Selleriesalz selbstgemacht
Von Claudia am Okt 12, 2011 | In Tipps & Tricks, Selbstgemachtes, Landleben
Das erste Mal richtig wahrgenommen habe ich Selleriesalz in Großbritanien, als eine Freundin hartgekochte Wachteleier mit Selleriesalz von Waitrose mitbrachte. Das Salz ist leicht selbst herzustellen.
Ich habe vor einiger Zeit auf dem Markt Selleriepulver gekauft. Aus der getrockneten Knolle. Das schien mir besser als das grüne Pulver, das aus den Blättern gemacht wurde. Meine Idee: lieber das weisse Pulver, denn das Pulver aus getrockneten Blättern muss sich doch sehr leicht selbst machen. Am Wochenende habe ich es endlich einmal gemacht.
Ich habe Blätter von einer grossen Sellerieknolle genommen. Da die immer recht dreckig sind, habe ich zunächst die unschönen Blätter entfernt und den Rest in reichlich Wasser gewaschen und anschließend gut abtropfen lassen. Anschließend noch einmal mit einem sauberen Handtuch abgetupft.
Die Blätter habe ich dann auf ein Backblech und in den ca. 60° C warmen Ofen gegeben. Nach rund 20 Minuten habe ich den Ofen ausgeschaltet und die Blätter noch ca. 1 Stunde im Ofen gelassen. Dann noch einmal den Ofen für 20 Minuten auf 60° C angeschaltet. Danach waren die Blätter schön crisp und komplett trocken. Wichtig ist, dass die Blätter Platz haben und nicht in mehreren Lagen übereinander liegen.
Nach dem Auskühlen ging es ans Zerbröseln: Ich habe die Blätter in Ermangelung eines grossen Mörsers mit den Fingern zerrieben. Dabei habe ich die feinen Mittelrippen zurückbehalten, weil sie sich nicht so fein zerreiben ließen. Hinzu kam Maldon Salz, das ich mit einem Holzlöffel ebenfalls etwas zerkleinert habe. Ich habe Maldon Salt verwendet, weil es nicht so intensiv ist wie normales Haushaltssalz. Man kann davon beispielsweise eine normale Prise auf ein hartgekochtes Ei geben, ohne dass es zu salzig schmecken würde. Ein prima Verwendung für die Sellerieblätter, die ich nur selten komplett aufbrauche.
Die Verwendung zu kleinen, hartgekochten Wachteleiern fand ich prima, aber natürlich kann man Selleriesalz zum Würzen vieler Gerichte verwenden: Suppen, Eintöpfen, Kartoffelpüree, Ragouts, etc - eigentlich überall, wo Sellerie nicht fehl am Platze ist. Als nächstes werde ich einmal versuchen, dünn gehobelten Sellerie zu trocknen und den dann ebenfalls zu pulverisieren.
Hier eine weitere Salzkreation: Chilisalz mit Orange
11 Kommentare
Gute Idee. Zumal ja Sellerie eh als Geschmacksverstärker galt lange bevor Glutamat Einzug in die Produktionsküchen hielt.
Ich liebe Sellerie sowieso. Wundere mich immer, warum diesen viele Menschen nicht als selbständiges Bestandteil in den Küchen akzeptieren (ausser als Fond- od. Suppenbestandteil).
Find ich toll, wenn mal als so schöne Sachen alleine zaubert.... ohne E's und Ä's ;))))
Also meine Sellerieblätter müssen nur noch abkühlen, dann kann ich sie weiterverarbeiten. Das duftet schon lecker...
Das Selleriesalz hält ewig! Ich verbrauche gerade die Reste von vor 3 Jahren, es ist immer noch so würzig wie zu Beginn.
Generell bin ich aber vorsichtig mit gewürzten Salzen. Ich halte es mit Sternekoch Thomas Bühner (La Vie in Osnabrück), der einmal zu Recht darauf hinwies, dass Gewürzsalz den Nachteil habe, es nicht gut dosieren zu können. Entweder zu viel Salz und zu wenig Gewürz oder umgekehrt....
Bei diesem hier mache ich eine Ausnahme!
Grüße!
Martin
@creezy: Demnächst ist dann mal 'ne Selleriesuppe fällig :-)
@Paul: Ehrensache. Man bekommt auch ohne E-Nummern gut Gewürztes hin.
@René: Der Duft war großartig - Sellerie gehört zu den oft unterschätzten Wurzeln.
@Martin: Das Problem bei Würzsalzen ist auch, dass dann alle Gerichte die gleiche Note haben. Liegt aber auch daran, dass die meisten Gewürzsalze viel zu kräftig sind, um damit subtil zu würzen.
@ creezy
Seit dem ich Berichte über Auswirkungen von Glutamat auf den menschlichen Körper gelesen habe, bin ich bei meiner Essenswahl vorsichtig.
Wenn doch nur mehr Leute von solchen "natürlichen Tricks" wüssten...
Grüße
Martin
Ganz blöde Frage, aber wofür braucht man Selleriesalz? Ich "normales" Salz nicht genauso gut?
Selleriesalz ist einfach verfeinert, aber man kann auch das "weiße" Salz aus der Knolle leicht selber herstellen. Es geht genau so wie bei den Blättern: Knolle schälen, in sehr dünne Scheiben hobeln und bei 60 Grad im Ofen trocknen. (Tür einen Spalt breit offen lassen). Dann entweder im Moulinette zusammen mit Salz fein mahlen, oder im Mörser fein stoßen. Gibt jedem Gericht, besonders Suppen, den besonderen Kick!
Selleriesalz gehört übrigens auch zu einer echten Bloody Mary :) *prost*
Den Bericht finde ich gut.
Ausser dass es gut schmeckt wirkt
Sellerie auch blutreinigend und fördert die Ausscheidung über die Nieren.
Sehr schöne Idee. Es gibt sehr viele verschiedene Variationen und man muss Vieles einfach ausprobieren. Allerdings muss man bei einzelnen Gerichten überlegen, ob normales Salz und die Verwendung von Kräutern ohne Vermischung mit dem Salz besser schmeckt. Einfach ausprobieren
« Schokoladen-Rotwein-Kuchen | Lachscreme mit Frischkäse » |