Partybrot
Von Claudia am Dez 29, 2011 | In Brot & Brötchen, Partyfood, Food for Friends, Hefeteig
Das "German Party Bread" aus Eric Treuilles Kochbuch "Bread" wollte ich schon seit knapp 2 Jahren. Doch erst jetzt kurz vor Silvester habe ich es endlich gebacken.
Das Buch, das im englischen meist nur noch aus 2. Hand zu haben ist, auf deutsch aber 2010 neu herauskam nehme ich immer wieder gern zur Hand. Das Pane Casalinga ist sogar ein echter Dauerbrenner bei mir geworden.
Das Brot, das sich in handliche Brötchen brechen lässt, basiert auf dem Rezept für Parker House Rolls. Benannt nach dem Parker House, einem Hotel in Boston. Zufinden ist das Rezept im Kapitel "Enriched Breads", also den reichhaltigeren Versionen von Brot. In diesem Hefeteig wird Butter und Ei verwendet.
Die Form gelingt einfach: Die kleinen Teigkugeln werden in einer Springform angeordnet. Im Buch werden die Brötchen lediglich mit Sesam und Mohn garniert. Ich wollte mehr: Maldon Salt, Mohn, Sesam, Schwarzkümmelsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne wanderten auf die Teigkugeln.
Das Backen war abenteuerlich. 45 Minuten bei 200° C? Das benötigt nicht einmal mein Mohnzopf. Und den muss ich schon immer nach 25 Minuten abdecken. Ich war also sehr vorsichtig und habe mir mehrmals den Timer gestellt. Nach bereits 15 Minuten habe ich die Temperatur auf 180° C gesenkt und nach weiteren 5 Minuten das Partybrot mit Alufolie abgedeckt. Sehr viel dunkler sollte es nicht werden. Insgesamt hat das Brot bei mir nur 35 Minuten benötigt. Mit dem Schweizer Ofen hier stehe ich aber ohnehin auf Kriegsfuß, der ist so wahnsinnig klein und ich habe das Gefühl, dass alles irgendwie schneller gart und durch die geringe Höhe das meiste dazu tendiert, zu schnell zu bräunen. Man muss den eigenen Ofen kennenlernen und abschätzen, ob Angaben in Bücher auch auf den eigenen Ofen zutreffen. Das hat sich bei mir bei diesem Rezept wieder einmal bestätigt.
Das Brot schmeckt fluffig und ein klein wenig süßlich und eignet sich deshalb für Herzhaftes. Das erste Partybrötchen musste ich aber einfach nur mit Butter haben. Das passt eigentlich immer zu frischem Brot. Einfach und gut.
Hier das Rezept für eine Springform von 24 cm Durchmesser:
2,5 TL Trockenhefe oder 20 g frische Hefe
250 ml Milch
60 g Butter, geschmolzen
2 EL Zucker
2 Eier
560 g Mehl (Type 550)
2 TL Salz
Butter zum Einfetten der Form
1 Eigelb + 1 TL Milch zum Bestreichen des Brots
Nach Belieben zum Bestreuen:
Mohn
Sesam
Schwarzkümmelsaat
Sesam
Sonnenblumenkerne
Kürbiskerne
falls sie mögen: Kümmel (ich mag den überhaupt nicht ...)
Die Trockenhefe in wenig Milch 5 Minuten stehen lassen und auflösen. Die restliche Milch mit der Butter erwärmen. Zucker darin auflösen Abkühlen lassen bis die Mischung abgekühlt ist. Dann die Eier gut einrühren.
Mehl und Salz in einer großen Rührschüssel vermischen. Mit den flüssigen Zutaten zu einem Teig vermischen. Den weichen Teig anschließend solange kneten bis die Teigkugel eine seidig-glatte Oberfläche hat. Abdecken und ca. 1-1,5 Stunden gehen lassen bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat. An einem warmen Ort oder im Sommer geht das meist in der angegebenen Zeit, bei mir hat das mitten in der kalten Jahreszeit gut 2,5 Stunden gedauert.
Den Teig in 19 Portionen teilen. Ich habe die Kugeln grob abgewogen, indem ich die gesamte Teigmenge gewogen habe und dann das Gewicht durch 19 geteilt habe. Das waren bei mir ca. 53 g. Sklavisch genauf auf grammgenaue Verteilung habe ich nicht geachtet.
Die Springform einbuttern und 12 Kugeln am Rand der Form im Kreis auslegen. Der innere Kreis hat dann Platz für 6 weitere Kugeln, die letzte kommt in die Mitte.
Mit einem Handtuch abdecken und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen.
Die Brötchen mit der Eigelb-Milch-Mischung bepinseln und die Toppings vorsichtig drauf geben. Bei 200° C ca. 45 Minuten backen. Soweit die Anleitung im Buch. Ich habe den Ofen nach 15 Minuten auf 180° C heruntergeregelt und dann weitere 20 Minuten - mit Alufolie abgedeckt - gebacken. Das reichte schon. Einfach nach 15 Minuten nachschauen: Wenn das Partybrot dann schon gut gebräunt ist, vorsichtshalber mit Alufolie abdecken.
Das Brot am besten noch warm servieren - dann schmeckt es am besten.
4 Kommentare
Das sieht ja toll aus! Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Wow. Super Rezept. Optisch 1a, so gut sieht nichtmal das Fladenbrot bei meinem Türkischen Laden aus :-)
Daumen Hoch!
Gruß
Werde ich heute anlässlich einer kleinen "party" mal ausprobieren. Wahrscheinlich findet die Party zwar mit mir alleine statt aber nun gut :-) Danke.
Das sieht unglaublich lecker aus, leider kann ich von hier aus - lebe in Asien - das nicht nach backen weil es einige Zutaten nicht gibt
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