Fleischsalat
By Claudia on Feb 3, 2011 | In Alltagsküche, Salate, Frühstück & Brunch
Frisches Brot, Matjes- und Fleischsalat vom Markt - so kann bei mir das Wochenende beginnen. Doch was für den Matjessalat gilt, stimmt natürlich auch für Fleischsalat: selbstgemacht ist besser.
Bei Fleischsalat scheue ich meist die Zutaten: Eine ganze Fleischwurst (oder auch nur eine halbe) ist für mich eindeutig zu viel. Und selbst ein Glas mit Gewürzgurken ist für mich kaum zu schaffen. Wie blöd, denn man kann Fleischwurst beim Fleischer auch in kleinen Stücken kaufen, und Gewürzgurken (aus dem großen Fass) gibt es auch einzeln zu kaufen.
Mir gefällt immer der Kräuter-Fleischsalat am besten. Also Schnittlauch, Petersilie und etwas vom übriggebliebenen Dill rein. Das schöne am Selbermachen: Man entscheidet selbst wieviel Mayonnaise an den Salat kommt. Das war bei mir erst recht wenig, aber ich war erstaunt, wie viel Mayo von dem Salat aufgenommen wird. Gerade nach dem Durchziehen sah es nach sehr wenig aus. Wieviel man letztlich nimmt, liegt auch an den Ess-Gewohnheiten: Ich schmiere keine zusätzliche Butter aufs Brot, also darf der Fleischsalat etwas mehr Mayo haben, ohne gleich so eine Mayonnaisen-Bombe wie der Salat aus dem Supermarkt zu sein.
Stichwort Fleischsalat aus dem Supermarkt: Den finde ich sehr unangenehm vom Geschmack her. Die Zuckeraustauschstoffe sorgen für eine unangenehm süßliche Note, häufig eingesetzte Konservierungsstoffe und Säuerungsmittel tun ihr Übriges dazu. Dabei ist Fleischsalat soooo einfach herzustellen:
Fleischwurst
Gewürzgurke
Mayonnaise
Senf
Kräuter
Salz
Pfeffer
Bei den genauen Mengenangaben tue ich mich schwer. Ich hatte ein ca. 200 g schweres Stück Flesichwurst. Dazu kamen 2 sehr große Gewürzgurken (wohl so 4-5 mittelgroße aus dem Glas). Dazu ein guter Teelöffel Senf. Wieviel Senf ist vom eigenen Geschmack abhängig, ich habe einen Dijonsenf genommen, bei schärferem Senf muss man etwas vorsichtiger sein. Bei den Kräutern hatte ich leider nicht ganz so viel, wie erhofft, da einige Zweige Petersilie schon 2 Tage nach Kauf verfault waren. Bei mir gab's an Kräutern: Schnittlauch, Petersilie und einen kleinen Rest Dill.
Für die Mayonnaise habe ich mein Standardrezept verwendet: 1 (ganzes) Ei + Saft einer halben Zitrone + Salz + Pfeffer + 1 TL Senf + 250 ml Sonnenblumenöl. Diese Zutaten habe ich mit dem Pürierstab vermixt, die Mischung dickt sofort ein, auch ohne langwieriges "Öl in dünnem Strahl"-Zufügen. Einfach alles in ein hohes Mixgefäß und innerhalb von Sekunden hat man Mayonnaise. Ich habe mir angewöhnt, diese Mayonnaise immer in einem Schraubglas (500 ml Fassungsvermögen) zu machen. Die Reste kann man dann prima im Kühlschrank lagern.
Von dieser Mayonnaise habe ich natürlich nicht alles verwendet, sondern nur so viel, wie mir richtig erschien. Das ist immer Geschmackssache! Der Rest geht dann bevorzug in ein leckeres Eier-Mayo-Sandwich mit Kresse. Wer den Fleischsalat leichter machen möchte, sollte dennoch nicht auf Mayonnaise-Light zurückgreifen. Stattdessen: etwas Joghurt mit Mayonnaise mischen.
Die Fleischwurst und die Gurken werden in feine, recht dünne Streifen geschnitten. Meine Streifen waren etwas länger, das sieht schöner aus, ich aber beim Aufbringen aufs Brot etwas unpraktisch. Meine Fleischwurstscheiben waren ca. 1-2 mm dick. Ich finde, die sollten auch nicht zu dick sein. Aber wie immer gilt: Wer mag schneidet alles so dick wie ihm oder ihr beliebt.
