Restaurant Au Quai im Hamburger Hafen
Von Claudia am Apr 27, 2007 | In Restaurants
Vorgestern war ich mit ein paar anderen Leuten zum Essen eingeladen. Das wunderschöne Wetter lud im Au Quai im Hamburger Hafen zum Draußensitzen ein.
Ein Drei-Gänge-Menü, das für alle gleich war, war im Voraus von unserem Gastgeber ausgesucht worden.
Ein Gruß aus der Küche erweiterte das Essen fast zu einem 4-Gänge-Menü: Eine leichte Spargelsuppe mit leichter Vanille-Note. Sehr lecker, aber leider nur lauwarm. Ich frage mich, ob das beabsichtigt war, um das Vanillearoma besser hervortreten zu lassen.
Als Vorspeise gab es Sushi, genauer gesagt Maki von der Honigmelone und Hummer an einer Minz-Vinaigrette mit Frühlingssalaten. Die Salatmischung aus diversen Kräutern hat mir dabei am besten geschmeckt. Rohem Hummer kann ich leider so gar nichts abgewinnen. Daran konnte leider auch die überaus ansprechdende Komposition auf dem Teller nichts ändern.
Zum Hauptgang kommt wiederum Fisch auf den Tisch - Ein sehr maritimes 3-Gänge-Menü: Kabeljaufilet auf einem Buttermilch-Risotto mit Granatapfel und Safran-Perlzwiebeln. Der Fisch gut gegart, das Risotto auf jeden Fall mit Hühnerbrühe gekocht, aber unspektakul?r, die zwei Granatapfelkerne auf meinem Teller waren für meinen Geschmack lediglich visuelles Beiwerk. Zur Deko gab es auf dem Fischfilet noch Krupuk-ähnliche Streifen, allerdings in einer wohl geschmackfreien Variante. Die hätte man auch glatt als essbares Packmaterial einsetzen können. Aber immerhin schön knusprig. Die leuchtend gelben Perlzwiebeln fand ich prima, auch wenn sie farblich etwas bizarr gegenüber den anderen Komponenten wirkten. Auf dem Handy-Foto kommt die Farbe leider nicht so gut raus.
Das Schokoladen-Malheur zum Nachtisch ist eine Offenbarung. Ein herrliches Schokoküchlein, dessen flüssiges Inneres sich beim Abbau des Kuchens langsam auf den Teller ergießt und mit dem Kuchen eins wird. Ein Stück weiter auf dem Teller, der quadratisch und in wiederum vier Quadrate unterteilt ist, liegt eine verlockend aussehende Kugel Karamell-Salzblumen-Eis. In der Farbe erinnerte sie mich an meine gesalzene Karamellsauce. Doch leider war das Eis ziemlich salzig, wie am Tisch mehrere befanden. Das hätte der Patissier vielleicht mal probieren sollen ... In einem kleinen Weckglas vervollständigte ein Aprikosen-Rosmarin-Shot das Dessert. Schmeckte mir komischerweise etwas zu sehr nach Ingwer. Ich überlegte, ob das nicht ein prima Chutney für ein H?hnchencurry wäre. Als Nachtisch mochte ich das - zumal zu dem göttlichen Schokoladen-Malheur - nicht auslöffeln. Von den sechs Leuten an unserem Tisch konnte ich denn auch kein gierig ganz geleertes Glas entdecken.
Was mir äußerst angenehm auffiel. Die Holzstühle waren mit zusammengelegten Fleecedecken auch im Rücken gepostert, so dass einem auch um zehn Uhr abends nicht kalt wurde. Heizstrahler waren zusätzlich in gut 2,5 m Höhe angebracht. Das Flair, draußen zu speisen, während 20 m weiter dicke Pötte die Elbe auf und ab fahren, ist einmalig. Finden sicherlich auch die sehr schicken Leute, die das Restaurant hauptsächlich bevölkern. Das Essen war - wie der Name schon sagt - ok.
3 Kommentare
Ach, ich freue mich ja ?ber Deine Essenseinladungen. Die h?tte ich auch gerne von Zeit zu Zeit ;-)
Restaurants im Hafen haben, wie ich finde, immer schon einen enormen Vorteil, einfach durch die Atmosphäre die sie durch den Hafen gewinnen. Da macht man dann auch gerne mal ein paar kulinarische Experimente mit, wenn sie denn nicht allzu überteuert sind. Generell reicht mir aber im Hafen auch immer ein Fischbrötchen :)
Naja wenn die Sonne so langsam untergeht, dann kann man es sich so etwas doch gefallen lassen. Tagsüber würde ich vermutlich auch eher zu einem kleinen Snack greifen, als mich hier auf ungewisses einzulassen.
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