Hummingbird Bakery in London
Von Claudia am Nov 26, 2009 | In Restaurants, Kuchen & Kekse
Ich habe die letzte Woche genutzt, um in London und Cornwall leckere Eindrücke zu sammeln. Eigentlich eher zufällig kam ich in der Portobello Road in London an der Hummingbird Bakery vorbei, dessen The Hummingbird Bakery Cookbook ich bereits in meiner Küchenbibliothek habe. Wenn man schon mal da ist, muss man natürlich auch etwas probieren.
Der Chef der Hummingbird Bakery, Tarek Malouf, vermisste in London Kuchen und Cupcakes nach amerikanischer Art und eröffnete in 2004 die Hummingbird Bakery in trendigen Stadtteil Notting Hill. Die kleine Konditorei mit einigen Stehplätzen drinnen und 2-3 Tischen auf dem Gehweg ist seitdem ein Hotspot in Sachen Cupcakes.
Es war schon kurz vor 4 Uhr nachmittags und somit in London schon fast dunkel (dunkler als das Foto suggeriert). Es war voll und wuselig und ich wollte noch ein wenig weiter durch die Straßen laufen, also nahm ich zwei Cupcakes mit in mein B&B in Streatham. Der Red-Velvet-Cupcake sah unwiderstehlich aus mit seinem dunkelroten Inneren und mit Carrot-Cupcakes kann man mich sowieso meinen. Die bunten Cupcakes, die jahreszeitlich weihnachtlich dekoriert waren oder auch die bunten Schoko-Cupcakes mit Vanilla-Frosting waren zwar hübsch anzusehen, aber so gar nicht mein Fall. Die großen Tortenstücke hielt ich für den Transport für ungeeignet.
Da ich schon relativ spät dran war, erschien mir das Angebot ziemlich dünn, denn Pies, eine große Auswahl an Cookies und Brownies habe ich vermisst. Aber ich hatte es ja ohnehin auf die Cupcakes abgesehen.
Jeweils 1,85 GBP kosten die kleinen Kuchen zum Mitnehmen. Sie werden in eine kleine passende Pappschachtel verpackt und überstehen darin locker 1 Stunde U-Bahn im Londoner Feierabendverkehr. Der Carrotcupcake war sehr lecker, der Teig kam Bill's Big Carrot Cake sehr nahe, allerdings ohne Kokosnuss. Das Cream-Cheese-Frosting (eine Art Tortencreme mit Doppelrahmfrischkäse und Puderzucker) war - wie so oft bei amerikanischen Rezepturen - sehr süß, aber noch akzeptabel.
Meine Erwartungen an den Red-Velvet-Cake waren recht hoch. Der Teig war schön fluffy, die Farbe toll. Aber das war es auch schon. Keine weiteren Aromen oder sonstige Überraschungen. Ich hatte erwartet, dass der Teig eventuell mit Roter Bete gefärbt ist, ein Blick in The Hummingbird Bakery Cookbook zeigte dann aber, dass dort lediglich rote Lebensmittelfarbe drin war - neben etwas Essig und Vanille-Extrakt nur noch etwas Kakaopulver. Trotzdem: Spektakulärer Auftritt.
The Hummingbird Bakery
133 Portobello Road
Notting Hill, London
W11 2DY
Wer geneigt ist, diese Cupcakes nachzubacken, findet in diesem PDF der Hummingbird-Bakery das korrigierte Rezept - oder übersetzt auf deutsch hier:
60 g Butter (Zimmertemperatur)
150 g Zucker
1 Ei
10 g Kakaopulver
20 ml rote Lebensmittelfarbe (Hummingbird Bakery empfiehlt Dr. Oetker Red Food Colouring - es gibt auf der Insel eine recht große Anzahl an verschiedenen Lebensmittelfarben)
½ TL Vanille-Extrakt
120 ml Buttermilch
150 g Mehl
½ TL Salz
½ TL Natron
1½ TL Weißweinessig
1 Rezept Cream Cheese Frosting (im Buch auf Seite 11)
Den Ofen auf 170°C (Gas 3) vorheizen.
Butter und Zucker mit einem Handrührgerät oder in der Küchenmaschine cremig rühren, dann das Ei hinzufügen und gut mixen.
In einer Extra-Schüssel Kakao, Lebensmittelfarbe und Vanille-Extrakt gut vermischen bis eine dunkle Paste entstanden ist.
Das Butter-Zucker-Eigemisch zugeben und gut verrühren, sodass auch die Farbe des Teigs einheitlich ist.
Dann bei niedriger Geschwindigkeit des Rührgeräts die hälfte der Buttermilch unterrühren.
Dann die Hälfte des Mehls untermixen, dann wieder Buttermilch und zum Schluss das restliche Mehl untermischen.
Ganz zum Schluss kommen Salz, Natron und Essig hinzu. Bei hoher Geschwindigkeit wird der Teig noch einige Minuten weiter geschlagen.
Den Teig in Muffinförmchen aus Papier füllen. Die Förmchen sollten nur zu 2/3 gefüllt werden.
Im vorgeheizten Ofen ca. 20-25 Minuten backen bis ein Holzstäbchen, das man in den Kuchen sticht, ohne feuchten Teig und sauber wieder herauskommt.
Die Cupcakes auskühlen lassen und erst dann mit einem Frosting bestreichen. Die roten "Streusel" sind übrigens zerkrümelter Red-Velvet-Cake - man kann also einen kleinen Cupcake backen, um ihn hinterher zu zerkrümeln und die Krümel auf das Frosting zu streuen.
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2 Kommentare
Ich habe bei meinem letzten London-Besuch ebenfalls der Hummingbird Bakery einen Besuch abgestattet und mir ging es ähnlich: der Laden an sich und die Präsenation der bunten Cupcakes sind wirklich toll, aber geschmacklich haben sie mich nicht vom Hocker gerissen. Meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit der Magnolia Bakery in NY.
@Bella: Was ist Deiner Meinung nach der große Unterschied zur Magnolia Bakery? Ich habe deren 1. Buch - der Besuch ist aber vorgemerkt für einen New-York-Besuch.
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