläge. Naja, keine richtigen Schläge, sondern leichte Hiebe mit zarten Birkenzweigen. Dieser Osterbrauch soll an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus in Jerusalem empfangen wurde.
Ein wenig sanftmütiger ist man in England: Dort sammelt man Weidenkätzchenzweige und streichelt sich gegenseitig damit. Das soll Glück fürs Jahr bringen.
In der Schweiz trifft man sich Ostersonntag auf der Kornhausbrücke zum Eier-Tütschen. Jung und alt schlagen dabei hartgekochte Eier aneinander. Gewinner ist, dessen Ei dabei nicht zerbricht. Und wer den Weg nicht nach Bern findet: Das Eiertütschen ist natürlich auch beim Osterbrunch möglich und wird mit viel Spaß betrieben.
Gründonnerstag verkleiden sich Kinder in Schweden als "Osterweiber" und betteln an den Haustüren um Süßigkeiten. Bei Erfolg bekommen die Spender ein selbstgemaltes Bild.
Im weißen Haus in Washington D.C. gibt es tradionell den "White House Easter Egg Roll" - dabei rollen Kinder bunte, hartgekochte Eier über den Rasen des US-amerikanischen Regierungssitzes. Der Präsident und seine Mitarbeiter verteilen dazu Ostereier aus Schokolade.
Ein sehr lustiger Brauch kommt von den Philippinen: Auch dort gibt es Osterhasen und -eier. Läuten dann die Kirchenglocken am Ostersonntag, heben Eltern ihre Kinder am Kopf hoch. Das soll sie wachsen lassen.
Was ich persönlich an Norddeutschland mag, sind die Osterfeuer am Ostersamstag: In ländlichen Gegenden werden große Holzhaufen angezündet. Man vertreibt dabei den Winter - was dieses Jahr irgendwie nicht so richtig funktionieren wollte. Die Osterfeuer sind große Anziehungspunkte und haben nicht selten Volksfestcharakter - inkl. vieler Schnapsleichen ...
Und kulinarisch? Mit dem Osterfest am Sonntag endet für viele Christen die 40-tägige Fastenzeit. Jetzt darf wieder geschlemmt und gesündigt werden! Am Gründonnerstag kochen viele Menschen farblich Passendes, also grüne Gerichte wie etwa eine Grüne Soße.
Am Karfreitag gibt es traditionell Fisch. Aber warum? Der Fisch ist ein altes Symbole für das Christentum. Das Wort "Fisch" heißt auf griechisch "Ichthys" - was sich bis heute in der zoologischen Nomenklatur gehalten hat. Die Buchstaben des Wortes sind gleichzeitig die Anfangsbuchstaben von "Iesos Christos Theou Yios Soter", übersetzt "Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter". Zudem war Fisch früher viel billiger als Fleisch und so verzichtete man in Gedenken an die Leiden Jesu auf teures Essen. Der Karfreitag ist übrigens einer der ältesten christlichen Feiertage und ein strenger Fastentag. Erwachsenen war lange Zeit nur eine Mahlzeit und eben kein Fleisch erlaubt. Wie viel sich seitdem gewandelt hat ...
Nicht fehlen dürfen Ostern Hefegebäcke jeglicher Art. Sei es in Form von Gebildbroten wie Osterhasen oder Hefezöpfen. Das Festmahl am Ostersonntag ist bei vielen Familien Lamm, denn im Frühling kommen bekanntlich die Lämmer zur Welt.
Und bei Ihnen? Was gab es dieses Jahr zu Ostern?
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