Butter selbst gemacht
Von Claudia am Mär 29, 2010 | In Tipps & Tricks, Selbstgemachtes, Frühling, Landleben
Als ich über die hübschen Butterstempel schrieb, schwelgte ich in Erinnerungen an das Butter mit einem alten Butterfass. Butter selbstmachen geht aber auch ohne so ein Fass - und auch in kleinen Mengen.
Jeder, der schon einmal Schlagsahne zu lange geschlagen hat, war schon auf halben Weg zur Butter. Viele Leute denken dann immer noch, die Sahne sei schlecht, wenn sich plötzlich kleine Klümpchen bilden. Doch weit gefehlt, das sind die ersten kleinen Butterklümpchen, die sich bilden.
Ein lustiges Video zur Butterherstellung im Schraubglas hier:
[video:youtube:oropJD0CUxI]
Das wollte ich vor längerer Zeit schon einmal ausprobieren, momentan konnte ich das rein kräftemäßig nicht wegen einer kleinen Kiefern-OP - da merkt man erst einmal wie der ganze Körper mitarbeitet ...
Ich hatte eine Flasche Bio-Sahne, aus der sich fast nicht mehr ausgießen ließ: Die Sahne (toll, ganz ohne das mittlerweile allgegenwärtige Carragen!) war aufgerahmt und verstopfte den Flaschenhals, außerdem war sie schon leicht sauer. Wo jetzt viele die Sahne entsorgen würden, überlegte ich mir, dass das ja noch eine gute Sauerrahmbutter ergeben würde. Ich leerte die Flasche in ein großes Schraubglas und machte mich mit einem ganz normalen Pürierstab ans Werk - in dem Foodprozessor einer Küchenmaschine geht's auch. Oder ganz altmodisch mit einem Schraubglas und rhythmischem Schütteln - dafür braucht man dann aber schon gute Armmuskeln ... Schon nach weniger als einer Minute fing die Sahne an stark zu klumpen. Noch ein wenig weiter püriert und das Ganze klumpte sehr stark. Diese Klumpen habe ich dann durch ein Sieb gegossen. Die Flüssigkeit, die dabei abtropfte, war Buttermilch. Die wäre dann immer noch gut für weitere Verwendung!
Ich habe die Butter in dem Sieb mit einem Holzlöffel gut ausgedrückt. Es ist beim Buttern wichtig, dass die Buttermilch aus der Butter herausgeknetet wird. Zum Schluss habe ich eine Holzschale genommen und die Butter unter laufendem, kalten Wasser geknetet, um auch den letzten Tropfen Buttermilch herauszupressen. Resultat: ein stattlicher Klumpen frischer Butter! Die habe ich in Pergament eingewickelt in den Kühlschrank gelegt. Die sehr weiche Butter wird dann so hart wie ganz normale Butter.
Kleiner Wehmutstropfen: So toll wie eine gute Butter aus Frankreich schmeckte sie nicht - trotz erstklassiger Sahne. Aber schon erstaunlich, was man alles selbst machen kann. Und sollten Sie mal die Sahne zu lange schlagen: Machen Sie einfach Butter draus!
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14 Kommentare
Das ist ja klasse, war schon von der Creme fraiche begeistert - aber Butter ist ja noch besser !
Woher weiß ich denn, dass ich die ganze restliche Buttermilch "rausgeknetet" habe? Werde das auf jeden Fall ausprobieren :)
Anfangs ist das Wasser, unter dem man knetet leicht milchig, je länger man knetet, desto klarer ist das Wasser, weil nichts mehr zum Herausgespülen da ist.
Tolle Idee mit der Butterherstellung. Ich stelle auch immer meine eigene Creme fraiche her, da sie hier in den Laeden fuer einen kleinen Becher ein Vermoegern verlangen. Thanks.
man kann die butter in einer küchenmaschine mit dem knethacken sehr einfach herstellen. die butter sammelt sich von selbst zum klumpen, nur wenige flocken schwimmen noch in der buttermilch. diese dann vorsichtig abgiessen, vielleicht durch einen sieb.
dann die butter reichlich mit gutem salz salzen, in der gleichen maschine etwas weiter kneten. danach kaltes wasser dazu giessen, kneten. wasser abgiessen, frisches wasser dazu, kneten, abgiessen... bis das wasser klar ist. zum schluss mit einem holzlöffel das restliche wasser rauskneten.
@Kirsten: Ja, das Zubereiten von Crème fraiche ist für mich auch immer noch ein Highlight - auch wenn sie hier erschwinglich ist.
@Aldis: Vielen Dank für den ausführlichen Tipp! Denke, dass das eher für größere Mengen geeignet ist. Mein kleines Butterstück hätte in der großen Küchenmaschine sicher etwas verloren gewirkt. ;)
Sollte ich doch mal wieder machen. Ist mir damals eher aus Versehen mit H-Sahne (verpönnt, aber Restbestand des verstorbenen Opas) passiert. Kam sehr gut an. Und wenn man sie von Hand knetet, gibts auch noch butterzarte Hände ;)
Nicht schlecht dieser amerikanische Jean Pütz... ;o)
http://thehappyscientist.com/
Hallo! Interessanter blog!
Mein Enkel machte in der Schule (in NJ, USA) Butter. Mit dem Glaeschen. Und freute sich sehr.
Als ich im Jan. in D'land war, bekam mein Bruder von Bekannten mit Bauernhof frische Milch und selbstgemachte Butter. Die Butter mit der Bitte, er solle sie nicht in den Kuehlschrank legen. War super!
Ist eine Kindheitserinnerung, meine Mutter machte auch immer mit ueberfluessiger Milch Dickmilch - wir holten die Milch (roh) noch abends beim Bauer.
WoW....das muss ich unbedingt ausprobieren. Vielen Dank für die tolle Anregung!!
Butter habe ich nur einmal gemacht. Ich frage mich jetzt wieso ich immer vergesse wenn ich abgelaufene Schlagsahnedosen wegwerfe. Beim nächsten mal werde ich noch mal probieren.
Jetzt habe im vorgestern beim Bio-Hof direkt zugegriffen, als ich "rahmt voll auf" gelesen hatte - und jetzt hab ich Vorzugsmilch statt Sahne im Kühlschrank stehen!
Werde versuchen, den Rahm abzuschöpfen, aber viel wird das nicht sein bei 1 Liter.... :( Dumm, wenn man nicht aufpasst.
Das ist ein interessantes Rezept für Butter. Weißt du denn, wie man Süßrahmbutter macht? Das ist nämlich das Geheimnis der französischen Butter. Ich habe bei Rewe eine Bio Süßrahmbutter entdeckt und alleine das war ein himmelweiter Unterschied zu den herkömmlichen deutschen Sauerrahmbuttern. Für Soßen werde ich definitiv nur noch die verwenden. (Paul Bocuse nennt sogar verschiedene Sorten Butter aus verschiedenen Regionen um bestimmte Gerichte zu fertigen..)
Ich mag Sauerrahmbutter sehr, Süßrahmbutter kann ich gar nicht ausstehen. Wenn man frische Sahne verwenden will statt abgelaufener/sauerer kann man einen Löffel Joghurt hinzufügen und kriegt so auch Sauerrahmbutter. Tolle Idee und tolles Video jedenfalls!
Hallo
kann ich auch aus gefrorener Sahne eine Butter machen?
Habe selbst Quark gemacht und die Sahne in Muffinsförmchen eingefroren. Kann man gut in Soßen verwenden.
Aber soviele Soßen macht man ja auch nicht.
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