Ostereier natürlich färben
Von Claudia am Apr 6, 2009 | In Tipps & Tricks, Selbstgemachtes, Ostern, Landleben
Ostereier färben war nie meins, ich fand die meisten Farben zu kitschig, auch das Verzieren mit Klebebildchen sah immer irgendwie trashig und dilletantisch aus. Als ich im letzten Jahr diese Methode im drinktank sah, nahm ich mir vor, das auch einmal auszuprobieren. Gestern war es so weit. Meine Ostereier habe ich mit Zwiebelschalen ganz natürlich gefärbt. Wenn auch nicht ganz so wie im drinktank beschrieben.
Der erste Versuch: Ich habe weiße Hühnereier mit Schalen von roten Zwiebeln umwickelt. Dazu habe ich Eier und Zwiebelschalen angefeuchtet bzw. in kaltes Wasser gelegt. So blieben die Zwiebelschalen einigermaßen an den Eiern kleben.
Die so präparierten Eier habe ich dann jeweils in ein Stück Nylonstrumpf gehüllt, straff um das Ei gewickelt und mit Gummibändern fixiert. Die Eier kamen dann in einen Topf mit kaltem Wasser und weiteren Zwiebelschalen. Ich habe insgesamt die Schale von 6 Zwiebeln verwendet, also nicht pfundweise Zwiebeln geschält. Den Topf habe ich dann aufgesetzt und als das Wasser zu kochen anfing, die Eieruhr auf 5 Minuten gestellt. Nach 5 Minuten habe ich dann die Hitzezufuhr gestoppt und den Topf noch weitere 2 Minuten auf der Herdplatte gelassen. Dann waren die Eier fertig. Aus der "Verpackung" geholt und kalt abgespült. Die Eier waren so schon recht intensiv und batik-like gefärbt.
Davon war ich schon so begeistert, dass ich einen Spaziergang im Park dazu nutzte, ein paar Blätter und Blümchen zu sammeln. Die Blätter dürfen zum Verzieren nicht zu groß sein. Junges Grün eignet sich am besten, fiederartige Blätter besser als großflächige. Letztere ergeben sehr große helle Flächen auf dem Ei.
Zuhause habe ich die Blätter gewaschen und auf ein paar Eier "geklebt". Mit etwas Wasser lassen sich Blätter recht gut auf das Ei kleben. Ein Ei habe ich dann noch mit Zwiebelschalen belegt, also über die Blätter "geklebt". Alle Eier dann wieder in Nylonstrummpf verpackt - das war wirklich sehr tricky, weil die Blätter dabei gern wieder verrutschen. Exaktes Arbeiten ist dabei fast nicht möglich.
Der Kochvorgang war dann wieder der gleiche wie beim ersten Mal.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zum Abschluss habe ich die Eier dann noch einmal kurz mit ein paar Tropfen Sonnenblumenöl eingerieben, wenige Tropfen reichten gleich für mehrere Eier. Die gefärbten Eier haben so einen schönen Glanz erhalten.
Einen Versuch möchte ich jetzt noch mit Rote-Bete-Saft starten. Die Blättermotive finde ich ziemlich klasse, die Eier wirken dadurch recht nostalgisch und antik - auch wenn die Eier frisch vom Markt waren ;-)
11 Kommentare
Oh, das ist ja wirklich sehr schön geworden. Und in der Tat viel natürlicher als mit den Kunstfarben.
Heute morgen habe ich noch über dieses Posting (Coloring Eggs http://bit.ly/ceggs ) gestaunt, wo zwar auch mit künstlichen Farben gearbeitet wird, wo aber die Eier innen mit einer schönen Maserung verfärbt werden. Doch die hier vorgestellte Lösung gefällt mir noch viel besser.
Danke!
Das Marmorieren werde ich mit Naturfarben auch noch einmal ausprobieren. Die künstlichen Farben finde ich auch hier zu giftig ...
falls jemanden der aufwand mit blättern bekleben etc. zu große ist (mir z.b.) so kann ich aus erfahrung sagen, dass selbst wenn man die eier einfach nur im wasser mit den zwiebelschalen kocht, diese wunderschön werden. ich bin gespannt wie die eier mit den roten rüben werden - hoffe wir sehen das ergebnis auch hier. ich habe mal mit safran experimentiert. der nachteil beim färben ist zum einen der hohe preis, zum anderen bräuchte man am besten weiße eier und die habe ich als bio-eier noch nicht gesehen.
