Stringozzi - selbst gemachte Pasta
Von Claudia am Jan 27, 2010 | In Alltagsküche, Pasta, Selbstgemachtes
Pasta habe ich schon häufig selbstgemacht - ich experimentiere gern herum. Diesmal gab's eine Variante, bei der nur Eiweiß verwendet wird.
Dank Robert (und inzwischen auch hier nachgebastelt) hatte ich für das bei einer Creme Caramel übrig gebliebenen Eiweiß endlich einmal eine herzhafte Verwendung. Meist sind es ja süße Speisen und Gebäck, die mit Eiweiß zubereitet werden. Diesmal Pasta: Stringozzi - Schnürsenkel. Pastateige werden ja traditionell entweder mit ganzen Eier, nur mit Eigelb oder ganz ohne Ei zubereitet. Von daher war ein Nudelteig mit Eiweiß nicht nur eine Premiere, sondern auch eine Besonderheit.
Die Nudelmaschine habe ich diesmal auf dem Dachboden gelassen, die kleine Menge Teig war fix ausgerollt, der Teig nach der Teigruhe im Kühlschrank geschmeidig und nicht klebrig. Geradezu ein Handschmeichler.
Während Pasta wie Pici gerollt wird, wird bei den Stringozzi der Teig ausgerollt, in Falten gelegt und dann mit einem scharfen, leicht bemehlten Messer in etwa schürsenkel-breite Streifen geschnitten.
Durch den hohen Eiweiß-Anteil bekommt man Nudeln die gut Biss haben - ähnlich wie diese Ricotta-Gnocchi (die ihre Festigkeit allerdings durch den Ricotta bekommen).
Die fertig geschnittenen Nudeln sollte man unverzüglich kochen, denn selbst wenn man sie leicht einmehlt, um ein Verkleben zu vermeiden, kleben sie schon nach kurzer Zeit recht schnell zusammen.
Ich habe die gekochten Nudeln in etwas Olivenöl und Butter geschwenkt, mit Meersalz abgeschmeckt und mit kleingehacktem Rosmarin und geriebenem Provolone Picante bestreut. Zwar lecker, aber sicher nicht die beste Wahl für diese Pasta - die verlangt nach einer kräftigeren und deftigeren Begleitung - wie es sich für Schnürsenkel gehört.
Dieser Teig war sehr unkompliziert und einfach im Handling. Das Rezept darf bleiben.
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Hier das Rezept:
100 g Eiweiß (bei mir von ca. 4 Eiern)
160 g Mehl Typ 405
40 g Hartweizengrieß
1 EL Olivenöl
1 TL Salz
etwas Mehl zum Ausrollen (ich habe dazu die italienische Semolina di grano duro rimacchinato verwendet, das ist ein feines Hartweizengrießmehl)
Alle Zutaten gut 10 Minuten verkneten - das geht auch gut per Hand. Dabei evtl. die Hände leicht bemehlen, weil der Teig anfangs noch etwas klebt.
Den Teig abgedeckt 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Teig auf einer leicht bemehlten Fläche dünn, aber nicht zu dünn ausrollen. Teig in Falten aufeinanderlegen und mit einem scharfen, leicht bemehlten Messer in ca. 3-4 Millimeter dicke Streifen schneiden. Die Nudeln auseinanderziehen - also nicht die aufeinandergestapelten Nudelschichten auf einandertürmen und dann kochen, dann kleben die Schnürsenkel evtl. zusammen. 4 Minuten in Salzwasser kochen mit Sauce der Wahl - gern einer kräftigen - servieren.
10 Kommentare
Tolles Rezept, werde ich demnächst mal ausprobieren.
Schöne Fotos und ein richtiggehender Präzisionsschnitt ! Die Bissfestigkeit, die man bei Pici nur mit dem ausrollen hinkriegt, hat mich hier auch erstaunt.
Und was macht man mit dem übrigen Eigelb?
Ich werd's auch testen, so langsam überzeugt ihr mich.
@deditte: Ja, unbedingt ausprobieren!
@lamiacucina: Danke! Vom Aufwand her fand ich die Pici insgesamt zeitintensiver. Beide verlangen allerdings nach kräftiger Sauce.
@Mestolo: Das Problem mit dem übrigen Eigelb stellte ich mir nicht - ich hatte zuvor Creme Caramel gemacht. Aber falls ich in die Verlegenheit käme: Eben Creme Caramel oder Aioli - oder auch zum Bestreichen von Hefebroten und Blätterteiggebäck.
Die sehen wirklich perfekt aus ... das Rezept werde ich morgen nachkochen (ich habe wieder Eiweiss übrig...) Danke für die klaren Anweisungen.
Die gefielen mir bereits bei Robert, deine Schneid-Präzision ist bewundernswert und dein Messer hat eine hammer gute Klingenform und schein auch von bester Qualität, passend zu den Nudeln.
der tipp das messer beim schneiden leicht zu bemehlen ist glaube ich gold wert - bei meinem ersten nudel-versuch war das schneiden eher eine katastrophe...
Da kann ich mich nur anschließen. Bei meinen ersten Nudeln war das auch eine Qual, aber dann hat mir meine Oma den Tipp mit dem bemehlen gegeben. Seither hat es immer ganz gut funktioniert, obwohl ich schon finde, dass das doch recht viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ich hatte mich auch an Ravioli selber versucht - viel Arbeit - aber unbedingt empfehlenswert.
Hallo,
zunächst einmal ein Kompliment für den schönen Blog mit tollen Bildern.
Habe die Nudeln beim ersten Mal leider optisch nicht ganz so schön hinbekommen wie auf den Bildern aber dafür war der Geschmack umso besser....
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