Überbackene Auster
Von Claudia am Okt 28, 2005 | In Restaurants, Fool for photos, Fisch & Meeresfrüchte
Eigentlich war es nur eine Einladung zum Brunch. Doch statt des - wie ich erwartet hatte - Buffets, wurden einzelne kleine Gänge im "Deichgraf" serviert. Das ganze startete mit einer nordischen Variation von verschiedenen Matjeszubereitungen und einem Löffelchen Mini-Labskaus, garniert mit einem Wachtel-Spiegelei. Zum Brunch gehörte dann auch noch eine Tasse mit Steckrübensuppe, die mit sehr feinen Speckstreifen zwar deftig schmeckte, aber durch die Steckrüben natürlich eine süßliche Note hatte. So eine Suppe muss ich demnächst einmal ausprobieren.
Die überbackene Auster kam an den Tisch und ich bekam zum ersten Mal die Gelegenheit, eine zu essen. Oder besser gesagt: Ich habe mich zum ersten Mal getraut. Bei meinen diversen Frankreichaufenthalten hätte ich schon mehrmals kosten können, aber die rohen Dinger, die man schlürft, haben mir noch nie den Mund wässerig gemacht. Glaubt man Napoleon, soll die Königin der Muscheln unbesiegbar machen. Von der aphrodisierenden Wirkung - Casanova soll sie dutzendweise verspeist haben - ganz zu schweigen. Als die Auster hübsch gratiniert vor mir stand, nutzte ich die Gelegenheit. Sie schmeckte - wie erwartet - leicht salzig und war von der Konsistenz her weicher als eine Miesmuschel. Es schmeckte ok, aber nicht so, dass ich ins Schwärmen geraten würde. Überbackene Miesmuscheln halte ich für delikater. Was ich aber zugeben muss: Als kleiner Zwischengang war es recht hübsch anzusehen. Mir gefällt die Schale besser als der Inhalt - und das sollte bei Nahrungsmitteln eigentlich umgekehrt sein...
1 Kommentar
Das geht mir genauso, es sei denn der Inhalt ist eine Perle ;). Ich habe schon verschiedenste Austern verkosten m?ssen, aber Vergn?gen habe ich noch nie daran gefunden.
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