Restaurant Haerlin im Hotel Vier Jahreszeiten
Von Claudia am Okt 3, 2005 | In Restaurants
Ausgezeichnet mit einem Michelin Stern und 17 Gault Millau Punkten, gehört das Restaurant Haerlin im Raffles Vier Jahreszeiten in Hamburg sicher zu den Top-Hotelrestaurants in Deutschland. Dort zu speisen ist - mit Rücksicht aufs Portemonnaie - für mich ein absolutes Ausnahme-Highlight! Für mich war es das erste - aber bestimmt nicht das letzte Mal.
Das 4-Gänge-Menü begann mit einem "Sautierten Hummer mit Hummersäckchen "Singapore Style" und Curry-Limonengrassauce". Die Hummersäckchen waren kleine Wan-Tan, die allerdings einige Klassen besser schmeckten als das, was man beim Chinesen um die Ecke angeboten bekommt. Hätte mich auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre. Der nächste Gang war wieder ein Fischgang: "Roulade von Lachs und St. Pierre mit Senfkörnersauce" (St. Pierre = Petersfisch). Hübsch anzusehen, weil der weiße St. Pierre mit dem Lachs einen schönen Farbkontrast bildete. Umhüllt war die Roulade von hauchdünnen Spinatbl?ttern, die mit einer Safran-Lachsfarce bestrichen waren. Wiederum ein Hochgenuss, zumal ich ja vor einigen Tagen schon einmal meine Vorliebe für "Kochfisch mit Senfsauce" kundgetan hatte. Dieses war die Luxusvariante. Chefkoch Christoph Rüffer ist dafür bekannt, den Fisch gern glasig zu servieren. Für mich war es ok und eine neue Erfahrung, denn normalerweise würde ich den Fisch immer ganz gar ziehen lassen. Aber ich bin ja offen für Neue Gaumenerlebnisse.
Als Hauptgang stand "Barbarie Entenbrust mit Äpfeln und Schalotten gefällt an Sauce a l'orange" auf der Karte. Den Klassiker Ente an Orangensauce kennt man ja. Die Raffinesse war hier tatsächlich die leckere Apfel-Schalotten-Füllung. Dazu gab es ein Kartoffellauchpürree. Die Idee, eine Entenbrust zu füllen gefiel mir. Ein Gedanke an meine bescheidene Messersammlung ließ mich die Idee aber wieder verwerfen: Um eine Tasche in die Brüste zu schneiden, benötigt man ein relativ langes und sehr schmales - und natürlich gutes - Messer. Das fehlt mir in meiner Sammlung bislang noch.
Beim Nachtisch trafen wir auf alte Bekannte: "Zwetschgenknödel mit Tahiti-Vanilleeis". Das Vanilleeis war selbstgemacht und einfach grandios. Ich würde glatt behaupten, das beste Vanilleeis meines Lebens gegessen zu haben. Tahiti-Vanille zeichnet sich übrigens durch besonders dicke, weiche und saftige Vanilleschoten aus. Die Zwetschgenknödel waren ebenfalls sehr gut und erstaunlich bodenständig.
Der weiße Riesling, ein Piesporter Goldtröpfchen Riesling Spätlese trocken, zu den Fischgängen hat mich begeistert. Davon mag ich mir gern ein oder zwei Flaschen besorgen und für besondere Anlässe hinlegen. Der Rotwein, ein Cabernet Sauvignon Sanson Nappa Valley, hat geschmeckt aber mich nicht so sehr beeindruckt wie der Weißwein.
Netter Abschluss des Menüs: Zum Kaffee gabs "Feingebäck". Das war eine kleine Auswahl an Schweinereien: Trüffelpralinen, Kleinstgebäck und Mini-Mini-Fruchttörtchen. Der Service in diesem Gourmet-Restaurant war unglaublich aufmerksam und freundlich. Aus monetärer Sicht wird das Haerlin sicher nicht mein Stammrestaurant werden. Vom Ambiente - Blick auf die Alster und stimmige, sehr angenehme Atmosphäre - und natürlich vom Essen her, könnte ich mir durchaus vorstellen, dort öfter einzukehren. Ach ja: In dem Ambiente wäre es unangebracht gewesen, zu fotografieren. Die Karte habe ich allerdings mitgenommen...
Noch kein Feedback
« Kartoffelgratin und Bratkartoffeln | Hamburger Aalsuppe » |