Das Brot ist übrigens ein Pane Casalinga, ein italienisches Hausbrot. Diesmal kam ein Rest grobes Weizenvollkornmehl und "Malthouse bread flour" hinzu. Letzteres ist ein britisches Mehl, das auch als "Granary Flour" (Granary ist eher eine Marke, Malthouse eine andere (Bio-)Marke) bekannt ist. Das ist ein starkes Brotmehl mit gemalzten Weizenflocken und etwas Roggenmehl (davon aber nur knapp 4%). Mir gefällt der leicht malzig-kräftige Geschmack. Doch über diese Mehl werde ich demnächst einmal mehr schreiben, weil es in Deutschland nicht erhältlich ist.
Zum Fleischsalat finde ich passen sowohl normale Brötchen als auch kräftiges Vollkornbrot - der Salat harmoniert mit vielen Brotsorten. Mir persönlich schmeckt Fleischsalat auf kräftigen Landbroten am besten.
10 comments
Muss gestehen, dass ich das noch nie selbstgemacht habe und dabei essen wir so gerne Fleischsalat - daher danke fürs Rezept!
Claudia, Gewürzgurken im Glas halten sich gut im Kühlschank!
Toll siehst aus! Ich mag auch am liebsten kräftiges/dunkles Brot. Bei uns kennt man den Wurstsalat nicht zum Frühstück, eher als Abendessen. Die Mayo werde ich so gleich mal versuchen. Gurken habe ich auch im Kühlschrank. Wie lange hält die Mayo im Kühlschrank?
Grüssli
Irene
Das ist bei uns so ein typisches Hüttenessen beim Wandern. Ich bin kein Wurstfan, aber nach einem anstrengenden Aufstieg mag ich das auch ganz gerne;-) Dann aber als Schweizer Wurstsalat, also zusätzlich noch mit Käse.
@Eva: Finde es auch häufig zu verlockend, einfach ein kleines Schälchen auf dem Markt zu kaufen.
@Bolli: Ja, ich weiß. Aber meist habe ich dann wochenlang keinen Appetit mehr auf Gurken. Sollte nach dem Fleischsalat dann ruhig mal wieder eine Remoulade machen ...
@Irene: Die Mayo habe ich bislang maximal 4 Tage aufbewahrt. Meist ist sie schneller weg. Genaue "wissenschaftliche" Angaben habe ich allerdings nicht.
@Birgit: Hat der Schweizer Wurstsalat auch Mayonnaise? Mit Käse hört sich das stark nach einem schwäbischen "Verwandten" an. Und der hat keine Mayo.
Danke für das Rezept.
Muß ich unbedingt in der nächsten Zeit mal ausprobieren. Mein Mann mag sehr gerne Fleischsalat, vorzugsweise den frisch gemachten vom Fleischer. Ich mag ihn auch gerne mit Kräuter und ein Glas Gurken habe ich immer angebrochen.
Mayo und Eier-Mayo-Sandwich hören sich auch sehr interessant an.
Nochmal danke für die Inspiration...
LG
Lucie
Du bist Schuld - habe gerade Fleischwurst auf den Einkaufszettel geschrieben, weil mir der Salat nicht mehr aus dem Kopf geht ;-) Früher hab ich ab und zu mal den vom Metzger gekauft, aber wie du schon sagst, diesen künstlichen Süßstoff-Geschmack kann ich nicht ab.
Da hast du natürlich recht. Ohne Mayo, wobei ich mir das bei dem Wurst-Käse-Salat ausnahmsweise gut vorstellen könnte.
Oh, wie lecker! Hier gibt es nur einen Metzger, bei dem der Fleischsalat schmeckt, und der ist leider (zum Glück?) doch noch so weit weg, dass es bei uns selten Fleischsalat gibt. Auf die Idee, ihn selbst zu machen, bin ich skurrilerweise noch nicht gekommen. Wird ausprobiert!! Danke!
Tolles Rezept, mein Sohn nimmt meistens die Lyonerstreifen aus dem Supermarkt und haut einfach Zwiebel, Essig, Salz und Pfeffer drüber, da wird mir immer leicht übel.
Vielleicht kann ich ihn für dein Rezept überzeugen :-)
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