Schwäbisch Haller Landschwein im Casino
Von Claudia am Apr 13, 2006 | In Restaurants
Ich brauche mal eine ordentliche Kleinkamera, sonst werden die Fotos dem, was ich in einigen Restaurants verspeise, nicht gerecht. Handyfotos (zumindest von meinem) sind mir ein Greuel. Im Casino auf Kampnagel, einem Restaurant auf dem Gelände einer ehemaligen Fabrik, heute ein Kulturzentrum, habe ich eine hervorragende Komposition aus Schweineroulade und Scampi gegessen.
Los ging es aber mit dem internationalen Vorspeisentower mit drei Etagen, den wir uns geteilt haben. Man erfährt dabei vorher nicht, was sich dahinter verbirgt. Unsere erste Etage beherbergte einen marinierten See-Aal. Nicht unlecker, aber etwas fade. Hübsch anzuschauen war er dennoch. Ich hätte mir gewünscht, dass die asiatische Zubereitung mit Mango nicht mit faden Streifen von Paprika, sondern zarte Chilif?den gew?rzt gewesen wären. Paprika konnte so lediglich als Farbtupfer durchgehen. Etage zwei mundete schon besser. Kalte Rindfleischstreifen in einer leckeren Marinade. Etage drei bot
anti-pasti-like marinierte Austernpilze. Die fanden wir beide wenig lecker. Fazit der Vorspeise: Optisch lecker, geschmacklich durchwachsen. Würde ich nicht wieder bestellen. Da ich in dem netten, offenen Restaurant eigentlich noch nie enttäuscht wurde, verwunderte mich das.
Der Hauptgang konnte nur besser werden und entpuppte sich als wahres Feuerwerk. So richtig vorstellen konnte ich mir unter der Bezeichnung "Roulade vom Schwäbisch Haller Landschwein und Scampi mit Krustentiersauce und Zuckerschotenrisotto" zunächst nicht viel. Also ließ ich mich überraschen. Die Rouladenscheiben waren kunstvoll mit den Scampi verbunden und zeigten in die vier imaginären Ecken des ovalen Tellers. Das ganze war gebettet auf einem Zuckerschotenrisotto, das lecker-cremig mit Biss war. So solls sein. Als Farbklecks, der auch geschmacklich passte, gabs ein paar gegrillte Cherrytomaten. Die "Insel" aus Risotto und Roulade umgab ein Spiegel aus Krustentiersauce. Garniert war das Gericht mit ein paar Zweigen Thymian und Rosmarin. Ordentlich arbeit für die Geschmacksknospen, die bei diesem Gericht aus dem Vollen schöpfen konnten. Insgesamt ein voller Treffer, geschmacklich wie optisch.
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