Erdbeerbecher
Von Claudia am Jun 24, 2007 | In Süßes, Vegetarisches, Nachtisch
Ich weiß nicht, wieviele Eisbecher ich in meinem Leben gemacht habe. Rund vier bis fünf Sommer meines Lebens habe ich mir mit der Arbeit in einem Eiscafé versaut. Das Positive: Ich kann rasend schnell Eisbecher zubereiten. In meinen besten Zeiten konnte ich drei Becher gleichzeitig in einer Hand befüllen. Diese Hektik ist glückerlicherweise in der heimischen K?che nicht nötig. Dennoch kann ich die Eisbecher, die ich in den vergangenen 10 Jahren bei mir zu Hause zubereitet habe, an zwei Händen abzählen. Und so kann der heutige Tag rot im Kalender angestrichen werden. Ein Erdbeerbecher war nämlich bislang noch nicht dabei.
Das Prozedere bei Eisbechern ist jedes Mal gleich: Bei Fruchtbechern in hohen Gläsern kommt unten ein wenig Frucht rein. Dann drei Kugeln Eis. Meist darf man sich die im Eisladen ja selbst aussuchen, fatale Folgen kann es haben, wenn jemand sagt: "Egal." Eine damalige Kollegin von mir bereitete auf so viel Gleichgültigkeit hin einen Erdbeerbecher mit ausschlieülich Lakritzeis zu. Es kamen keine Klagen, was mich zu der Annahme verleitete, dass der Kunde seine Geschmacksknospen irgendwo liegengelassen haben musste. Aber weiter zum Eisbecher. Bei einem hohen Eisbecher hält man den mit den drei Eiskugeln befüllten Becher schräg zum Körper hin, so dass er praktisch fast auf dem Unterarm aufliegt. Zwischen Eis und dem Becher bildet sich eine kleine Lücke. In die quetscht man mit dem Löffel dann die dazugeh?rige Frucht. Natürlich steht es jedem frei, den Eisbecher freestyle zuzuberieten. Standardmäßig kamen in "meinem" Eiscafé immer drei gut geh?ufte Esslöffel in einen Eisbecher. Das war immer recht ordentlich. Dann kommt die Sahne drauf, zum Schluss "Borke" und oben drauf noch ein Stück Frucht und die obligatorische Waffel, die ich noch nie so wirklich mochte. Machte immer 5,- Maak. Erdbeerbecher mit frischen Früchten 5,50 DM.
Zuhause gestaltet sich das mit den Eisbechern ein klein wenig schwieriger. Grßter Schwachpunkt ist dabei die Sahne. Ich gehe mal davon aus, dass niemand auf die Idee kommt, Sahne zu schlagen und mit dem Spritzbeutel aufzubringen. So bleiben der Klacks mit dem Löffel aus der Schüssel oder die fertige Sprühsahne, die allerdings schneller zusammenfällt, als man gucken kann. Liegt daran, dass die Sahne nicht fett genug ist und zuviel "Luft" reingepumpt wird. Ein wenig kaschieren kann man das allenfalls mit ordentlich geraspelter Schokolade. Ich versuche es dennoch immer wieder mit der Sprühsahne. Ein Sahnesiphon ist ebenfalls klasse. Leider haben die zwei Geräte, die ich bislang hatte, immer nur für ein paar Becher Sahne gereicht, danach gingen die Dinger kaputt. Das Vergnügen war mir auf Dauer dann doch zu teuer.
Zweite Schwachstelle: Die Früchte sind zu Hause nicht unbedingt gekühlt. Deshalb schmilzt der Eisbecher schneller. Der Vorteil: Gerade bei Erdbeeren ist der Geschmack besser, wenn Sie nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. Im Eiscafé steht das Schmelzen des Eisbechers nicht im Vordergrund. Der Grund für die gekühlten Früchte sind ist ein hygienischer. Keime würden sich - zumal in Nähe der Wärme produzierenden Kühlgeröte - in den Gefäßen rasch vermehren.
Meist hat man zur Deko auch nicht unbedingt geraspelte Schokolade vorrätig. Ich finde die industrielle ohnehin grausam. Die schmeckt gar nicht nach Schokolade. Schon gar nicht die komische Borkenschokolade. Auf gekaufte Raspelschokolade lieber verzichten und schnell selbst zubereiten: Man nimmt eine Tafel Bitterschokolade und hobelt mit einem (billigen) Küchenmesser ganz fein Schokolade ab. Dazu darf die Schoki nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm sein. An einer Tafel Schokolade hobel ich immer nach Bedarf etwas ab. Ist die Tafel irgendwann so dünn, dass Hobeln droht gefährlich zu werden, verwernde ich die Schokolade bei den nächsten Cookies, Kuchen oder Desserts.
Die Erdbeeren habe ich heute übrigens mit dem Läuterzucker von gestern gesüßt ...
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2 Kommentare
Professionell und Sch?n. Story erinnert mich an meine Zeit als Eis-Cornet-Schokolade?berzieher (3 Monate): mit beiden H?nden je 3 gefrorene Eiscornets (Waffelt?ten) zwischen die Finger klemmen, in die temperierte Kuvert?re tauchen, abtropfen lassen, nach links an den Verpackungstisch weiterreichen. Rechts 6 neue Cornets ergreifen etc. bis 18h. K?nnte ich jetzt noch im Schlaf.
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