Die Eier sind wirklich gut geworden. Besonders gut gefällt mir das Ei mit dem filigranen Blatt.
Ich mag Naturfarben auch sehr gerne. Letztes Jahr habe ich Zwiebelschalen, Tee, Zwiebelschalen, Möhren und Rote Beete verwendet. Rote Beete hat bei mir letzes Jahr gut funktioniert, Möhren gar nicht.
Oh, die sehen ja wirklich schön aus. Eine tolle Alternative zu künstlich gefärbten Eiern! Mareen
Begeisterung!!!
Falls meine Küche (zur Zeit wird renoviert) vor Ostern wieder startklar ist, MUSS ich diese Blättchenkleb-Zwiebelschaleneier machen. Ich habe fedrige Blättchen von der Pimpinelle, die würden sich bestimmt gut machen.
Das sind soooo schöne Eier!
oh wie schön!!! leider zu spät gesehen, wird aber für's nächste Jahr vorgemerkt :-)
Mir gefallen auch mit flüssigem Wachs verzierte Eier sehr gut. Das Bienenwachs wird flüssig gemacht und heiss gehalten (Stövchen). Eine in ein Kanthölzchen gesteckte Stecknadel (Minikopf)wird erst ins Wachs gesteckt, dann schnell ein Strich auf das rohe Ei gemacht. So kann man Ornamente, Namen etc. auf das Ei bringen. Beim Kochen in Zwiebelschalenwasser (kalt ansetzen)löst sich das Wachs, die Stellen bleiben hell. Schön mit Namen anstelle Tischkärtchen zum Osterbrunch.
Vielen Dank für den Tipp, Regine! Ist für nächstes Jahr auf jeden Fall vorgemerkt.
Wir färben die Eier jedes Jahr so, als Kind ging der Topf mit dem Zwiebelsud von meinen Grosseltern zu uns und zu den Nachbarn :-) ich färbe nebst den Blätter und Strumpfverpackten auch welche einfach im Zwiebelsud mit Zitronensaft könnte man dann noch darauf malen und dort ist dann die Farbe viel heller!
Ich bin 66 Jahre alt und schon meine Großmutter hat Eier mit Zwiebelschalen gefärbt. Ich bin in jungen Jahren wie folgt vorgegangen: Morgens unternahmen wir einen Spaziergang, bei dem wir Moos (für Teller und Nester) und feinblättrige Pflanzen sammelten. (Anstatt Pflanzen zu sammeln kann man auch sehr gut Dill, Petersilie, Pimpernelle etc. verwenden.) Wieder zu Hause wurde ein großer Topf mit Zwiebelschalen und Wasser gefüllt,langsam zu Kochen gebracht und mindestens 15-20 Min. ziehen gelassen.
Ich habe gewaschene, alte dünne Strumpfhosen oder Strümpfe (20 Den) in entsprechend große Stücke geschnitten, die rohen Eier mit den Gräsern belegt und die Strumpfhosenstücke darüber fest gezogen und mit Clips aus Draht für Gefrierbeutel zusammen gedreht und gehalten und 15-20 Minuten im leicht kochenden Wasser ziehen lassen, kurz unter kaltes Wasser halten und das Gebinde lösen und die Eier mit einer Speckschwarte einreiben. Jedes Ei ist ein Unikat und sieht wunderschön aus!!
(Übrigens, Zwiebelschalen kann man schon Wochen vorher beim Kaufmann kostenlos aus den Zwiebelhorden herausklauben und in die kleinen Plastikbeutel oder Tüten füllen - es ist mir bis heute nie verwehrt worden). Die geplatzten Eier wurden anschließend in einer Grüne Sosse verwendet und mit allen Teilnehmern gemeinsam aufgegessen. Die Prozedur ist gleich geblieben und macht mir, meinen Enkelkindern und den Freunden noch genau so viel Spaß wie vor vielen Jahren!!!!
Ganz liebe Grüße Christel Anthes
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